Ist es möglich, eine RGB-Datei tiptop aufzubereiten und dann ohne
weitere Bearbeitung für verschiedene Druckprozesse in die zugehörigen
ICC-Profile zu konvertieren?
Mir geht es dabei insbesondere um die fließende Wiedergabe der
Lichterzeichnung ohne Tonwertabrisse; außerdem soll im Lichterbereich
der maximale Tonwertumfang ausgenutzt werden.
Muss ich eine manuelle Einschränkung des Tonwertumfangs auf den ersten
druckbaren Punkt (im Licht) und den letzten offenen (in der Tiefe)
vornehmen? Oder sorgt die Konvertierung in das Zielprofil dafür, dass
der hellste druckbare Punkt im Motiv nicht unterschritten wird?
Meine Tests:
Ich habe einen sehr hellen Verlauf mit den Lab-Werten 95/0/0 bis
100/0/0 im RGB-Modus erzeugt und in ein Quiz-Zeitungsprofil konvertiert
(relativ farbmetrisch in PhotoShop 6.0.1) .
In der CMYK-Datei mit Zeitungsprofil wurden noch Prozentwerte unterhalb
von 5% differenziert und diesen allen wurden erstaunlicherweise auch
unterschiedliche L*-Werte zugeordnet.
Ich hätte erwartet, dass 0% dem Wert L*100 zugeordnet wird, genauso
aber auch 2, 3, 4 und 5%. Wenn bei 6% der erste druckende Punkt liegt,
würde ich hier z.B. einen L*-Wert von ca. 95 erwarten. Dabei wäre der
Tonwertsprung zwischen hellstem druckbaren Punkt und Papierweiß im
Profil (an der Differenz zwischen 95 und 100) ablesbar (und im
Softproof simulierbar!). So aber gaukelt mir das Profil doch vor, ich
könne munter L*-Werte von 97, 98, 99 und 100 differenzieren?! Demnach
dürfte ich also dem Profil nicht trauen, weil es vorgibt, Helligkeiten
differenzieren zu können, die das zugehörige Druckverfahren de facto
nicht reproduzieren kann.
Bin für theoretische Überlegungen und praktische Erfahrungen dankbar!
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