Hallo
Herr Schiess, sie sprechen einen weiteren sehr wesentlichen Vorteil
der hardwarekalibrierbaren Bildbearbeitungsmonitore (NEC, EIZO,
Quato,...) an:
der Hersteller hat das gesamte System (bestehend aus Monitorhardware +
Monitorfirmware + Kalibrierlösung) so zusammengestellt, dass der UDACT-
Test i.d.R. ohne Probleme auf Anhieb bestanden wird und auch in Punkto
Genauigkeit und Alterung genug Reserven vorhanden sind, um die die
Zielvorgaben über mehrere Jahre sicher erreichen zu können. Diese gute
Erfahrungen haben wir in den letzten Jahren mit diversen Herstellern
gemacht. Allein diese Sicherheit ist schon ein signifikanter Mehrwert
der Systeme.
Stellt sich der Anwender ein System selbst aus Monitor, Messgerät und
Kalibriersoftware zusammen, ist der Erfolg nicht sichergestellt - es
ist aber auch nicht grundsätzlich unmöglich den UDACT-Test damit zu
bestehen. Die Komponenten wollen aber sorgsam ausgewählt sein. Einfach
einen Office-Monitor mit einem 99€-Messsystem zu "kalibrieren" wird
mit fast 100%-iger Sicherheit ein Reinfall, wenn man so ein
Softproofsystem aufbauen möchte. ;-)
Es kommt im Wesentlichen auf das Zusammenspiel von Monitorhardware
(Gamut, Homogenität, Blickwinkel,...) und Kalibriersoftware
(Genauigkeit von Graubalance, Weiß- und Schwarzpunkt, Gradation und
ICC-Profil) an. In meinem Umfeld ist der Farbumfang nicht einmal der
häufigste Grund, an dem die Prüfung mit dem UDACT scheitert. Ich
beschäftige mich aber i.d.R. auch bei den nicht-hardwarekalibrierbaren
Monitoren nicht mit Discounter-Billigware für Officeumgebungen,
sondern i.d.R. mit hochwertigen Markengeräten von z.B. NEC oder EIZO,
meist mit IPS-Panel. Hier sind die häufigsten Probleme zu große
Schwankungen in der Graubalance, ein farblich von einfacher
Kalibriersoftware nicht korrigiertes Schwarz und die in simplen
Matrixprofilen nicht mögliche Korrektur der Additivitätsabweichungen.
Einfache Kalibrierlösungen, bei denen der Schwarzpunkt farblich nicht
steuerbar ist und die nur ein Matrixprofil erstellen, liefern häufig
nicht die nötige Genauigkeit - insbesondere wenn das Schwarz des
Monitors nicht schon von hause aus super neutral ist. Mit neuer
professioneller Kalibriersoftware hingegen klappt dann die UDACT-
Prüfung am gleichen Monitor oft.
Ähnliches gilt z.T. auch für stark gealterte hardwarekalibrierbare
Monitore. Ein entsprechendes Messbeispiel eines CG21 mit 7000
Betriebsstunden gibt's hier:
http://homepage.mac.com/markushitzler/Kalibrierung_CG21_7000h.pdf
Ohne zusätzliche Softwarekalibrierung erfolgt eine Systemablehnung
beim UDACT-Test, mit zusätzlicher SW-Kalibrierung besteht der Monitor
den UDACT-Test.
Mit der iterativen Grauachsenkalibrierung, der gezielten Schwarz- und
Weißpunktsteuerung und 16-bit-LUT-Profil von basICColor display habe
ich sogar schon Exoten wie das Wacom Grafiktablett mit eingebautem 21"-
Display (Cintiq 21UX, gleiches Panel wie CG21 aber ohne HW-Kal.)
erfolgreich, wiederholbar und problemlos durch den UDACT-Test
bekommen. Im Rahmen eines Projektes vor knapp 2 Jahren zeigte sich
auch, dass der damals aktuelle weiße Intel-20"-iMac ein
empfehlenswertes preisgünstiges Einsteigersystem ist, das per
Softwarekalibrierung + Hardwareluminanzkalibrierung den UDACT-Test gut
und sicher besteht. Wir haben das damals an mehreren Testgeräten
überprüft, um auszuschließen, dass es sich um einen einmaligen
Zufallstreffer handelt. Wichtig war bei der Kalibrierung die genaue
hardwareseitige Einstellung der Luminanz auf 130-160 cd/sqm. Bei den
neuen iMac's wurde leider nicht nur die glänzende Oberfläche
eingeführt, sondern auch das Panel gewechselt. Mit der neueren iMac-
Generation habe ich mich angesichts der Hochglanzoberfläche noch nicht
genauer beschäftigt. Labtop-Displays scheiden wie schon geschrieben
grundsätzlich aus - egal ob von Apple oder einem anderen Hersteller.
