AW: AW: [ECI] Prozesskalibrierung
by Meinecke, Karl Michael (bvdm)
Hallo Herr Fronia, Herr Bugai, Herr Süßl et al,
ich habe jetzt einige Tage lang die Diskussion verfolgt und möchte zumindest
einen Punkt klarstellen:
>Zur Erinnerung: Differenzen
>in den Primär L*a*b*s in PSO und ISO 12647.
Es gibt **KEINE** Differenzen in den Primärfarborten zwischen "PSO" und "ISO
12647". Auch keine Differenzen bei Sekundärfarborten etc. Voraussetzung ist
natürlich, dass man die aktuellen Versionen nutzt.
Quellen:
"PSO" = ProzessStandard Offsetdruck, Änderung zur Ausgabe 2001, Stand Mai
2003 (bvdm)
ProzessStandard Offsetdruck
Broschüre, 193 Blätter, DIN A4, mit Ergänzungsblätter 2003, 2001,
Artikel-Nr. 85478
Preis (Mitglieder): Netto: EUR 100,00 , zzgl. MWSt. (7%); Brutto EUR 107,00
http://www.point-online.de (Suche: ProzessStandard)
"ISO" = ISO 12647-2:2004 (November 2004)
ISO 12647-2:2004
Graphic technology -- Process control for the production of half-tone colour
separations, proof and production prints -- Part 2: Offset lithographic
processes (available in English only)
24 Seiten DIN A4 CHF 93,00 (PDF version)
www.iso.org (Suche: 12647-2)
Freundliche Gruesse - Kind Regards
Karl Michael Meinecke
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Fronia, Tobias [mailto:t.fronia@neef-stumme.de]
Gesendet: Dienstag, 8. Februar 2005 20:41
An: 'eci(a)lists.transmedia.de'
Betreff: AW: AW: [ECI] Prozesskalibrierung
Hallo Herr Bugai, hallo Herr Süßl,
es doch gar nicht darum, was ICH gerne will, oder gut finde, sondern um eine
grundsätzliche Aussage, wie FOGRA 27L, ISO-Profile, bvdm MedienStandard
Druck und PSO im Zusammenhang stehen und gemeinsam genutzt werden können und
sollen. Im Prinzip zielen schließlich alle diese Errungenschaften (das meine
ich nicht ironisch) der Standardisierung in die gleiche Richtung. Ich sehe
hierbei keine Differenz zwischen PSO und ISO, wie im Kommentar von Herrn
Süßl anklingt.
Leider gibt es aber einige Interferenzen, die für ein partnerschaftliches
Arbeiten und die Vermeidung von Missverständnissen und Reklamationen meines
Erachtens ausgeräumt werden müssen bzw. der Erklärung durch die
normungsgebenden Gremien bedürfen.
Wenn man mir vorwirft, hierfür eine Grundsatzdiskussion vom Zaun gebrochen
zu haben, kann ich damit gut leben, denn die ist notwendig und sinnvoll, wie
schon der Ursprung der Diskussion gezeigt hat. Zur Erinnerung: Differenzen
in den Primär L*a*b*s in PSO und ISO 12647.
Den Vorwurf der Spitzfindigkeit lasse ich mir aber ungern gefallen, denn ich
habe den PSO weder interpretiert noch etwas zu Gunsten der Drucker
weggelassen oder hinzugefügt, sondern nur zitiert. Wenn es eindeutige
Formulierungen in einer Norm geben sollte, die einen Zweifel an der
Richtigkeit meiner Aussagen zulässt oder deren Inhalt als Irrtum
identifiziert, würde ich mich über einen Hinweis auf die Textstelle freuen.
Das Spielen mit einzelnen festgelegten Parametern der Norm bei Beibehaltung
der Aussagekraft der visuellen und messbaren Kontrollmittel, wie es aktuell
gefordert wird, stellt für mich die gesamte Normierung in Frage. Wenn ich
damit nicht allein bin, wie Herr Bugai es einräumt, ist ja vielleicht doch
etwas dran an meinem ehrlichen Anliegen, diesen Punkt grundsätzlich zu
klären. Ich diskutiere hier bestimmt nicht des Diskutierens wegen, sondern
weil ich denke, dass die Branche mit der bisherigen Standardisierung einen
großen Sprung nach vorn gemacht hat, nun aber leider der Weg nicht bis zum
Schluss gegangen wird. Ich finde es halt falsch, die Vorgaben und Solls
eines Standards eigenmächtig zu verändern, nur weil die Aussagen oder
Beschränkungen nicht gefallen. Das hat nichts mit Spitzfindigkeit zu tun.
