Hallo Listenteilnehmer,
nachdem ich die Diskussion über den ECI-RGB Farbraum verfolgt habe, hier
nun ein Statement von mir.
Wie ich bemerkt habe, gibt es offenbar viele Anwender, die schlechte
Erfahrung beim Einsatz des ECI-RGB als Arbeitsfarbraum machen. Ich
vermute, daß der Grund hierfür meistens in einem nicht komplett
Colormanagement "kompatiblen" workflow liegt.
Folgende Voraussetzungen sind meines Erachtens unabdingbar:
1. RGB-Scandaten, die von einem absolut korrekt profilierten Scanner
stammen. Ich meine auch hier "echtes" RBG, also keine
zurückkonvertierten CMYK-Daten! (gibt es wirklich).
2. Falls die Scansoftware den Daten keine Profile anhängen kann, ist
beim Öffnen in Photoshop ungemein wichtig, der Bilddatei zuerst das
richtige Scannerprofil zuzuweisen, bevor man in den ECI-RGB
Arbeitsfarbraum farbtransformiert. Beim Profilzuweisen werden keine
Daten verändert, sondern das Bild als in diesem (Scanner)-Farbraum
vorliegend beschrieben! (Man könnte auch ohne Probleme in dem
Scannerfarbraum retuschieren und weiterarbeiten, was aber auf Dauer
wegen der von Zeit zu Zeit nötigen Scannerneuprofilierung zu erheblichem
Farbtransformationsaufwand wegen unterschiedlichen Scannprofilen führen
kann.)
Auf keinen Fall darf den Daten direkt das ECI-RGB Profil zugewiesen
werden. (Das entspricht dem Versuch, einen BMW in einen Mercedes zu
transformieren indem man dem BMW die Aufschrift Mercedes verpasst - gilt
natürlich auch in umgekehrter Richtung) Falls den Daten das Scanprofil
anhängt, öffnet Photoshop das Bild in dem Scannerfarbraum. Jetzt kann
man sich dazu entscheiden, den ECI-RGB Farbraum als Arbeitfarbraum zu
wählen (was meiner Meinung nach der zurzeit bestmögliche Kompromiss
zwischen "großem" RGB und "kleinem" CMYK ist - wobei nicht jeder
CMYK-Farbraum als klein zu bezeichnen ist. Aus vielen sehr guten
Tiefdruck-Prozessen resultiert eine gar nicht so große
Farbraumkomprimierung aus ECI-RGB, auch kann jeder gewöhnliche
IRIS-Proofer mit den eigenen CMYK-Tinten sogar das ECI-RGB zumindest
visuell komplett abdecken, was die Erstellung von "Referenzproofen"
ermöglicht).
Also muß aus dem Scanprofil in das ECI-RGB farbtransformiert werden.
Erst dann, und auch nur dann, hat man - vorausgesetzt, der Monitor ist
korrekt porfiliert, "warmgelaufen", Umgebungslicht nicht oder nur in
5000K und dann sehr dezent vorhanden, dann hat man eine korrekte
Darstellung des Scans/Bildes im ECI-RGB Farbraum - vorausgesetzt, das
Scanprofil ist korrekt erstellt worden.
3. Falls man Dateien, die nicht als in einem bestimmten Farbraum durch
ein Profil vorliegend beschrieben sind verarbeitet, liegt es im Ermessen
des subjektiven Empfinden des Operators, ob die Daten o.k. sind oder
nicht. Der ECI-RGB Farbraum kann hier eine sehr große Sicherheit geben,
weil er sich nicht verändert! Jedes Ein- und Ausgabegrät unterliegt ja
Schwankungen. Wenn man aber seine Daten in nur diesem Farbraum
retuschiert, hat man immer einen - MEDIENNEUTRALEN - Datenbestand. Ich
glaube, den Begriff schon mal irgendwo gehört oder gelesen zu haben.