Eine Hardwarekalibrierung ist nicht zwingende Voraussetzung für ein
Bestehen des UDACT-Tests. Sind die Hardwarevoraussetzungen (Gamut,
Flächenhomogenität, Hardware-Schwarzpunkt,...) des Monitors in
Ordnung, kommt man auch mit einer guten Hardwarevoreinstellung und
einer Softwarekalibrierung zum gewünschten Ergebnis. Die
Hardwarekalibrierung schafft aber zusätzliche Reserven und verbessert
die die Tonwertdifferenzierung und Darstellungsgenauigkeit jenseits
der Toleranzen des UDACT-Tests.
Empfehlungen für Anwender, die sparen müssen/wollen:
============================================
1) Orientieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Monitors an den jeweils
aktuellen hardwarekalibrierbaren Monitorsystemen. Die gleiche Hardware
gibt es i.d.R. auch als nicht hardwarekalibrierbare preisgünstigere
Version mit gleichem Panel und gleicher Hintergrundbeleuchtung (=>
gleicher Gamut). Die gleichen Panel findet man oft auch bei anderen
Monitorherstellern, Hintergrundbeleuchtung (Gamut+HW-
Flächenhomogenität) und Monitorelektronik (HW-Gradation/Linearität/
Tonwerttrennung/Homogenitätsoptimierung) sind jedoch nicht zu
vernachlässigende Faktoren. IPS-Paneltypen haben heute eine
signifikant bessere Betrachtungswinkelstabilität als PVA-Typen.
Typische billige Office- und Entertainment-Monitore sind für den
Softproof i.d.R. nicht tauglich.
2) Der Unterschied zwischen HW-kalibrierbarem Bildbearbeitungsmodell
und dem Standard-Modell ist nicht nur die Ausstattung
(Blendschutzhaube, Hardwarekalibrierung und Kalibriersoftware). Für
die hardwarekalibrierbaren Bildbearbeitungsmonitore garantieren die
Hersteller für alle Parameter auch sehr enge Toleranzen, überprüfen
diese und selektieren die Geräte. Monitore, die dem nicht entsprechen,
werden ausgetauscht. Bei den "Standard-Modellen" gelten entsprechend
dem günstigeren Preis auch deutlich höhere Toleranzen. Kaufen Sie
deshalb beim Fachhändler und sehen Sie sich den Monitor, den Sie
kaufen möchten, genau an.
3) Nutzen Sie eine professionelle Kalibrierlösung (Feinabstimmung des
Weißpunktes, Schwarzpunkt steuerbar, 16-bit-LUT-Profile für Korrektur
von Additivitätsfehlern, integrierte Konstanzkontrolle, iterative
Graubalancekalibrierung,...). Billiglösungen sind nur für Consumer-
und Entertainment-Anwendungen konzipiert. Ein UDACT-fähiges
Softproofsystem lässt sich damit meist nicht realisieren.
4) Im Vergleich zum hardwarekalibrierbaren Modell verzichten Sie auf:
a) garantierte enge Toleranzen insbesondere bei der Flächenhomogenität
b) Kalibriergenauigkeit: die SW-Kalibrierung ist im Mittel ca. 1/2
Delta E, im Maximum bis zu knapp 1 Delta E ungenauer als die
Hardwarekalibrierung
Das ist noch kein grundsätzliches Problem für den UDACT-Test,
reduziert aber die Sicherheit und Reserven
c) Darstellungsgenauigkeit: beim hardwarekalibrierbaren Geräten sind
in der Grauachse im Idealfall Tonwertunterschiede von nur einem RGB-
Wert differenzierbar. Bei der Softwarekalibrierung muss man bedingt
durch die 8-bit-Korrekturkurven der Video-LUT zumindest lokal von
einer Tonwertauflösung von nur 2 bis 3 RGB-Werten ausgehen.
