Hallo Herr Fuemm, Hallo Herr Bickeböller,
ein paar Anmerkungen meinerseits weiter unten im Text.
Claas Bickeböller schrieb:
Guten Abend Herr Fuemm,
1. In welchem Farbraum liegt ihr RGB-Bild vor?
Mir ist aufgefallen, dass diese Aufhellung bei Bildern im L*-RGB stärker
ausfällt als bei ECI-RGB-Bildern. Da ich mich in der Regel aber sowieso
am Softproof orientiere, stört mich die Aufhellung in der Regel nicht.
Probleme könnte es aber beispielsweise geben, wenn Bilder gleichzeitig
füs Internet und zum Druck aufbereitet werden sollten und in beiden
Fällen ein hoher Anspruch an Farbverbindlichkeit gestellt wird. Ein
Kunde am perfekt auf sRGB kalibrierten Monitor (und entsprechenden
Umgebungsbedingugen) könnte sich dann (zurecht) beschweren, dass die
Bilder am Monitor dunkler aussehen als im gedruckten Katalog.
2. Ist ihr Monitor kalibriert und farbverbindlich?
Das das an der Monitorkalibrierung liegt, halte ich für eher
unwahrscheinlich.
Ich denke zu 2 ja.
Dann nehme ich aufgrund ihrer Schilderung an, dass
ihr Bild ganz einfach nur Farben enthält, die in ISOcoated respektive
ISOuncoated abgebildet
werden können. Dies können SIe ganz einfach mit Hilfe
der Photoshopschen Gamut-Warning Funktion bei ISOcoated-Proof feststellen.
Die Gamut-Warnung arbeitet (jedenfalls in Photoshop 7) meiner Erfahrung
nach ziemlich unzuverlässig.
Sind alle Farben in Gamut, bewirkt der relativ
farbmetrische Rendering
Intent
eine 1 zu 1 Umsetzung.
Der perzeptive verschiebt Farben, obwohl es nicht nötig wäre.
Diesen Effekt beschreiben Sie als Aufhellung.
Daher sollte es eben nicht "üblich" sein perzeptiv zu wandeln,
sondern von Fall zu Fall zwischen perzeptiv und rel.farbmetrisch (mit
Tiefenkompensierung wo möglich, also in Photoshop und Indesign) gewählt
werden.
Ob eine Farbraumkomprimierung nötig ist oder nicht, können Sie aber erst
entscheiden, nachdem sie alle Bilder eines Jobs gesehen haben. Stellen
sie sich folgende Situation vor: sie bearbeiten meinetwegen 50 Bilder
für eine Imagebroschüre, alle "aus einem Guss" (unter ähnlichen
Lichverhältnissen aufgenommen, ...) und stellen beim 30sten Bild fest,
dass das bunte Sofa im Vorstandssekretariat nun doch ein bisschen sehr
viel Zeichnung verliert, wenn Sie relativ farbmetrisch konvertiert wird.
Was tun sie? Fangen sie bei Bild 1 wieder an? oder konvertieren sie nur
dieses Bild perzeptiv und gehen damit das Risiko ein, dass das Bild
(Raum, Hauttöne, ...) gegenüber den anderen Fotos ganz schön blass
aussieht? Oder machen sie nur das Sofa blass?
Am 12.01.2005 um 16:51 schrieb heini.fuemm:
> Bei den Profilen ISO Coated und Uncoated (die anderen habe ich noch nicht
> angeschaut) erscheint die CMYK-Vorschau bzw. die CMYK-Umsetzung
> aufgehellt,
> besonders die Tiefen werden stark angehoben.
Dass die Tiefen aufgehellt werden ist durchaus Sinn der perzeptiven
Konvertierung. Schließlich haben sie im Druck einen geringeren
Kontrastumfang als im RGB-Farbraum. Das Auge adaptiert sich auf den
hellsten Punkt, also müssen die Tiefen aufgehellt werden um die
Tiefenzeichnung nicht zu verlieren. Der *Gesammteindruck* des Bildes
sollte aber trotzdem möglichst gleich bleiben, d.h. z.B. die Mitteltöne
sollten im Gesamteidruck des CMYK-Bildes nicht heller oder dunkler
wirken als im RGB-Bild. Das ganze ist natürlich auch etwas
motivabhängig: bei low-key-Fotos reagieren da natürlich anders als
Motive mit "durchschnittlicher" Helligkeitsverteilung.
> Dies geschieht, wenn ich im
> photoshop bei den Konvertierungsoptionen die Priorität wie üblich auf
> "perzeptiv" stelle.
Ich würde "perzeptiv" ebenfalls durchaus als die "übliche"
Konvertierung
für Fotos bezeichnen und verwende rel. farbm. nur in Ausnamefällen.
> Bei der Einstellung "Relativ
farbmetrisch" entspricht
> die Umsetzung aber etwa dem RGB-Bild. Woran liegt das und soll ich
> generell
> für ISO-Profile die Einstellung "Relativ farbmetrisch" verwenden?
Woran das liegt, würde mich auch sehr interessieren.
für ISO-Profile generen die Einstellung "Relativ farbmetrisch" zu
verwenden halte ich für "tödlich": kovertieren sie mal ein Bild mit vile
zeichnung in bunen bereichen Bild relativ farbmetrisch von eciRGB nach
isoNewspaper oder isoUncoated -- dann wissen Sie, warum.
Grüße, Klaus Karcher