Hallo

Herr Schiess, sie sprechen einen weiteren sehr wesentlichen Vorteil der hardwarekalibrierbaren Bildbearbeitungsmonitore (NEC, EIZO, Quato,...) an:
der Hersteller hat das gesamte System (bestehend aus Monitorhardware + Monitorfirmware + Kalibrierlösung) so zusammengestellt, dass der UDACT-Test i.d.R. ohne Probleme auf Anhieb bestanden wird und auch in Punkto Genauigkeit und Alterung genug Reserven vorhanden sind, um die die Zielvorgaben über mehrere Jahre sicher erreichen zu können. Diese gute Erfahrungen haben wir in den letzten Jahren mit diversen Herstellern gemacht. Allein diese Sicherheit ist schon ein signifikanter Mehrwert der Systeme.

Stellt sich der Anwender ein System selbst aus Monitor, Messgerät und Kalibriersoftware zusammen, ist der Erfolg nicht sichergestellt - es ist aber auch nicht grundsätzlich unmöglich den UDACT-Test damit zu bestehen. Die Komponenten wollen aber sorgsam ausgewählt sein. Einfach einen Office-Monitor mit einem 99€-Messsystem zu "kalibrieren"  wird mit fast 100%-iger Sicherheit ein Reinfall, wenn man so ein Softproofsystem aufbauen möchte. ;-)

Es kommt im Wesentlichen auf das Zusammenspiel von Monitorhardware (Gamut, Homogenität, Blickwinkel,...) und Kalibriersoftware (Genauigkeit von Graubalance, Weiß- und Schwarzpunkt, Gradation und ICC-Profil) an. In meinem Umfeld ist der Farbumfang nicht einmal der häufigste Grund, an dem die Prüfung mit dem UDACT scheitert. Ich beschäftige mich aber i.d.R. auch bei den nicht-hardwarekalibrierbaren Monitoren nicht mit Discounter-Billigware für Officeumgebungen, sondern i.d.R. mit hochwertigen Markengeräten von z.B. NEC oder EIZO, meist mit IPS-Panel. Hier sind die häufigsten Probleme zu große Schwankungen in der Graubalance, ein farblich von einfacher Kalibriersoftware nicht korrigiertes Schwarz und die in simplen Matrixprofilen nicht mögliche Korrektur der Additivitätsabweichungen. Einfache Kalibrierlösungen, bei denen der Schwarzpunkt farblich nicht steuerbar ist und die nur ein Matrixprofil erstellen, liefern häufig nicht die nötige Genauigkeit - insbesondere wenn das Schwarz des Monitors nicht schon von hause aus super neutral ist. Mit neuer professioneller Kalibriersoftware hingegen klappt dann die UDACT-Prüfung am gleichen Monitor oft.

Ähnliches gilt z.T. auch für stark gealterte hardwarekalibrierbare Monitore. Ein entsprechendes Messbeispiel eines CG21 mit 7000 Betriebsstunden gibt's hier:
http://homepage.mac.com/markushitzler/Kalibrierung_CG21_7000h.pdf
Ohne zusätzliche Softwarekalibrierung erfolgt eine Systemablehnung beim UDACT-Test, mit zusätzlicher SW-Kalibrierung besteht der Monitor den UDACT-Test.

Mit der iterativen Grauachsenkalibrierung, der gezielten Schwarz- und Weißpunktsteuerung und 16-bit-LUT-Profil  von basICColor display habe ich sogar schon Exoten wie das Wacom Grafiktablett mit eingebautem 21"-Display (Cintiq 21UX, gleiches Panel wie CG21 aber ohne HW-Kal.) erfolgreich, wiederholbar und problemlos durch den UDACT-Test bekommen. Im Rahmen eines Projektes vor knapp 2 Jahren zeigte sich auch, dass der damals aktuelle weiße Intel-20"-iMac ein empfehlenswertes preisgünstiges Einsteigersystem ist, das per Softwarekalibrierung + Hardwareluminanzkalibrierung den UDACT-Test gut und sicher besteht. Wir haben das damals an mehreren Testgeräten überprüft, um auszuschließen, dass es sich um einen einmaligen Zufallstreffer handelt. Wichtig war bei der Kalibrierung die genaue hardwareseitige Einstellung der Luminanz auf 130-160 cd/sqm. Bei den neuen iMac's wurde leider nicht nur die glänzende Oberfläche eingeführt, sondern auch das Panel gewechselt. Mit der neueren iMac-Generation habe ich mich angesichts der Hochglanzoberfläche noch nicht genauer beschäftigt. Labtop-Displays scheiden wie schon geschrieben grundsätzlich aus - egal ob von Apple oder einem anderen Hersteller.

