Hallo Jan-Peter,
erstmal vorab: mein
> o ja!
war kein bisschen ironisch gemeint --
im Gegenteil, volle Zustimmung!
Jan-Peter Homann schrieb:
Hallo Liste, Hallo Herr Karcher
Natürlich können wir Colormanagement-Profis uns mit geeigneten Tools die
Messdaten aus Profilen extrahieren und so den Weisspunkt beurteilen.
Messdaten aus Profilen extrahieren können auch Laien, jedenfalls unter
OS X - da genügt nämlich ein Doppelklick aufs Profil.
die Frage ist nur: was damit machen! - und die ist auch für Experten
nicht immer leicht zu beantworten.
Wenn der normale Anwender sich für Proofmedien interessiert, wären aber
Informtionen im Vorfeld interessant:
- Weisspunkt des Mediums im Vergleich zu ISO-Profilen
das geht ja noch recht fix:
dL/dC/dH von 2 Messpunkten ermitteln ist
auch für einen Farbmetrik-Inneressierten (nicht -Experten) - ob mit oder
ohne Excel - zu meistern.
- Farbumfang im Vergleich zu ISOcoated
da
wird's schon bedeutend schwieriger. Erstens spielen eine Menge
Faktoren eine Rolle: Drucker, Farbsystem, verwendete Software, Qualität
der Linearisierung/Kalibrierung (ja, die beeinflusst den Farbraum - und
zwar nicht zu knapp!) ...
Selbst wenn die Farborte der Primär- und Sekundärfarben sowie Licht und
Tiefe (auch nicht gerade einfach, diesen Punkt zuverlässig zu finden,
manch ältere Profilierungssoftware tut sich damit schwer) für die
Drucker/Tinte/Papier-Kombination bekannt sind, ist es nicht gerade
einfach, daraus einen Farbraum zu basteln und ihn mit IsoCoated zu
vergleichen.
Bei Drucksystemen mit mehr als 4 Farben (wozu heute ja fast jeder
Proofdrucker gehört) reichen diese Eckpunkte auch nicht aus, um den
Farbraum zu beurteilen - selbst viele "Light"-Tinten geben
farbraumtechnich nochmal einen gewaltigen Schub -- wird der nicht
berücksichtigt, würde damit so manches Proofsystem zu unrecht
disqualifiziert.
- Farbstabilität in Kombination mit verschiedenen
Tinten
Meinst du mit "Farbstabilität" die Lichtechtheit der Proofs,
Farbveränderungen während der Trocknung, Metamerieanfälligkeit, ...???
Erwartest du darauf von einem _Medienhersteller_ eine qualifizierte,
ehrliche Antwort?
Dies würde es ermöglichen bezogen auf die eigenen Ansprüche und das
eigene Gerät eine Vorauswahl von infrage kommenden Proofmedien zu treffen.
Ja, das würde es in der Tat.
Einer der Gründe, warum ich hier so auführlich Antworte ist: Ich sitze
vor einem Stapel mit mehr als einem Dutzend Druckmustern für einen
Stylus Pro 9600 mit Ultrachrome/Photo, bin auf der Suche nach dem
"richtigen" - und würde eigentlich viel lieber nach Hause gehen :-(
übrigens: Vielen Dank an dieser Stelle an Joachim Euler für den Tipp mit
dem FUJI IPP-SG: es ist bisher mit Abstand der Aussichtsreichste
Kandidat für ein gutes, alltagstaugliches Proofpapier.
Sollte sich einmal ein Anbieter von Proofmedien bzw.
ein Anbieter von
RIP-Software mit ausgeliefert Standardprofilen entschließen solche
Informationen zur Verfügung zu stellen, so bin ich mir sicher, dass die
Anwender das sehr honorieren würden.
Ich wäre schon dankbar für
1. brauchbare Profile und
2. funktionierende Linearisierungen/Grundkalibrierungen, die nicht den
verfügbaren Farbraum verstümmeln.
Frage an die Leser der ECI-Mailingliste:
- Fänden Sie es hilfreiche, wenn Ihnen solche Informationen zur
Verfügung gestellt werden ?
ja!!
- Wenn ja, sollten wir gemeinsam bei den infrage
kommenden Herstellern
uns dafür stark machen, solche Informationen zu bekommen.
Klingt gut - viel Hoffnung auf zeitnahe Umsetzung habe ich allerdings nicht.
P.S: ich bastle nebenbei an einem kleinen, in PHP programmierten Tool,
dass (ähnlich wie <http:://iccview.de> VRML-Visualisierungen und
numerische Vergleiche möglich macht, dafür allerdings kein ICC-Profil,
sondern nur Messwerte eines Mini-Charts braucht (8 Zeilen eye-one,
möglichst vom *unprofilierten* Drucker). Sobald ich dem Tool seine
"Kinderkrankheiten" abgewöhnt habe, werde ich es online stellen und hier
Bescheid geben.
Grüße, Klaus Karcher