Hallo Liste!
Im unten gequoteten Posting habe ich mir einige Fehler geleistet. Herr
Markus Hitzler von Colorsolutions (Danke für den guten Support), hat mir
Informationen gegeben, mit denen ich meine Aussagen hier kurz
korrigieren will:
1.) DVI-Eingänge sind offensichtlich zumindest zurzeit auf
8-Bit-Übertragung ausgelegt und nicht auf 10-Bit. Daher kann man die
Vorteile einer 10-Bit Grafikkarte, wie meiner Matrox P650 mit DVI gar
nicht nützen. (Info von Herrn Hitzler)
2.) Glücklicher Weise enthält die P650 aber auch zwei 400MHz RAM-DACs
deren analoge Signale mit auf den DVI-Steckverbindern liegen. Falls der
Moni für analoge Signale einen üblichen HD-15-Stecker benötigt, hat
Matrox einen DVI-HD15-Stecker beigelegt. (Info von mir)
3.) Solange also DVI mit 10 Bit noch nicht nutzbar ist und der Monitor
digital tatsächlich mit zugesicherten 10 Bit angesteuert werden kann,
sollte man ihn analog ansteuern, auch wenn bei 1600 x 1200 die Schärfe
etwas leidet.
Nur bei der Analog-Ansteuerung kann man beim Iiyama bereits D50 und die
maximale Helligkeit an der Hardware per OSD-Menü vor-einstellen, beim
DVI nur Helligkeit und Kontrast. (Info über Herrn Hitzler)
4.) Bei BasICColor display kann man im Ausklappmenü Erweitert im
Messmodus während des Messvorganges (nicht während des Kalibrations- und
Profilierungsvorgangs) im Feld Y die aktuelle Luminanz des Monitors
sehen und an der Hardware des Monitors vor-einstellen.
Mit dem zusätzlich ausklappbaren Kalibrationsmenü kann man über die
RGB-Balance D50 vor-einstellen, damit das Profil auch von dieser Aufgabe
entbunden wird.
Das entstehende Profil löst dann hauptsächlich die Aufgabe, das Gamma
und die Linearität herzustellen, während D50 und die max. Helligkeit im
Moni per Hardware vor-eingestellt sind. (Info von mir)
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
www.ideecreativ.de
----- Original Message -----
From: "Clemens M. Hürten" <Clemens.Huerten(a)t-online.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Sunday, August 24, 2003 11:44 PM
Subject: Re: [ECI] Einsatz von Flatscreens // Profilierung +
Kalibrierung
Hallo,
zur Profilierung und Kalibrierung kann ich gerade auch was beitragen.
Nachdem letzte Woche mein alter PC den geist aufgab, habe ich in
meinem
neuen PC gleich eine Karte mit digitalem Ausgang (DVI)
gekauft, die
Matrox P650. Die arbeitet komplett mit 10 Bit und hat einen Speicher
für
Korrekturen (welcher Art auch immer).
Mein Display, das Iiyama AU4831D lief bisher bei 1600 x 1200 analog
und
brachte IMHO sehr gute Ergebnisse.
Nach Umstellung auf DVI-Betrieb musste ich erst mal umdenken. Im
OSD-Menü gab es jetzt nur noch Helligkeit und Kontrast und keine
RGB-Einstellung mehr. Ich überlegte, dass das Profil den
größtmöglichen
"Einflussbereich" haben sollte. Also lieber
nichts durch
Monitor-Einstellungen abschneiden, dachte ich. Helligkeit also auf
Maximum gedreht und Kontrast (wozu ist der bei DVI eigentlich noch?)
auf
Mittelstellung.
Dann mit BasICColor display D50 Gamma 1,8 und 150cd gewählt (hatte ich
bisher auch) und mich einen Teufel um andere weitergehende
Kalibrierungseinstellung in BasICColor gekümmert. Das resultierende
Profil zeigt einen deutlich größeren Farbraum, als es mit der
Analogansteuerung möglich war.
Außerdem zeigen die LUT-Kennlinien, dass zwei leichte Biegungen in
allen
Farbkanälen drin sind und die Gamma-Kennlinie
deutliche, aber mäßige
Welligkeiten hat. (Wen das interessiert, dem sende ich das erzeugte
Profil gern zu.)
Hier wurde gerade erörtert, ob ein Matrix-Profil bei sehr guten TFT
ausreichen könnte. Wenn ich dieses Profil ansehe, meine ich, dass ein
TFT grundsäzlich ein LUT-Profil bekommen sollte, um es optimal zurecht
zu biegen. :)
Ganz nebenbei: Bei 150cd und D50 zeigt die LUT meines Profils, dass
noch
mindestens 12% bis 15% höhere Luminanz möglich ist,
das Display also
noch nicht "am Anschlag" ist. Bei Analaog-Ansteuerung war der Anschlag
jedoch bereits erreicht.