Eine Hardwarekalibrierung ist nicht zwingende Voraussetzung für ein Bestehen des UDACT-Tests. Sind die Hardwarevoraussetzungen (Gamut, Flächenhomogenität, Hardware-Schwarzpunkt,...) des Monitors in Ordnung, kommt man auch mit einer guten Hardwarevoreinstellung und einer Softwarekalibrierung zum gewünschten Ergebnis.  Die Hardwarekalibrierung schafft aber zusätzliche Reserven und verbessert die die Tonwertdifferenzierung und Darstellungsgenauigkeit jenseits der Toleranzen des UDACT-Tests.



Empfehlungen für Anwender, die sparen müssen/wollen:
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1) Orientieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Monitors an den jeweils aktuellen hardwarekalibrierbaren Monitorsystemen. Die gleiche Hardware gibt es i.d.R. auch als nicht hardwarekalibrierbare preisgünstigere Version mit gleichem Panel und gleicher Hintergrundbeleuchtung (=> gleicher Gamut). Die gleichen Panel findet man oft auch bei anderen Monitorherstellern, Hintergrundbeleuchtung (Gamut+HW-Flächenhomogenität) und Monitorelektronik (HW-Gradation/Linearität/Tonwerttrennung/Homogenitätsoptimierung) sind jedoch nicht zu vernachlässigende Faktoren. IPS-Paneltypen haben heute eine signifikant bessere Betrachtungswinkelstabilität als PVA-Typen. Typische billige Office- und Entertainment-Monitore sind für den Softproof i.d.R. nicht tauglich.

2) Der Unterschied zwischen HW-kalibrierbarem Bildbearbeitungsmodell und dem Standard-Modell ist nicht nur die Ausstattung (Blendschutzhaube, Hardwarekalibrierung und Kalibriersoftware). Für die hardwarekalibrierbaren Bildbearbeitungsmonitore garantieren die Hersteller für alle Parameter auch sehr enge Toleranzen, überprüfen diese und selektieren die Geräte. Monitore, die dem nicht entsprechen, werden ausgetauscht. Bei den "Standard-Modellen" gelten entsprechend dem günstigeren Preis auch deutlich höhere Toleranzen. Kaufen Sie deshalb beim Fachhändler und sehen Sie sich den Monitor, den Sie kaufen möchten, genau an. 

3) Nutzen Sie eine professionelle Kalibrierlösung (Feinabstimmung des Weißpunktes, Schwarzpunkt steuerbar, 16-bit-LUT-Profile für Korrektur von Additivitätsfehlern, integrierte Konstanzkontrolle, iterative Graubalancekalibrierung,...). Billiglösungen sind nur für Consumer- und Entertainment-Anwendungen konzipiert. Ein UDACT-fähiges Softproofsystem lässt sich damit meist nicht realisieren.

4) Im Vergleich zum hardwarekalibrierbaren Modell verzichten Sie auf:

a) garantierte enge Toleranzen insbesondere bei der Flächenhomogenität
b) Kalibriergenauigkeit: die SW-Kalibrierung ist im Mittel ca. 1/2 Delta E, im Maximum bis zu knapp 1 Delta E ungenauer als die Hardwarekalibrierung
Das ist noch kein grundsätzliches Problem für den UDACT-Test, reduziert aber die Sicherheit und Reserven
c) Darstellungsgenauigkeit: beim hardwarekalibrierbaren Geräten sind in der Grauachse  im Idealfall Tonwertunterschiede von nur einem RGB-Wert differenzierbar. Bei der Softwarekalibrierung muss man bedingt durch die 8-bit-Korrekturkurven der Video-LUT zumindest lokal von einer Tonwertauflösung von nur 2 bis 3 RGB-Werten ausgehen.
d) Ausstattung: Blendschutzhaube + auf die Hardware abgestimmte Kalibriersoftware mit hohem Bedienkomfort und hoher Bediensicherheit
e) Produktionssicherheit + Sicherheit in der Kommunikation mit dem Endkunden durch Verwendung eines professionellen, anerkannten Produktionsmittels
f) Service/Support des Premiumproduktes

Überlegen Sie, ob der Preisvorteil in Ihrem Aufgabenbereich in einer vernünftigen Relation zu diesen Abstrichen stehen. 
Setzen Sie den Mehrpreis für das hardwarekalibrierbare System auch in Relation zur Nutzungsdauer des Monitors. 

