Hallo Jo,
wunderbare Ausfuehrung - herrlich,
Herzlichst,
Florian
--
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From: Joachim Euler <jeuler(a)public-p3.de>
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
Date: Wed, 27 Feb 2002 15:27:25 +0100
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Subject: Re: [Eci] DeltaE vs DeltaE94
So, und jetzt kann ich auch nicht mehr an mich halten und gebe meinen
pseudopopulaerwissenschaftlichen Senf dazu. Alle theoretischen Physiker
moegen mir meine teilweise starken Vereinfachungen verzeihen, bei allen
anderen entschuldige ich mich bereits jetzt fuer die hochwissenschaftlichen
Ausfuehrungen:-)
Das Lab-System, ueber das wir hier reden, stammt aus "ganz anderen Zeiten",
meines Wissens wurde es 1976 entwickelt.
Man wusste damals sehr wohl, dass wir, wie Herr Weber so schoen bemerkte,
"ganz schoen sehbehindert" sind. Und zwar allein in der Hinsicht, dass die
Farbrezeptoren im menschlichen Auge zum einen auf unterschiedlich grosse
Bandbreiten von Strahlung reagieren, zum anderen auch unterschiedlich
empfindlich sind.
Zurueck zu Lab: Man wollte ein Farbmodell entwickeln, welches vorstellbar
ist (und zumindest die Achse L ist das auch, denn sie geht von "hell" nach
"dunkel") und in dem gleiche Abstaende auch gleiche Farbunterschiede
bedeuten.
Also musste eine Sammlung von nichtlinearen Funktionen her, die den
Anforderungen Genuege trugen. Das sich stellende Problem war jedoch, dass
damals noch nicht jeder einen Supercomputer auf seinem Schreibtisch stehen
hatte. Man entschied sich also fuer die Naeherung in Form von dritten
Wurzeln, die recht einfach zu handhaben sind -- mit dem Nachteil, ueber den
wir gerade sprechen, naemlich dass die Gleichabstaendigkeit nur
eingeschraenkt gegeben ist (weil sie eben nur eine "gute Naeherung" der
eigentlich erforderlichen, aber mit damaligen Mitteln ungleich aufwendiger
zu berechnenden Logarithmen sind).
Um nun nicht alle paar Jahre mit steigender verfuegbarer Rechenleistung das
Lab-Modell zu ueberarbeiten (also die zugrundeliegende Kodierung), wurden im
folgenden verschiedene Formeln zur "Abstands"-berechnung entwickelt (also
die Bewertung mehrerer Lab-kodierter Farbwerte), die bekanntesten davon 1986
mit deltaE-CMC und 1994 mit deltaE-94.
Interessanterweise ist das spaeter entwickelte deltaE-94 nicht nur variabler
zu parametrieren (weil variable Gewichtungsmoeglichkeit fuer L, C und H, was
allerdings keiner wirklich macht), sondern auch einfacher zu berechnen (weil
es nur eine Formel gibt, die im gesamten Farbraum Gueltigkeit hat und nicht
mal mehr ein Cosinus gebraucht wird).
Die meisten der zugrundelegenden Informationen habe ich uebrigens aus einer
Publikation der FOGRA, naemlich aus dem Skript zum Seminar "Farbmessung in
der Drucktechnik".
Herzliche Gruesse vom sonnigen Frankfurter Main,
Jo Euler
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