Danke Herr Hitzler für den ausführlichen Beitrag zum UDACT Tool. Wir haben es bei uns in
einem Zeitungsverlag selbst seit Anfang dieses Jahres im Einsatz. Bisher konnten wir damit
nur unsere Hardware kalibrierbaren Monitore wie z.B. den Eizo CG211 erfolgreich
zertifizieren. Alle Software kalibrierbaren Monitoren fielen mehr oder weniger durch, da
der darstellbare Farbraum eben durch die Softwarekalobration zu stark beschnitten wird
unmd nicht die vom UDACT erforderlichen 95% erreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schiess
Produktions-Bildtechnik
--
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH
Heisinger Str. 14
87437 Kempten
Telefon 0831/206-377
Telefax 0831/206-58-377
PeterS(a)azv.de <mailto:%20PeterS@azv.de>
www.all-in.de <outbind://90/www.all-in.de>
Sitz der Gesellschaft: Kempten (Allgäu)
Registergericht: Amtsgericht Kempten HRB 2744
Geschäftsführer: Markus Brehm
Hypovereinsbank Kempten BLZ 733 200 73 Konto 1 919 466 * Sparkasse Allgäu BLZ 733 500 00
Konto 1 74
Ust. ID-Nr. 128785505 * Steuernummer 127/115/00764 Finanzamt Kempten
Diese E-Mail und alle mitgesendeten Dateien sind vertraulich und ausschließlich für den
Gebrauch durch den Empfänger bestimmt!
This e-mail and any files transmitted with it are confidential intended solely for the use
of the addressee!
________________________________
Von: eci-bounces(a)lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im
Auftrag von Markus Hitzler, basICColor GmbH
Gesendet: Mittwoch, 3. September 2008 14:34
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Laptops / iMacs + UGRA Zertifizierung
Guten Tag Herr Röttinger,
das UDACT überprüft an einer Stelle des Monitors unter Ausschluss der Umgebungsbeleuchtung
und für genau senkrechte Betrachtung (Messgerät sitzt direkt auf dem Monitor), ob der
tatsächliche Monitorzustand vom ICC-Profil exakt beschrieben wird, ob die Grauachse in
Ordnung und die Homogenität ausreichend gut ist und ob der Farbumfang des Gerätes reicht,
um bestimmte Druckfarbräume mit ausreichender Genauigkeit darzustellen. Es wird - ähnlich
wie bei der Überprüfung eines Proofes durch einen Medienkeil - ein Stichprobenprüfung
vorgenommen. Die Aussagekraft des UDACT ist vergleichbar der Medienkeilauswertung auf
einem gedruckten Proof. Sie bescheinigt, dass an den Messpunkten die Simulation des
Druckes unter den Mess- bzw. Betrachtungsbedingungen des Messgerätes korrekt ist.
Im Rahmen der so definierten Betrachtungsbedingungen sind durchaus auch mit billigerer
Hardware gute Ergebnisse zu erzielen. Hierbei sind bei der Verwendung unterschiedlicher
Kalibriersoftware auch deutliche Qualitätsunterschiede feststellbar. Während mit der einen
Kalibrierlösung der UDACT-Test problemlos durchläuft, scheitert derselbe Monitor mit einer
einfacheren Software kalibriert schon am UDACT-Test (= Stichprobenprüfung unter idealen
Betrachtungsbedingungen). Insbesondere der weiße 20"-iMac war mit mit einer
Kalibriersoftware, die nicht nur den Weißpunkt, sondern auch das bunte Schwarz korrigieren
kann, L*-Gradation und 16-bit-Tabellenprofil erstaunlich gut auf 120-160 cd/qm
hinzubekommen, wenn die Helligkeit hardwareseitig exakt eingestellt wurde und hatte i.d.R.
auch eine sehr gute Flächenhomogenität und gute Blickwinkelstabiltät.
Genauso wie beim Medienkeil handelt es sich beim UDACT-Test nicht um einen allumfassenden
Systemtest, sondern es ist ein Schnelltest, mit dem mit wenig Zeitaufwand und einfach
überprüft werden kann, ob ein als Softproofarbeitsplatz eingerichtetes System noch
innerhalb der gesetzten Toleranzen läuft. Auch wenn der Medienkeil auf einem Proofdruck OK
ist, heißt das noch lange nicht, dass wirklich alle Farben korrekt getroffen sind, keine
Tonwertabrisse enthalten sind und die Materialien unter allen Betrachtungsbedingungen
korrekte Farben zeigen.