Worauf ich hinaus will: Man kann viel darüber diskutieren, welche
Vorzüge und Nachteile der ECI-RGB Farbraum hat, aber die meisten
Probleme liegen nicht im Farbraum selber sondern in der Art und Weise
wie er behandelt wird. Und korrekt behandelt, kann er als Digitales Dia
dienen. (Ein Optimum wäre erreichbar, wenn man direkt in ECI-RGB scannen
könnte, sich also eine Farbraumtransformation sparen könnte - vielleicht
durch eine spezielle Berechnung in der Scansoftware?) Das perfekte
Szenario wäre, daß alle Daten nur noch in RGB produziert werden und die
Farbraumtransformationen erst vor Ort (z. B. beim Verlag) oder "on the
fly" bei der Ausgabe durch die (natürlich hochwertigen) Druckprofile
erfolgt. Der einheitliche Standard ist dann ECI-RGB. Übrigens eine
Vorgehensweise, die derzeit durchaus möglich ist und in unserem Workflow
mit großem Erfolg praktiziert wird (natürlich mit den noch zur Zeit
vorhandenen Einschränkungen wie unten erwähnt).
4. Alles weitere steht und fällt mit den Ausgabeprofilen, wobei jede
Menge stehen und fallen kann. Mal abgesehen von den praktisch nicht
vorhandenen Schwankungen in der Auflage vor allem bei mehreren 10.000
Druck und mehr, der sehr guten, umfangreichen und ausgereiften
Colormangement-Unterstützung in den Programmen vor allem in Quark (man
darf sogar keine renderprioritäten vergeben - ein sehr nützliches
Feature, bestimmt gemacht um den Anwender nicht mit komplizierten
Colormangement-Begriffen zu verwirren).
Nun denn - genug jetzt.
>- AdobeRGB: Ist aehnlich gross wie ECi-RGB, hat genau einen -- eher als
>virtuell zu betrachtenden -- Nachteil, naemlich den Weisspunkt D65;
>hierdurch liegt der D50-Weisspunkt fuer ein solches Profil
>"Out-of-Gamut".
>
>Hallo Herr Euler, Sie schrieben dass das AdobeRGB einen Weisspunkt von D65
>besitzt. Können Sie auch sagen welchen Weisspunkt AppleRGB besitzt?
>
Wie von Herrn Westphalen bereits beantwortet D50, koennen Sie aber auch
in Photoshop selbst nachschauen. Einfach den "fraglichen" Farbraum im
RGB-Setup auswaehlen und dann auf "Eigene..." gehen. Hinterlegt sind dann
die Eigenschaften eben dieses Farbraums.
Als kleine "Werbung": Unter www.chromix.com bietet Steve Upton fuer rund
130 Dollar ein sehr nettes Tool namens ColorThink an ("leider" nur auf
Englisch), mit dem man die Eigenschaften von ICC-Profilen (also auch den
Weisspunkt) auslesen kann und sich die Farbraeume von Profilen (ueber ein
kostenloses Hilfsprogramm) ansehen kann, auch im Vergleich.
Die Erstellung von Device-Links ist auch moeglich, ich habe aber selbst
bislang keine Anwendung dafuer gefunden.
Ist eher ein Tool fuer den "Techniker", aber auch nicht sooo teuer (trotz
Dollarkurs).
Gruss Jo Euler
Public P3 - Pre Print Professionals GmbH Joachim Euler
Hanauer Landstrasse 136 GATF-accredited
60314 Frankfurt am Main ColorSync Consultant
Germany
http://www.public-p3.de mailto:jeuler@public-p3.de
Geschaeftsfuehrer: Phone ++49-69-40567-426
Thomas Kern, Inge Marx-Jansen Fax ++49-69-40567-488
HRB-Frankfurt 25680 Mobile ++49-175-1500390
>hallo allerseits,
>ich bin neu in der mailing liste, arbeite aber schon geraume zeit mit
>icc-profilen und adobe photoshop.
>1. ist das quellprofil vakant, wid die definition des vorliegenden
>rgb-bildes zum "freien thema".
>es zaehlt der geschmack des anwenders (sollte nicht farbfehlsichtig sein).
>2. der geschmack ist grundlegend abhaengig vom zustand der arbeitsumgebung .
>ist der monitor des anwenders kalibriert und profiliert, ist das
>resultierende monitorprofil als systemprofil (immer das jeweilge
>monitorprofil) definiert und stimmen die farbeinstellungen in photoshop,
>abhaengig von der vorhandenen programmversion?