d) Ausstattung: Blendschutzhaube + auf die Hardware abgestimmte
Kalibriersoftware mit hohem Bedienkomfort und hoher Bediensicherheit
e) Produktionssicherheit + Sicherheit in der Kommunikation mit dem
Endkunden durch Verwendung eines professionellen, anerkannten
Produktionsmittels
f) Service/Support des Premiumproduktes
Überlegen Sie, ob der Preisvorteil in Ihrem Aufgabenbereich in einer
vernünftigen Relation zu diesen Abstrichen stehen.
Setzen Sie den Mehrpreis für das hardwarekalibrierbare System auch in
Relation zur Nutzungsdauer des Monitors.
Ein kleines Rechenbeispiel:
hardwarekalibrierbarer 26"-Monitor inkl. Blendschutzhaube und
Kalibiersoftware + Messgerät ca. 2000 EUR
gleiches Modell (ohne HW-Kalibrierung und Blendschutzh.) +
Kalibriersoftware + Messgerät ca. 1500 EUR
Nutzungsdauer ca. 4 Jahre
=> Mehrpreis pro Monat: ca. 10 EUR
=> allein durch die Arbeitszeitersparnis durch die vollautomatische
Hardwarekalibrierung kann sich der Mehrpreis bei der TCO-Betrachtung
schon rechnen.
5) Sparen lässt sich an vielen Stellen. Ein hochwertiger und großer
Monitor steigert die Produktivität bei der Bildbearbeitung meist viel
mehr als ein Rechner mit etwas schnellerem Prozessor. Sparen sollte
man deshalb eher an der Rechenpower als am Monitor - er ist der
einzige effiziente Zugang zu den Bilddaten. Ob ein Bild einige
Sekunden mehr oder weniger für die Berechnung gebraucht hat, sieht man
dem Endergebnis nicht an. Wenn der Bearbeiter Bildfehler am 0815-
Monitor nicht sehen kann, leidet das Endprodukt, es entstehen
Folgekosten für zusätzliche Proofdrucke und Nachkorrekturen,
Produktionsverzögerungen und Reklamationen. Mit der ersten
Nachretusche ist meist schon der Zeitvorteil durch den schnelleren
Rechner für den Rest des Tages dahin.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
______________________________
basICColor GmbH
Büro Köln
August-von-Willich-Str. 155
50827 Köln - Deutschland
fon: +49 221 9917580
fax: +49 221 9917581
mobile: +49 171 8390333
email: markus.hitzler(a)basiccolor.de
http://www.basICColor.de
Geschäftsführer : Karl Koch
Sitz der Gesellschaft: Penzberg
Amtsgericht München, HRB 172485
UST.ID-Nr. DE814946213
______________________________
kostenlose Standard-Druck-Profile auf
http://www.colormanagement.org
______________________________
Am 03.09.2008 um 18:38 schrieb Schiess Peter:
Danke Herr Hitzler für den ausführlichen Beitrag zum
UDACT Tool. Wir
haben es bei uns in einem Zeitungsverlag selbst seit Anfang dieses
Jahres im Einsatz. Bisher konnten wir damit nur unsere Hardware
kalibrierbaren Monitore wie z.B. den Eizo CG211 erfolgreich
zertifizieren. Alle Software kalibrierbaren Monitoren fielen mehr
oder weniger durch, da der darstellbare Farbraum eben durch die
Softwarekalobration zu stark beschnitten wird unmd nicht die vom
UDACT erforderlichen 95% erreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schiess
Produktions-Bildtechnik
--
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH
Heisinger Str. 14
87437 Kempten
Telefon 0831/206-377
Telefax 0831/206-58-377
PeterS(a)azv.de
www.all-in.de
Sitz der Gesellschaft: Kempten (Allgäu)
Registergericht: Amtsgericht Kempten HRB 2744
Geschäftsführer: Markus Brehm
Hypovereinsbank Kempten BLZ 733 200 73 Konto 1 919 466 * Sparkasse
Allgäu BLZ 733 500 00 Konto 1 74
Ust. ID-Nr. 128785505 * Steuernummer 127/115/00764 Finanzamt Kempten
Diese E-Mail und alle mitgesendeten Dateien sind vertraulich und
ausschließlich für den Gebrauch durch den Empfänger bestimmt!