Mit anderen Worten: wenn der UDACT-Test OK liefert, heißt das, dass sich bei dem System
(bestehend aus Monitor + Messgerät + Kalibriersoftware) eine weitere nähere Betrachtung
überhaupt lohnt. Das UDACT erkennt im wesentlichen schlechte Kalibriersoftware, und zu
geringe Farbumfänge und Inhomogenitäten des Panels. Weitere Hardwareeigenschaften des
Panels wie Blickwinkelstabiltät, Oberflächenbeschaffenheit,... und die
Umgebungsbedingungen des Arbeitsplatzes sind nicht auswertbar. Messgeräte für die genaue
messtechnische Bewertung der Blickwinkelstabilität wird sich kaum ein Anwender leisten.
Hier ist die visuelle Prüfung das in der Praxis probate Mittel. Besondere empfindlich auf
Blickwinkeländerungen reagieren i.d.R. Gamma-Kontrollfelder, und Testmuster für Tiefen-
und Lichterzeichnung. Gleiches gilt für Tonwertabrisse und Zeichnungsverluste: die
visuelle Bewertung von Testbildern und bekannten synthetisch erstellten Verläufen zeigt
hier Fehler. Einige Testbilder dazu finden Sie bei der Fogra oder unter
www.colormanagement.org .
Der UDACT-Test definiert so vereinfacht gesagt die Minimalanforderungen für eine
farbrichtige Darstellung eines Bildes in der Mitte des Monitors bei senkrechter
Betrachtung. Wenn ein System nicht einmal das erfüllt, ist es für grafische Zwecke
gänzlich ungeeignet, wenn ein System den Test schafft, ist es zumindest im Rahmen der
geprüften Bedingungen tauglich.
Professionelle Softproofsysteme und mit professioneller Software kalibrierte
"normale" Monitore unterscheiden sich jenseits dieser groben Prüfung.
Das markanteste Beispiel ist die Blickwinkelabhängigkeit. Während bei einem billigen
Monitor mit PVA-Panel die genaue Farb- und Gradationswiedergabe auf einen je nach Stärke
der Blickwinkelabhängigkeit ziemlich kleinen Bereich in der Bildschirmmitte beschränkt
ist, kann an einem professionellen Bildbearbeitungsmonitor (i.d.R. mit IPS-Panel) der
ganze Bildschirmbereich ohne Einschränkung genutzt werden. Ähnliches gilt für die exakte
Tonwertwiedergabe: während man sich am hardwarekalibrierten Bildschirm darauf verlassen
kann, dass alle Tonwerte einer 8-bit-Datei auch auf dem Monitor sicher angezeigt werden,
hat die Anzeige bei einem per Softwarekalibrierung eingestellten System immer leichte
Abweichungen, weil alle 256 Stufen mit einem kleineren, wenn auch im besten Fall nur
leicht eingeschränkten, Tonwertumfang dargestellt werden müssen. Über die momentan leider
gerade modische glänzende Oberfläche brauchen wir nicht viele Worte verlieren. Sich
ständig mit scharfen Reflexen des Hintergrundes und dem eigenen Spiegelbild zu
beschäftigen wird nur sehr selbstverliebten Naturen wirklich gefallen.
;-)
Ferner erfordert die Einstellung eines Systems mit einer reinen Softwarekalbirierung
deutlich mehr Zeit und Erfahrung des Anwenders und ist wesentlich fehleranfälliger, da der
Anwender die ideale Abstimmung zwischen Hardware-Settings und Einstellungen der
Kalibriersoftware selbst finden und anwählen muss. Erfahrungsgemäß haben aber gerade
Anwender, die den Mehrpreis für einen hardwarekalibrierbaren Monitor nicht aufbringen
können oder wollen meist relativ wenig Erfahrung bei der Bildschirmkalibrierung, so dass
das mit der Hardware theoretisch bestmögliche Ergebnis in der Praxis häufig nicht erreicht
wird. Zumindest in der Bedienerfreundlichkeit darf man Apple eine gute Note attestieren:
die Hardware-Luminanzeinstellung ist per Software steuerbar (mgl. mit basICColor display),
weitere HW-Einstellungen gibt es nicht, die Monitore kommen aber mit einer
Grundeinstellung, mit der eine Softwarekalibrierung i.d.R. gut zurecht kommt.
Eine Zwischenstufe zwischen voller Hardwarekalibrierung und reiner Softwarekalibrierung
mit manueller HW-Einstellung stellt z.B. die Photo-Edition von NEC dar.