>3. ist 2. erfuellt werden verschiedene rgb-farbraeume "geswitched". der
>passendste rgb-farbraum (nicht zu schrill und nicht zu stumpf ) wird als
>quelle definiert (in der regel meist srgb, oder apple rgb, seltenst eci,
>adobe oder gar cie-rgb).
>4. fuer einen standard-icc-basierten wokflow erfogt nun die
>farbraumtransformation: von subjektiv festgelegter quelle zu eci-rgb, zur
>vermeidung von "abrissen" i.d.r mit rendering intend relativ.
>5. nun ist der weg fuer editierung frei und man erhaelt stabile,
>reproduzierbare ergebnisse (als arbeitsfarbraum rgb eci-rgb eingestellt).
>6. das resultierende cmyk-produkt ist immer abhaengig von der qualitaet der
>ausgabe- und simulationsprofile und nicht zu vernachlaessigend von dem know
>how (wie wende ich was an) des anwenders.
>
>bei eventuell entstandener verwirrung mailme
>
>
>
>
Gerade Ihre Ausfuehrungen zum Thema "angenommener Farbraum" finde ich
sehr gut. Es ist in der Praxis ja haeufig so, dass man hin und her
probieren muss (an einem kalibrierten und profilierten Monitor und mit
entsprechend eingestelltem Photoshop/Linocolor), um ein ordentliches
Ergebnis zu erzielen.
Die Wandlung nach ECi-RGB (oder einen anderen Arbeitsfarbraum, der einem
geeignet erscheint) erfolgt meines Erachtens nicht zur Vermeidung von
Abrissen (oder habe ich Sie falsch verstanden?), sondern schlicht aus dem
Grund, dass man dadurch sicherstellt, nun alle gefinishten Bilder "ueber
einen Kamm scheren zu koennen", will sagen, man ist nicht darauf
angewiesen, dass weiterbearbeitende Applikationen wie Farbrechner oder
auch RIPs mit Farbmanagement-Funktion eingebettete Profile per Objekt
erkennen. Da reicht dann naemlich die Einstellung "Eingebettete Profile
ignorieren und ECI-RGB als Eingabeprofil fuer RGB verwenden".
Gruss vom Frankfurter Main
Jo Euler
Public P3 - Pre Print Professionals GmbH Joachim Euler
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>>Das Bild ist mit einer Digitalkamera (kein ICC-Profil verhanden)
>>fotografiert, standardmässig ist der ECI-RGB-Arbeitsfarbraum in Photoshop
>>6.0 eingestellt. Wenn wir ein Geräteprofil hätten, so würden wir natürlich
>>auch dieses verwenden.
>>
>>Wie kann man nun den ECI-Farbraum, der ja Standard ist oder werden soll,
>>zumindest mal von der ECI empfohlen wird, den Mitarbeitern "verkaufen" ohne
>>Bisswunden davon tragen zu müssen?
>
>Hallo Herr Matt,
>
>die Idee hinter ECI-RGB war, einen Farbraum als Lab-Alternative zu
>schaffen/finden, der folgende Eigenschaften aufweisen sollte: Dieser
>Farbraum soll gross genug sein, dass die Farbraeume aller gaengigen
>Druckverfahren innerhalb dieses Farbraums liegen (das waere natuerlich
>auch mit Lab gewaehrleistet); er sollte klein genug sein, so dass
>moeglichst keine Quantisierungseffekte
>
>
>Oops, die sollte noch gar nicht los, die komplette Mail folgt spaeter...
>
So, und jetzt geht's weiter (wird sehr "pseudo-farbtheoretisch"; der
Pragmatiker liest bitte die Mail von Jens Rann und ist zufrieden:-):
...entstehen, und er sollte aufgrund ganz pragmatischer Erwaegungen
(neben der Integration in die "amtliche Bildbearbeitungs-Software"
Photoshop auch die bessere Vorstellbarkeit) RGB-basiert sein.
Herausgekommen ist nach langem Ringen und vielen Proofs ECI-RGB, ein
zugegebenermassen nicht ganz unumstrittenes Konstrukt aus D50,
NTSC-1953-Farben und Gamma 1,8 (das klingt fuer viele so wie
Kaiserschmarrn mit Salzgurken, igitt). Ein durchaus brauchbarer
Kompromiss aus den Vorlieben der Beteiligten, und ausserdem heisst es ja
hochoffiziell "1.0", es darf also durchaus ersetzt werden.