This e-mail and any files transmitted with it are confidential
intended solely for the use of the addressee!
Von: eci-bounces(a)lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com
] Im Auftrag von Markus Hitzler, basICColor GmbH
Gesendet: Mittwoch, 3. September 2008 14:34
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Laptops / iMacs + UGRA Zertifizierung
Guten Tag Herr Röttinger,
das UDACT überprüft an einer Stelle des Monitors unter Ausschluss
der Umgebungsbeleuchtung und für genau senkrechte Betrachtung
(Messgerät sitzt direkt auf dem Monitor), ob der tatsächliche
Monitorzustand vom ICC-Profil exakt beschrieben wird, ob die
Grauachse in Ordnung und die Homogenität ausreichend gut ist und ob
der Farbumfang des Gerätes reicht, um bestimmte Druckfarbräume mit
ausreichender Genauigkeit darzustellen. Es wird - ähnlich wie bei
der Überprüfung eines Proofes durch einen Medienkeil - ein
Stichprobenprüfung vorgenommen. Die Aussagekraft des UDACT ist
vergleichbar der Medienkeilauswertung auf einem gedruckten Proof.
Sie bescheinigt, dass an den Messpunkten die Simulation des Druckes
unter den Mess- bzw. Betrachtungsbedingungen des Messgerätes korrekt
ist.
Im Rahmen der so definierten Betrachtungsbedingungen sind durchaus
auch mit billigerer Hardware gute Ergebnisse zu erzielen. Hierbei
sind bei der Verwendung unterschiedlicher Kalibriersoftware auch
deutliche Qualitätsunterschiede feststellbar. Während mit der einen
Kalibrierlösung der UDACT-Test problemlos durchläuft, scheitert
derselbe Monitor mit einer einfacheren Software kalibriert schon am
UDACT-Test (= Stichprobenprüfung unter idealen
Betrachtungsbedingungen). Insbesondere der weiße 20"-iMac war mit
mit einer Kalibriersoftware, die nicht nur den Weißpunkt, sondern
auch das bunte Schwarz korrigieren kann, L*-Gradation und 16-bit-
Tabellenprofil erstaunlich gut auf 120-160 cd/qm hinzubekommen, wenn
die Helligkeit hardwareseitig exakt eingestellt wurde und hatte
i.d.R. auch eine sehr gute Flächenhomogenität und gute
Blickwinkelstabiltät.
Genauso wie beim Medienkeil handelt es sich beim UDACT-Test nicht um
einen allumfassenden Systemtest, sondern es ist ein Schnelltest, mit
dem mit wenig Zeitaufwand und einfach überprüft werden kann, ob ein
als Softproofarbeitsplatz eingerichtetes System noch innerhalb der
gesetzten Toleranzen läuft. Auch wenn der Medienkeil auf einem
Proofdruck OK ist, heißt das noch lange nicht, dass wirklich alle
Farben korrekt getroffen sind, keine Tonwertabrisse enthalten sind
und die Materialien unter allen Betrachtungsbedingungen korrekte
Farben zeigen.
Mit anderen Worten: wenn der UDACT-Test OK liefert, heißt das, dass
sich bei dem System (bestehend aus Monitor + Messgerät +
Kalibriersoftware) eine weitere nähere Betrachtung überhaupt lohnt.
Das UDACT erkennt im wesentlichen schlechte Kalibriersoftware, und
zu geringe Farbumfänge und Inhomogenitäten des Panels. Weitere
Hardwareeigenschaften des Panels wie Blickwinkelstabiltät,
Oberflächenbeschaffenheit,... und die Umgebungsbedingungen des
Arbeitsplatzes sind nicht auswertbar. Messgeräte für die genaue
messtechnische Bewertung der Blickwinkelstabilität wird sich kaum
ein Anwender leisten. Hier ist die visuelle Prüfung das in der
Praxis probate Mittel. Besondere empfindlich auf
Blickwinkeländerungen reagieren i.d.R. Gamma-Kontrollfelder, und
Testmuster für Tiefen- und Lichterzeichnung. Gleiches gilt für
Tonwertabrisse und Zeichnungsverluste: die visuelle Bewertung von
Testbildern und bekannten synthetisch erstellten Verläufen zeigt
hier Fehler. Einige Testbilder dazu finden Sie bei der Fogra oder
unter
www.colormanagement.org .