Ein kleines Rechenbeispiel:
hardwarekalibrierbarer 26"-Monitor inkl. Blendschutzhaube und Kalibiersoftware + Messgerät ca. 2000 EUR
gleiches Modell (ohne HW-Kalibrierung und Blendschutzh.) + Kalibriersoftware + Messgerät ca. 1500 EUR
Nutzungsdauer ca.   4 Jahre

=> Mehrpreis pro Monat: ca. 10 EUR
=> allein durch die Arbeitszeitersparnis durch die vollautomatische Hardwarekalibrierung kann sich der Mehrpreis bei der TCO-Betrachtung schon rechnen.


5) Sparen lässt sich an vielen Stellen. Ein hochwertiger und großer Monitor steigert die Produktivität bei der Bildbearbeitung meist viel mehr als ein Rechner mit etwas schnellerem Prozessor. Sparen sollte man deshalb eher an der Rechenpower als am Monitor - er ist der einzige effiziente Zugang zu den Bilddaten. Ob ein Bild einige Sekunden mehr oder weniger für die Berechnung gebraucht hat, sieht man dem Endergebnis nicht an. Wenn der Bearbeiter Bildfehler am 0815-Monitor nicht sehen kann, leidet das Endprodukt, es entstehen Folgekosten für zusätzliche Proofdrucke und Nachkorrekturen, Produktionsverzögerungen und Reklamationen. Mit der ersten Nachretusche ist meist schon der Zeitvorteil durch den schnelleren Rechner für den Rest des Tages dahin.



Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
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Am 03.09.2008 um 18:38 schrieb Schiess Peter:

Danke Herr Hitzler für den ausführlichen Beitrag zum UDACT Tool. Wir haben es bei uns in einem Zeitungsverlag selbst seit Anfang dieses Jahres im Einsatz. Bisher konnten wir damit nur unsere Hardware kalibrierbaren Monitore wie z.B. den Eizo CG211 erfolgreich zertifizieren. Alle Software kalibrierbaren Monitoren  fielen mehr oder weniger durch, da der darstellbare Farbraum eben durch die Softwarekalobration zu stark beschnitten wird unmd nicht die vom UDACT erforderlichen 95% erreicht.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Peter Schiess
Produktions-Bildtechnik

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Von: eci-bounces@lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im Auftrag von Markus Hitzler, basICColor GmbH
Gesendet: Mittwoch, 3. September 2008 14:34
An: eci@lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Laptops / iMacs + UGRA Zertifizierung

Guten Tag Herr Röttinger,

das UDACT überprüft an einer Stelle des Monitors unter Ausschluss der Umgebungsbeleuchtung und für genau senkrechte Betrachtung (Messgerät sitzt direkt auf dem Monitor), ob der tatsächliche Monitorzustand vom ICC-Profil exakt beschrieben wird, ob die Grauachse in Ordnung und die Homogenität ausreichend gut ist und ob der Farbumfang des Gerätes reicht, um bestimmte Druckfarbräume mit ausreichender Genauigkeit darzustellen. Es wird - ähnlich wie bei der Überprüfung eines Proofes durch einen Medienkeil - ein Stichprobenprüfung vorgenommen. Die Aussagekraft des UDACT ist vergleichbar der Medienkeilauswertung auf einem gedruckten Proof. Sie bescheinigt, dass an den Messpunkten die Simulation des Druckes unter den Mess- bzw. Betrachtungsbedingungen des Messgerätes korrekt ist. 

Im Rahmen der so definierten Betrachtungsbedingungen sind durchaus auch mit billigerer Hardware gute Ergebnisse zu erzielen. Hierbei sind bei der Verwendung unterschiedlicher Kalibriersoftware auch deutliche Qualitätsunterschiede feststellbar. Während mit der einen Kalibrierlösung der UDACT-Test problemlos durchläuft, scheitert derselbe Monitor mit einer einfacheren Software kalibriert schon am UDACT-Test (= Stichprobenprüfung unter idealen Betrachtungsbedingungen). Insbesondere der weiße 20"-iMac war mit mit einer Kalibriersoftware, die nicht nur den Weißpunkt, sondern auch das bunte Schwarz korrigieren kann,  L*-Gradation und 16-bit-Tabellenprofil erstaunlich gut auf 120-160 cd/qm hinzubekommen, wenn die Helligkeit hardwareseitig exakt eingestellt wurde und hatte i.d.R. auch eine sehr gute Flächenhomogenität und gute Blickwinkelstabiltät.

