Guten Tag Herr Richard!
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From: "Thomas Richard" <trichard(a)richard-ebv.de>
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Sent: Tuesday, September 02, 2003 11:03 AM
Subject: Re[4]: [ECI] Einsatz von Flatscreens // Profilierung +
Kalibrierung
Hallo,
>>> Clemens M. Hürten schrieb am 29.08.2003:
>>> Leider leidet die Schärfe bei vielen Grafikkarten ja recht stark
>>> bei den hohen Auflösungen.
>>> Da ist natürlich das subjektive Empfinden ausschlaggebend. Meine
>>> DVI-Darstellung ist mir z.B. bei der Wiedergabe von Systemschriften
>>> zu spitz / scharf.
Ich darf dann mal Peter Karp zitieren, der sich am
02.09.2003, gegen
10:05 Uhr +0200, folgendermaßen äußerte:
> Oh, ich hätte nicht gedacht, dass es da unterschiedliche Geschmäcker
> gibt. Ich arbeite nur noch ungern am CRT weil der eben nie so scharf
> wie ein digital angesteuertes TFT-Display ist... Interessant zu
hören,
> dass es jemand "zu scharf" findet.
Ich hatte die "zu hohe Schärfe" besonders auf die Systemschriften
bezogen, weniger auf die Bild-Darstellung! Wenn bei 1600 x 1200
Auflösung eine Systemschrift auf weißem Grund (150cd bei D50) aus nur
einem schwarzen Pixel besteht, und Sie das lesen müssen, werden Sie das
sicher auch als zu scharf ansehen!
Schärfe ist relativ!
Und gerade beim farbverbindlichen Arbeiten mit Druckdaten macht es
keinen Sinn, aus
dem Monitor eine schärfe herauszukitzeln, die im Druck
nicht umgesetzt werden kann. Aus dem Grunde habe ich seinerzeit auch von
der Anschaffung von Triniton Barcos abgesehen. (Ich habe gehört, dass
das Gerät u.a. aus diesem Grunde wieder eingestellt wurde).
Gute analog angesteuerte Röhren entsprechen mit ihrer systemimmanenten
Unschärfe
ziemlich genau dem, was auch ein Bild durch Rasterung an
Schärfe verliert.
Andersherum wird ein überscharfer Monitor einen
Anwender hindern für
den Druck ausreichend zu schärfen, da es optisch am Monitor zu
einer
überschärfung kommt.
Mhh... sehe ich nicht so. Lieber ist mir da ein Monitor, der möglichst
1:1 anzeigt, ob z.B. Haare eines Models tatsächlich noch silberfein vor
dunklem Hintergrund stehen oder schon "zerfressen" sind.
Was im Druck noch herauskommt, kann ich eh nur im Rasterproof oder im
Andruck sehen. Wenn ich des Models Haare wirklich präzise wieder geben
will, muss ich eben dem Drucker die Vorgabe "80er Raster" machen udn ein
dazu geeignetes Papier wählen.
Und wie will ich gescannte Bilder qualitativ beurteilen, wenn ich nicht
klar sehen kann, ob der Moni unscharf ist oder die Aufnahme?
Es ist das selbe wie mit der Farbkalibration eines Monitores. Er wird
seines
eigentlich großen Farbraumes beraubt, um Druckverbindlich zu
sein.
Auch dem sollte so nicht sein! Diese Aussage halte ich nur für gültig,
wenn Sie ein am Moni dargestelltes Bild bei eingeschalteter
Druck-Simulation betrachten. Da wird absichtlich auf den Farbraum Druck
beschnitten. Beim Kalibrieren und Profilieren eines Moni arbeiet ich
aber immer darauf hin, dass der Moni eben nicht in seiner Farbwiedergabe
beschnitten wird.
Das ist ja auch per Definition nicht Sinn der Profilierung: Ein
ICC-Profil beschreibt die Farbwiedergabe-Eigenschaften eines Gerätes,
beschneidet sie aber nicht künstlich.
Wie dann der Farbrechner, die ColorEngine, mit den Daten im Profil
verwendet, ob zur bestmöglichen, unbeschnittenen Darstellung oder zur
Druckersimulation am Moni, das bleibt dem User und seinen Einstellungen
in den Programmen vorbehalten.
MfG
Thomas Richard
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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