Der UDACT-Test definiert so vereinfacht gesagt die
Minimalanforderungen für eine farbrichtige Darstellung eines Bildes
in der Mitte des Monitors bei senkrechter Betrachtung. Wenn ein
System nicht einmal das erfüllt, ist es für grafische Zwecke
gänzlich ungeeignet, wenn ein System den Test schafft, ist es
zumindest im Rahmen der geprüften Bedingungen tauglich.
Professionelle Softproofsysteme und mit professioneller Software
kalibrierte "normale" Monitore unterscheiden sich jenseits dieser
groben Prüfung.
Das markanteste Beispiel ist die Blickwinkelabhängigkeit. Während
bei einem billigen Monitor mit PVA-Panel die genaue Farb- und
Gradationswiedergabe auf einen je nach Stärke der
Blickwinkelabhängigkeit ziemlich kleinen Bereich in der
Bildschirmmitte beschränkt ist, kann an einem professionellen
Bildbearbeitungsmonitor (i.d.R. mit IPS-Panel) der ganze
Bildschirmbereich ohne Einschränkung genutzt werden. Ähnliches gilt
für die exakte Tonwertwiedergabe: während man sich am
hardwarekalibrierten Bildschirm darauf verlassen kann, dass alle
Tonwerte einer 8-bit-Datei auch auf dem Monitor sicher angezeigt
werden, hat die Anzeige bei einem per Softwarekalibrierung
eingestellten System immer leichte Abweichungen, weil alle 256
Stufen mit einem kleineren, wenn auch im besten Fall nur leicht
eingeschränkten, Tonwertumfang dargestellt werden müssen. Über die
momentan leider gerade modische glänzende Oberfläche brauchen wir
nicht viele Worte verlieren. Sich ständig mit scharfen Reflexen des
Hintergrundes und dem eigenen Spiegelbild zu beschäftigen wird nur
sehr selbstverliebten Naturen wirklich gefallen.
;-)
Ferner erfordert die Einstellung eines Systems mit einer reinen
Softwarekalbirierung deutlich mehr Zeit und Erfahrung des Anwenders
und ist wesentlich fehleranfälliger, da der Anwender die ideale
Abstimmung zwischen Hardware-Settings und Einstellungen der
Kalibriersoftware selbst finden und anwählen muss. Erfahrungsgemäß
haben aber gerade Anwender, die den Mehrpreis für einen
hardwarekalibrierbaren Monitor nicht aufbringen können oder wollen
meist relativ wenig Erfahrung bei der Bildschirmkalibrierung, so
dass das mit der Hardware theoretisch bestmögliche Ergebnis in der
Praxis häufig nicht erreicht wird. Zumindest in der
Bedienerfreundlichkeit darf man Apple eine gute Note attestieren:
die Hardware-Luminanzeinstellung ist per Software steuerbar (mgl.
mit basICColor display), weitere HW-Einstellungen gibt es nicht, die
Monitore kommen aber mit einer Grundeinstellung, mit der eine
Softwarekalibrierung i.d.R. gut zurecht kommt.
Eine Zwischenstufe zwischen voller Hardwarekalibrierung und reiner
Softwarekalibrierung mit manueller HW-Einstellung stellt z.B. die
Photo-Edition von NEC dar.
Hier werden die HW-Einstellungen für Helligkeit, Weißpunkt,
Kontrast,... vollautomatisch von der Software vorgenommen, die
Feinkalibrierung von Gradation und Graubalance erfolgt aber per
Video-LUT.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Man bekommt wie immer genau das was man bezahlt. Wer seinen
Lebensunterhalt mit der Beurteilung und Bearbeitung von Bilddaten
verdient, ist mit einem hardwarekalibrierbaren System am besten
beraten. In einem solchen Umfeld am wichtigsten Arbeitsmittel - dem
Monitor - zu sparen ist nicht wirtschaftlich.