Hier werden die HW-Einstellungen für Helligkeit, Weißpunkt, Kontrast,... vollautomatisch
von der Software vorgenommen, die Feinkalibrierung von Gradation und Graubalance erfolgt
aber per Video-LUT.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Man bekommt wie immer genau das was man bezahlt. Wer seinen Lebensunterhalt mit der
Beurteilung und Bearbeitung von Bilddaten verdient, ist mit einem hardwarekalibrierbaren
System am besten beraten. In einem solchen Umfeld am wichtigsten Arbeitsmittel - dem
Monitor - zu sparen ist nicht wirtschaftlich.
Liegt der Fokus mehr auf der textlich inhaltlichen Gestaltung, oder wird Bildbearbeitung
nur gelegentlich und auf semiprofessionellem Niveau betrieben, ist eine gute
Softwarekalibrierung sicher technisch ausreichend und wirtschaftlich sinnvoll.
Labtop-Monitore fallen für die Bildbearbeitung komplett aus, da sie i.d.R. extrem
blickwinkelabhängig sind (da bildet auch das IBM-Labtop mit eingebautem huey keine
Ausnahme, wie auf dem Video zu sehen war). Die Blickwinkelabhängigkeit wird hier bei den
aktuellen Panel-Technologien vmtl. auch auf absehbare Zeit erhalten bleiben: Licht ist
Energie => ein helles Display mit großem Blickwinkel bedeutet nicht nur mehr Gewicht
und Baugröße, sondern auch noch erhöhten Stromverbrauch. Alles Dinge, die dem primären
Zweck eines Notebooks zuwider laufen. Ändern könnte sich das mit der Einführung von
OLED-Displays, das ist aber momentan noch Zukunftsmusik. Die Kalibrierung eines Notebooks
ist aber i.d.R. trotzdem sinnvoll. So können z.B. Fotografen beim Shooting die Belichtung
inkl. Lichter und Tiefenzeichnung besser beurteilen (auf senkrechte Betrachtung in
Bildschirmmitte achten). Auch bei Präsentationen wird zumindest die bestmögliche Ansicht
erreicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
______________________________
basICColor GmbH
Büro Köln
August-von-Willich-Str. 155
50827 Köln - Deutschland
fon: +49 221 9917580
fax: +49 221 9917581
mobile: +49 171 8390333
email: markus.hitzler(a)basiccolor.de
http://www.basICColor.de
Geschäftsführer : Karl Koch
Sitz der Gesellschaft: Penzberg
Amtsgericht München, HRB 172485
UST.ID-Nr. DE814946213
______________________________
kostenlose Standard-Druck-Profile auf
http://www.colormanagement.org
______________________________
Am 03.09.2008 um 12:07 schrieb Alexander Röttinger:
Hallo zusammen,
Nach der letzten Diskussion über das selbstkalibrierende Laptop nun meine Frage, wie
sieht es denn überhaupt mit den echten Hardwarequalitäten der APPLE Laptopdisplays aus?
Wir hatten ja an dieser Stelle schon mal die Diskussion bezüglich der iMAC neuester
Generation, (Screen glänzt, Ansteuerung wohl nicht komplette Bit-Anzahl?).
Mich wundert nur nach den Diskussionen die ja den iMACs (und wohl auch den Laptops) keine
überragende Eigenschaften bescheren, daß einige Profilierungssoftware damit werben, eben
für diese Screens (iMac 20'' + 24'') die Softproof UGRA Zertifizierung zu
ermöglichen.
Bedeutet das die Ergebnisse werden auf die Messfelder hin geschönt, oder sind die
Displays durch spezielle Software eben doch gut für die EBV einsetzbar?
Provokant gefragt: Oder "dürfen" die billigen Lösungen nicht zu gut sein, um
teure Geräte zu rechtfertigen?
Kann man der UGRA Zertifizierung blind vertrauen? Können UGRA zertifizierte Geräte
dennoch in Realität Abrisse + deutliche Farbabweichungen zeigen?
Gibt es eine Empfehlung bei den Laptops, welche Displays ok sind? Besser als die des
iMacs?
Mit freundlichen Grüßen,
--
Alexander Röttinger
flavourit
Unit Bogenhausen
Holbeinstrasse 3
D-81679 München
http://www.flavour.it
Diese e-mail einschließlich ihrer Anlagen ist vertraulich und nur für den Adressaten
bestimmt. Wenn Sie nicht der vorgesehene Empfänger sind, bitten wir Sie, dieses e-mail mit
Anlagen unverzüglich vollständig zu löschen und uns umgehend zu benachrichtigen.
This e-mail and its attachments are strictly confidential and are intended solely for the
attention of the person to which it is addressed. If you are not the intended recipient of
this e-mail, please delete it including its attachments immediately and inform us
accordingly.
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.callassoftware.com
http://lists.callassoftware.com/mailman/listinfo/eci