Wie nun mittlerweile Jens Rann richtig bemerkte, ist ECI-RGB allerdings
kein allein seligmachendes Heilmittel. Es ersetzt weder Drucker- noch
Scanner oder Monitor-Profile. Das sind naemlich alles mehr oder minder
analoge Geraete mit ihren mitunter sehr analogen Schwaechen
(Nichtlinaeritaet, Ungleichmaessigkeit). ECI-RGB ist ein sogenanntes
Matrix-Profil; es besteht aus Weisspunkt, Farbwerten fuer Rot, Gruen und
Blau sowie einem Wert fuer die Flankensteilheit (hier: Gamma; bei CMYK
wuerde man "Zuwachs" sagen). Weiter: ECI-RGB idealisiert nicht einmal das
Verhalten irgendeines (mir uebrigens nicht bekannten) "Idealgeraetes",
sondern wurde einzig auf Groesse und Werteverteilung konstruiert.
Ergo: Mithin sehe ich persoenlich ECI-RGB als Werkzeug, um alle (RGB-)
Datenbestaende auf einen einheitlichen Nenner zu bringen, was ja das
grundlegend neue Konzept von Photoshop 5 war. Photoshop 5 bot seinerzeit
die sehr schoene (wenngleich sehr denk- und lernintensive) Moeglichkeit,
sich von tatsaechlichen Geraeten zu loesen -- insbesondere von den
Profilen der tatsaechlich vorhandenen Monitore; die ja bekanntermassen
nicht immer einheitlich gut oder gar von einem Hersteller aus derselben
Serie sind.
In der festen Zuversicht, mit diesem Beitrag wieder mal fuer voellige
Verwirrung gesorgt zu haben wuensche ich einen schoenen Donnerstag (der
gerade begonnen hat),
Gruesse vom Frankfurter Main
Jo Euler
Public P3 - Pre Print Professionals GmbH Joachim Euler
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>hallo allerseits,
>ich bin neu in der mailing liste, arbeite aber schon geraume zeit mit
>icc-profilen und adobe photoshop.
>1. ist das quellprofil vakant, wid die definition des vorliegenden
>rgb-bildes zum "freien thema".
>es zählt der geschmack des anwenders (sollte nicht farbfehlsichtig sein)
Hallo Olaf Druemmer,
zunaechst mal zu den beiden bekannten RGB-"Alternativen":
- sRGB hat mit Druck (worum es in der ECi ja in der Regel geht) nichts zu
tun. Dafuer ist es einfach an bestimmten Stellen zu klein, weil es ein
"idealisiertes PC-Monitor-Profil" darstellt. Zum Thema "zu klein" sei
ganz kurz gesagt, dass ein Druck-Cyan aus z.B. Offset eben nicht
innerhalb solch eines Monitorfarbraums liegt. Und in diesem Falle auch
nicht im RGB ausgedrueckt werden kann. sRGB ist fuer Monitoranwendung
gemacht (Internet und Praesentationen zum Beispiel), und dort leistet es
auch gute Dienste.
- AdobeRGB: Ist aehnlich gross wie ECi-RGB, hat genau einen -- eher als
virtuell zu betrachtenden -- Nachteil, naemlich den Weisspunkt D65;
hierdurch liegt der D50-Weisspunkt fuer ein solches Profil
"Out-of-Gamut". Ich bringe es jetzt nicht mehr genau zusammen, aber bei
einer absolut farbmetrischen Transformation aus einem D65-basierten
Farbraum (ueber ColorSync und Konsorten, die intern immer D50-Weiss
haben) kann der nun entstehende Weisspunkt leicht blaeulich schimmern.
Primaerfarben (und ich glaube auch Gamma) hingegen sind jedoch in
Ordnung. Wir waren seinerzeit uebrigens fast an dem Punkt, ein
"weisspunktmodifiziertes AdobeRGB" als ECi-RGB zu publizieren, hatten
dann allerdings doch aufgrund moeglicher Verwechslungs- und
Irritationsgefahr die NTSC-Primaries gewaehlt.