Wenn man also über TFT-Displays diskutiert, sollte man eine
DVI-Schnittstelle mit 10 Bit und eine ebensolche Grafikkarte zwingend
voraussetzen.
Und weiter: Die bisher bei mir eingesetzte analoge Matrox-Karte
lieferte
immer ein "messerscharfes" Bild, auch bei
1600 x 1200. Das Bild der
DVI-Karte kann ich dagegen nur als "rasierklingenscharf" bezeichnen.
Das
ist brutal! Ich bin begeistert.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
www.ideecreativ.de
Mit Sonntag, August 24, 2003 23:06,
hjg@DeltaE <hj.gross(a)DeltaE-IC.de> schrieb:
> Hallo Liste,
>
> die Diskussion um die Praxistauglichkeit von Flatscreens für ,ernst
> gemeinte' Bildbearbeitung verfolge ich seit längerer Zeit mit
> wachsendem Interesse.
>
> Bislang konnte ich meinen Kunden mit gutem Gewissen vermitteln, dass
> die Welt auf einen Flatscreen, der gute CRTs in allen Belangen
> schlägt, wohl noch ein Weilchen warten muss.
>
> Ein erster Blickkontakt mit einem EIZO CG21 brachte mich allerdings
> mächtig in's Grübeln; ich glaube, hier gilt es bald wieder eine
lange
> gepflegte Farbweisheit über Bord zu schmeissen.
>
> Lässt man den Anschaffungswiderstand einmal aussen vor, so gibt es
> eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr für die Verwendung eines
30
> kg schweren Röhrentrümmers.
>
> Auch die Verwendung eines ,vernünftigen' Messgerätes (eyeOne pro)
für
> eine über jeden Zweifel erhabene
Hardware-Kalibration lässt
vermuten,
> dass bei der Konzeption des Display-Konzeptes
Praktiker am Werk
waren.
>
> Gestatten Sie mir dennoch eine Bemerkung zum Beitrag von Herrn
> Collong, der schrieb:
>
>
> Daher ist es einfach nicht erforderlich ICC-Profile zu erzeugen, die
> eine Look-Up-Table zur Tonwertkorrektur enthalten. Es bringt u.E.
> keine weitere Genauigkeit. Insofern ist ein
> Matrix-ICC-Profil für EIZO CG21 und EIZO CG18 korrekt.
>
> Mit Profilmaker oder Basiccolor ein ICC Profil inklusive LUT zu
> erzeugen, kann nicht schaden, abgesehen von dem Extra-Zeitaufwand.
> Erforderlich ist es aber nicht.
>
> Völlig einverstanden, dass eine Kalibrierung bzw.
Grundlinearisierung,
> durch die Monitor-Profilierungs-Software im
Grunde genommen nicht
> notwendig ist und auch keine zusätzlichen Vorteile bringt.
>
> Das gilt allerdings nur für die Kalibration der Grauachse. Für die
> eigentliche Profilierung, also die Beschreibung des Farbverhaltens
des
> Displays zeigt sich dann in der Praxis ein
Tabellenprofil, wie wir
es
> mit basICColor 2.0 erzeugt haben, dem
Eizo-generierten Matrixprofil
> doch deutlich überlegen.
>
> Das überrascht mich weder theoretisch noch aus meiner praktischen
> Erfahrungswelt. Auch in der Fotografie stellen wir immer wieder
fest,
> dass- sehr präzise kalibriertes - Ausgabesysteme
Nicht-Linearitäten
> aufweisen, die mit simpler ,Kurvenmathematik' nicht beherrschbar
sind.
>
> Als Angehöriger der ,Dünnbrettbohrer'-Anwenderklasse würde ich mir
> daher folgende Kombination wünschen:
>
> - Ein Diplay wie das EIZO CG21
> - Ein Messgerät wie das eyeOne Pro (eigentlich eyeOne Monitor, aber
> das war ja wohl zu erfolgreich und wurde deswegen eingestellt .)
> - Profilierungssoftware wie basICColor display, aber mit
abschaltbarer
Grundkalibrierung (ein Häkchen reicht: kein vcgt -Tag erzeugen)
Na ja, man darf ja hoffen .
freundliche Grüße
aus dem Mönchengladbacher Farbraum
Heinz-Jürgen Groß
DeltaE. Image Consulting
Am Brückensteg 70
41065 Mönchengladbach
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