Genauso wie beim Medienkeil handelt es sich beim UDACT-Test nicht um einen allumfassenden Systemtest, sondern es ist ein Schnelltest, mit dem mit wenig Zeitaufwand und einfach überprüft werden kann, ob ein als Softproofarbeitsplatz eingerichtetes System noch innerhalb der gesetzten Toleranzen läuft. Auch wenn der Medienkeil auf einem Proofdruck OK ist, heißt das noch lange nicht, dass wirklich alle Farben korrekt getroffen sind, keine Tonwertabrisse enthalten sind und die Materialien unter allen Betrachtungsbedingungen korrekte Farben zeigen.

Mit anderen Worten: wenn der UDACT-Test OK liefert, heißt das, dass sich bei dem System (bestehend aus Monitor + Messgerät + Kalibriersoftware) eine weitere nähere Betrachtung überhaupt lohnt. Das UDACT erkennt im wesentlichen schlechte Kalibriersoftware, und zu geringe Farbumfänge und Inhomogenitäten des Panels. Weitere Hardwareeigenschaften des Panels wie Blickwinkelstabiltät, Oberflächenbeschaffenheit,... und die Umgebungsbedingungen des Arbeitsplatzes sind nicht auswertbar. Messgeräte für die genaue messtechnische Bewertung der Blickwinkelstabilität wird sich kaum ein Anwender leisten. Hier ist die visuelle Prüfung das in der Praxis probate Mittel. Besondere empfindlich auf Blickwinkeländerungen reagieren i.d.R. Gamma-Kontrollfelder, und Testmuster für Tiefen- und Lichterzeichnung. Gleiches gilt für Tonwertabrisse und Zeichnungsverluste: die visuelle Bewertung von Testbildern und bekannten synthetisch erstellten Verläufen zeigt hier Fehler. Einige Testbilder dazu finden Sie bei der Fogra oder unter www.colormanagement.org .

Der UDACT-Test definiert so vereinfacht gesagt die Minimalanforderungen für eine farbrichtige Darstellung eines Bildes in der Mitte des Monitors bei senkrechter Betrachtung. Wenn ein System nicht einmal das erfüllt, ist es für grafische Zwecke gänzlich ungeeignet, wenn ein System den Test schafft, ist es zumindest im Rahmen der geprüften Bedingungen tauglich.

Professionelle Softproofsysteme und mit professioneller Software kalibrierte "normale" Monitore unterscheiden sich jenseits dieser groben Prüfung. 

Das markanteste Beispiel ist die Blickwinkelabhängigkeit. Während bei einem billigen Monitor mit PVA-Panel die genaue Farb- und Gradationswiedergabe auf einen je nach Stärke der Blickwinkelabhängigkeit ziemlich kleinen Bereich in der Bildschirmmitte beschränkt ist, kann an einem professionellen Bildbearbeitungsmonitor (i.d.R. mit IPS-Panel) der ganze Bildschirmbereich ohne Einschränkung genutzt werden. Ähnliches gilt für die exakte Tonwertwiedergabe: während man sich am hardwarekalibrierten Bildschirm darauf verlassen kann, dass alle Tonwerte einer 8-bit-Datei auch auf dem Monitor sicher angezeigt werden, hat die Anzeige bei einem per Softwarekalibrierung eingestellten System immer leichte Abweichungen, weil alle 256 Stufen mit einem kleineren, wenn auch im besten Fall nur leicht eingeschränkten, Tonwertumfang dargestellt werden müssen. Über die momentan leider gerade modische glänzende Oberfläche brauchen wir nicht viele Worte verlieren. Sich ständig mit scharfen Reflexen des Hintergrundes und dem eigenen Spiegelbild zu beschäftigen wird nur sehr selbstverliebten Naturen wirklich gefallen. 
;-)

Ferner erfordert die Einstellung eines Systems mit einer reinen Softwarekalbirierung deutlich mehr Zeit und Erfahrung des Anwenders und ist wesentlich fehleranfälliger, da der Anwender die ideale Abstimmung zwischen Hardware-Settings und Einstellungen der Kalibriersoftware selbst finden und anwählen muss. Erfahrungsgemäß haben aber gerade Anwender, die den Mehrpreis für einen hardwarekalibrierbaren Monitor nicht aufbringen können oder wollen meist relativ wenig Erfahrung bei der Bildschirmkalibrierung, so dass das mit der Hardware theoretisch bestmögliche Ergebnis in der Praxis häufig nicht erreicht wird. Zumindest in der Bedienerfreundlichkeit darf man Apple eine gute Note attestieren: die Hardware-Luminanzeinstellung ist per Software steuerbar (mgl. mit basICColor display), weitere HW-Einstellungen gibt es nicht, die Monitore kommen aber mit einer Grundeinstellung, mit der eine Softwarekalibrierung i.d.R. gut zurecht kommt.

