----- Original Message -----
From: "Andreas Kraushaar" <kraushaar(a)fogra.org>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Tuesday, March 05, 2002 9:40 AM
Subject: [Eci] wer arbeitet mit Lab?
Hallo
In den ECI-Richtlinien wird (aus verschiedenen Gründen) der ECI-RGB
Farbraum
als Arbeitsfarbraum empfohlen. Es steht jedoch
ebenfalls darin, dass
einige
bereits im Lab arbeiten.
Mich würde interessieren wer die (mit und ohne Profil ankommenden RGB
oder
CMYK) Daten direkt im Lab konvertiert und dann dort
weiterverarbeitet?
Mich interessiert die konkrete praktische Motivation für diesen
Schritt und
die Konsequenzen in der "medienneutralen
Datenverarbeitung"?
Vielen Dank im voraus
Andreas Kraushaar
Hallo Herr Kraushaar,
wie meinen Sie denn Ihre Frage? Ich denke, dass der Lab-Workflow nicht
dann angewendet werden kann, wenn bereits die Daten schon einmal nach
CMYK oder Schlimmerem transformiert wurden. Denn in CMYK-Daten wird
normalerweise auch ein Schwarzaufbau und der Gesamtfarbauftrag
festgelegt. Sobald man das nach Lab zurückrechnet (wie es unbemerkt
immer geschieht, wenn man einer Druckerei "fertige" CMYK-Daten
anliefert, die dann vom Drucker wieder mittels seinem Maschinen-Profil
umggerechnet werden) verliert man erhebliche Farbinformationen, weil der
Schwarzaufbau verloren geht und dann neu berechnet werden muss.
IMHO ist hier ein Lab-Workflow gemeint, bei dem bereits ab der
Datenerzeugung per Scan, Digitalkamera etc. nur noch in Lab gearbeitet
wird bis in die Druckerei. Dort wird nur noch ein Mal transformiert,
nämlich mit dem CMYK-Maschinen-Profil.
Mit diesem Workflow kann man aber heutzutage noch nicht arbeiten und es
ist auch fraglich, ob das sinnvoll ist. Viele Effektfilter in
Bildbearbeitungsprogrammen arbeiten nur im RGB-Modus und erzwingen so
einen RGB-Arbeitsfarbraum, wenn man nicht dauernd zwischen RGB und Lab
wechseln will.
Beim Definieren einer ganz bestimmten Farbe in einem Layout (z.B. beim
Entwickeln eines Signet) arbeitet man mit Sonderfarben oder aber in
CMYK, weil der creative Vorgang, eine Farbe am Monitor zu definieren, im
CMYK-Farbraum einfach intuitiver abläuft.
IMHO ist der ECI-RGB-Farbraum aktuell eine gelungene Lösung. Lab halte
ich für ein Ideal. Einige Kritiker monieren zudem, dass die
Werteabstufungen von Lab trotz visueller Gleichabständigkeit der
Farborte zu grob seien.
Wichtiger wäre zurzeit der Schritt, dass alle Druckereien endlich ihre
Maschinen profilieren und diese Profile an die Kunden herausgeben oder
aber, dass Druckereien auch RGB-Daten akzeptieren... einfach damit die
ständige Umrechnerei von CMYK nach CMYK ein Ende hat. Da liegen gewiss
noch mehr Qualitätsreserven, als bei einem künftigen durchgängigen
Lab-Workflow.
Aber bitte... Alles geäußert nur meiner sehr individuellen Meinung nach!
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten
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