Liegt der Fokus mehr auf der textlich inhaltlichen Gestaltung, oder
wird Bildbearbeitung nur gelegentlich und auf semiprofessionellem
Niveau betrieben, ist eine gute Softwarekalibrierung sicher
technisch ausreichend und wirtschaftlich sinnvoll.
Labtop-Monitore fallen für die Bildbearbeitung komplett aus, da sie
i.d.R. extrem blickwinkelabhängig sind (da bildet auch das IBM-
Labtop mit eingebautem huey keine Ausnahme, wie auf dem Video zu
sehen war). Die Blickwinkelabhängigkeit wird hier bei den aktuellen
Panel-Technologien vmtl. auch auf absehbare Zeit erhalten bleiben:
Licht ist Energie => ein helles Display mit großem Blickwinkel
bedeutet nicht nur mehr Gewicht und Baugröße, sondern auch noch
erhöhten Stromverbrauch. Alles Dinge, die dem primären Zweck eines
Notebooks zuwider laufen. Ändern könnte sich das mit der Einführung
von OLED-Displays, das ist aber momentan noch Zukunftsmusik. Die
Kalibrierung eines Notebooks ist aber i.d.R. trotzdem sinnvoll. So
können z.B. Fotografen beim Shooting die Belichtung inkl. Lichter
und Tiefenzeichnung besser beurteilen (auf senkrechte Betrachtung in
Bildschirmmitte achten). Auch bei Präsentationen wird zumindest die
bestmögliche Ansicht erreicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
______________________________
basICColor GmbH
Büro Köln
August-von-Willich-Str. 155
50827 Köln - Deutschland
fon: +49 221 9917580
fax: +49 221 9917581
mobile: +49 171 8390333
email: markus.hitzler(a)basiccolor.de
http://www.basICColor.de
Geschäftsführer : Karl Koch
Sitz der Gesellschaft: Penzberg
Amtsgericht München, HRB 172485
UST.ID-Nr. DE814946213
______________________________
kostenlose Standard-Druck-Profile auf
http://www.colormanagement.org
______________________________
Am 03.09.2008 um 12:07 schrieb Alexander Röttinger:
Hallo zusammen,
Nach der letzten Diskussion über das selbstkalibrierende Laptop nun
meine Frage, wie sieht es denn überhaupt mit den echten
Hardwarequalitäten der APPLE Laptopdisplays aus?
Wir hatten ja an dieser Stelle schon mal die Diskussion bezüglich
der iMAC neuester Generation, (Screen glänzt, Ansteuerung wohl
nicht komplette Bit-Anzahl?).
Mich wundert nur nach den Diskussionen die ja den iMACs (und wohl
auch den Laptops) keine überragende Eigenschaften bescheren, daß
einige Profilierungssoftware damit werben, eben für diese Screens
(iMac 20’’ + 24’’) die Softproof UGRA Zertifizierung zu ermöglichen.
Bedeutet das die Ergebnisse werden auf die Messfelder hin geschönt,
oder sind die Displays durch spezielle Software eben doch gut für
die EBV einsetzbar?
Provokant gefragt: Oder “dürfen” die billigen Lösungen nicht zu gut
sein, um teure Geräte zu rechtfertigen?
Kann man der UGRA Zertifizierung blind vertrauen? Können UGRA
zertifizierte Geräte dennoch in Realität Abrisse + deutliche
Farbabweichungen zeigen?
Gibt es eine Empfehlung bei den Laptops, welche Displays ok sind?
Besser als die des iMacs?
Mit freundlichen Grüßen,
--
Alexander Röttinger
flavourit
Unit Bogenhausen
Holbeinstrasse 3
D-81679 München
http://www.flavour.it
Diese e-mail einschließlich ihrer Anlagen ist vertraulich und nur
für den Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der vorgesehene
Empfänger sind, bitten wir Sie, dieses e-mail mit Anlagen
unverzüglich vollständig zu löschen und uns umgehend zu
benachrichtigen.
This e-mail and its attachments are strictly confidential and are
intended solely for the attention of the person to which it is
addressed. If you are not the intended recipient of this e-mail,
please delete it including its attachments immediately and inform
us accordingly.
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.callassoftware.com
http://lists.callassoftware.com/mailman/listinfo/eci
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.callassoftware.com
http://lists.callassoftware.com/mailman/listinfo/eci