Muss es nicht das Ziel sein, eine Standardisierung in allen Punkten
umzusetzen. Ich sehe nicht, wo ich da ein Auge zugedrückt habe. Die Punkte
an die ich mich in Ihren Augen scheinbar klammere, sind für mich bei der
Umsetzung die Pflicht, auf der alles aufbaut - alles weitere die Kür. Wenn
es, wie gesagt, hierfür gegenteilige Hinweise in den Normen gibt, lasse ich
mich gern eines besseren Belehren.
Ich gebe Ihnen recht, dass die 1-2%, oder lassen Sie es sogar 3% sein, die
zwischen 60er und 70er Raster liegen, für sich allein keine Rolle spielen.
Vielleicht brauche ich aber genau eine Toleranz in dieser Höhe, um den
Unterschied zwischen zwei Bedruckstoffen gleichen Typs abzufangen, ohne
aufwändig und kostenintensiv die Prozesskalibrierung anpassen zu müssen.
Kommen aber beide Effekte zusammen liegen wir vielleicht bei 3-6% Differenz,
was sicherlich nicht mehr akzeptabel ist -Von noch feineren Rasterweiten
oder Kombinationen mit weiteren Parametern ganz zu schweigen. Wie Sie schon
sagen, Herr Süßl, die Vorarbeiten mit Diskussion bei Platten-, Gummituch-,
Farb-, und weiteren Lieferpartnern mit anschließenden kostenintensiven
Tests und die Wahrung der Prozesskontrolle waren und sind schon hart genug.
Auf Toleranz und Gleichmut von Datenlieferanten und Kunden, wie Sie, Herr
Süßl (und auch ich), es sich wünschen, kann man im Erstfall der drohenden
Reklamation unten heutigem Kostendruck auf allen Seiten leider nicht bauen.
- Selbst wenn diese von den Schwierigkeiten wüssten, die in der täglichen
Druckproduktion herrschen.
Anders herum käme maximal nur jede 2. Farbvorlage in den Genuss als
Kontraktproof bezeichnet werden zu dürfen, wenn die Drucker nicht regelmäßig
ein Auge zudrücken würden und dann die gute alte Lithographie an der
Druckmaschine betrieben. Würde ich (als Prinzipienreiter ;-) ) konsequent
auf eine Daten- und Prooflieferung nach ISO- und bvdm-Standards beharren,
würde sich bei uns innerhalb von 6 Stunden keine Druckmaschine mehr drehen.
Um auf die Frage von Herrn Dr. Bestmann zurückzukommen: Nein, ich habe kein
Patentrezept parat. Ich hatte gehofft, dass sich an dieser Diskussion
vielleicht noch die bereits genannten und weitere Personen (sind da
vielleicht noch irgendwo andere Drucker ?!?) beteiligen, um gemeinsam einen
Lösungsansatz zu erarbeiten.
Einen schönen Abend wünscht,
T. Fronia
P.S.: Wir habe das (zweifelhafte) Glück, es recht häufig Herrn Süßls Fall 2
zu tun zu habe. Der Rest funktioniert i.a.R. mit Standardprofilen
zufriedenstellend im Sinne des Kunden. Das muss auch einmal gesagt werden,
war aber nicht mein Hauptanliegen.
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Sascha Bugai [mailto:sascha.bugai@ghpb.de]
<Gesendet: Dienstag, 8. Februar 2005 09:37
<An: eci(a)lists.transmedia.de
<Betreff: Re: AW: [ECI] Prozesskalibrierung
<
<
<Guten Morgen Herr Fronia,
<
<ich finde die nicht endende Diskussion mittlerweile ebenfalls
<übertrieben und schon sehr spitzfindig. Die bedingten Toleranzen im
<Druck sind auch ohne FOGRA, ISO, PSO & Co. größer als Ihre
<Auseinandersetzung mit 60 oder 70 l/cm.
<
<Florian Süßl hat Recht, viele Druckereien (und nicht nur Sie) klammern
<sich schon fast zwanghaft an einzelne Aussagen der Norm (beliebt ist
<auch die Diskussion um die Sekundärfarben) ohne auf das Gesamte zu
<schauen. Wenn man die Summe aller Faktoren einer standardisierten
<Produktion sieht, dann erscheinen 1-2% TWZ Unterschied doch banal und
<eigentlich nicht der Rede wert.
<
<Entschuldigen Sie eine Schlussbemerkung, aber ich habe das Phänomen
<hier schon des öfteren bemerkt. Viele (Grundsatz-) Diskussionen werden
<geführt, nur um geführt zu werden. Das hat mit konstruktiven Beiträgen
<dann nicht mehr viel zu tun. Schade.
<
<Viele Grüße
<---
<Sascha Bugai
<Greenhouse Publishing GmbH
<Grabenstrasse 25
<D-20357 Hamburg
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<Internet: www.ghpb.de
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