Eine Zwischenstufe zwischen voller Hardwarekalibrierung und reiner Softwarekalibrierung mit manueller HW-Einstellung stellt z.B. die Photo-Edition von NEC dar.
Hier werden die HW-Einstellungen für Helligkeit, Weißpunkt, Kontrast,... vollautomatisch von der Software vorgenommen, die Feinkalibrierung von Gradation und Graubalance erfolgt aber per Video-LUT.



Zusammenfassend kann gesagt werden:
Man bekommt wie immer genau das was man bezahlt. Wer seinen Lebensunterhalt mit der Beurteilung und Bearbeitung von Bilddaten verdient, ist mit einem hardwarekalibrierbaren System am besten beraten. In einem solchen Umfeld am wichtigsten Arbeitsmittel - dem Monitor - zu sparen ist nicht wirtschaftlich.
Liegt der Fokus mehr auf der textlich inhaltlichen Gestaltung, oder wird Bildbearbeitung nur gelegentlich und auf semiprofessionellem Niveau betrieben, ist eine gute Softwarekalibrierung sicher technisch ausreichend und wirtschaftlich sinnvoll.

Labtop-Monitore fallen für die Bildbearbeitung komplett aus, da sie i.d.R. extrem blickwinkelabhängig sind (da bildet auch das IBM-Labtop mit eingebautem huey keine Ausnahme, wie auf dem Video zu sehen war). Die Blickwinkelabhängigkeit wird hier bei den aktuellen Panel-Technologien vmtl. auch auf absehbare Zeit erhalten bleiben: Licht ist Energie => ein helles Display mit großem Blickwinkel bedeutet nicht nur mehr Gewicht und Baugröße, sondern auch noch erhöhten Stromverbrauch. Alles Dinge, die dem primären Zweck eines Notebooks zuwider laufen. Ändern könnte sich das mit der Einführung von OLED-Displays, das ist aber momentan noch Zukunftsmusik. Die Kalibrierung eines Notebooks ist aber i.d.R. trotzdem sinnvoll. So können z.B. Fotografen beim Shooting die Belichtung inkl. Lichter und Tiefenzeichnung besser beurteilen (auf senkrechte Betrachtung in Bildschirmmitte achten). Auch bei Präsentationen wird zumindest die bestmögliche Ansicht erreicht.



Mit freundlichen Grüßen,

Markus Hitzler
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Am 03.09.2008 um 12:07 schrieb Alexander Röttinger:

Hallo zusammen,

Nach der letzten Diskussion über das selbstkalibrierende Laptop nun meine Frage, wie sieht es denn überhaupt mit den echten Hardwarequalitäten der APPLE Laptopdisplays aus?

Wir hatten ja an dieser Stelle schon mal die Diskussion bezüglich der iMAC neuester Generation, (Screen glänzt, Ansteuerung wohl nicht komplette Bit-Anzahl?).

Mich wundert nur nach den Diskussionen die ja den iMACs (und wohl auch den Laptops) keine überragende Eigenschaften bescheren, daß einige Profilierungssoftware damit werben, eben für diese Screens (iMac 20’’ + 24’’) die Softproof UGRA Zertifizierung zu ermöglichen.

Bedeutet das die Ergebnisse werden auf die Messfelder hin geschönt, oder sind die Displays durch spezielle Software eben doch gut für die EBV einsetzbar?

Provokant gefragt: Oder “dürfen” die billigen Lösungen nicht zu gut sein, um teure Geräte zu rechtfertigen?

Kann man der UGRA Zertifizierung blind vertrauen? Können UGRA zertifizierte Geräte dennoch in Realität Abrisse + deutliche Farbabweichungen zeigen?

Gibt es eine Empfehlung bei den Laptops, welche Displays ok sind? Besser als die des iMacs?

Mit freundlichen Grüßen,

--
Alexander Röttinger

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