LUT versus Matrix:
In der Praxis arbeiten wir wie gesagt mit analogen Geraeten, die sich
mehr oder minder nichtlinear auffuehren, also nicht mit einer einfachen
mathematischen Gleichung (Logarithmus oder was auch immer) zu beschreiben
sind. Das geht schon beim Monitor los, wo die Lab-Projektion von Weiss
nach Rot vielleicht eine leichte S-Kurve beschreibt. Also war's Essig mit
"Gamma", Da muss dann eine kompliziertere Berechnung her (die meines
Wissens leider nicht in der Profilspezifikation vorgesehen ist), oder
eben eine Lookup-Tabelle (LUT), die mehrere Stuetzpunkte des "Weges"
definiert.
Ganz besonders wichtig wird eine komplizierte Berechnungsvorschrift
(ersatzweise natuerlich LUT) bei den verschiedenen Druckverfahren, wo
sich im Zusammendruck durch Wechselwirtkung zwischen den Grundfarben und
durch die gaengige autotypische Rasterung (die interessanterweise eine
Mischung zwischen additiver und subtraktiver Mischung ist) teilweise sehr
nette Farbverschiebungen ergeben, die um so mehr nicht mit einfacher
Berechnung ermittelt werden koennen.
Ein Matrix-basiertes Profil hingegen hat einen Vorteil als
Bearbeitungsformat insofern, als dass man mit zwar theoretischen, aber
klaren (berechenbaren) Voraussetzungen (Verhaeltnisse zwischen
verschiedenen Farben) arbeiten kann. Die Beruecksichtigung des "wirren"
Verhaltens eines bestimmten Geraets erfolgt dann bei der Separation in
den Ausgabefarbraum durch ein (LUT-basiertes) Geraeteprofil.
Sie sehen also, dass beide Modelle in der Praxis ihre Berechtigung haben
und im richtigen Zusammenspiel gut "ergaenzen".
Gruss aus Frankfurt,
Jo Euler
Public P3 - Pre Print Professionals GmbH Joachim Euler
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Lieber Herr Matt,
da kann man mal sehen, wie viele verschiedene Einstellungen und oder
visuelle Darstellungen es für den RGB Farbraum gibt!
Der ECI-RGB Arbeitsraum ist doch eigentlich nichts anderes als eine Norm mit
einem Zielgamma von 1,80 - Monitorweiß D50 und mit den NTSC Primärfarben von
1953!
Ich verstehe nicht ganz, warum ich auf einem PC das ECI-RGB mit einem Gamma
von 2,2 verwenden sollte, wo soll da der Unterschied sein?
Ein Optimales Ergebnis (Profilkonvertierung/Monitordarstellung) bekomme ich
nur, wenn der Farbraum Farbraum aus dem eine RGB Datei kommt, bekannt ist.
Viele "Scannprogramme" unterstützen diese Amerikanische Norm von 1953, und
das ist wichtig für die Visuelle Darstellung auf den Monitoren.
Das RGB- Preview (vom Scanner) sollte farblich genauso dargestellt werden
wie die umgewandelte CMYK Datei!
>> Und es klappt hervorragend <<
Also gab man dieser Norm einen Namen > das ECI-RGB <, damit alle wissen
worüber man spricht.
Einfach gesagt, wenn sich alle an eine Norm halten würden, gäbe es nicht so
viele Probleme... oder???
Wenn ich also ein falsches Quellprofil für eine Umrechnung verwende, kann
ich auch nur ein schlechtes Ergebnis bekommen.
MfG
Frank Schmidt
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Frank Schmidt
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Guten Morgen, durch die Diskussion, in der ECI-Liste wie auch bei uns
intern, sind wir ein gutes Stück weitergekommen. Vielen Dank für die
Unterstützung. Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass man manche Leute
sehr schnell mit solchen Themen erschrecken oder verärgern kann, da ja nicht
alle in gleicher Weise in den Diskussionen stehen, weiter oder erst am
Anfang stehen. Ich selber habe eine Diplomarbeit über dieses Thema
geschrieben und mir ist auch noch nicht alles klar. Nun möchte ich noch
einmal kurz beschreiben wie wir den Umgang mit ECI nun für uns verstanden
haben und ich denke we got it. Also...
1. RGB-Bild ohne eingebettetem Profil:
dieses Bild wurde von irgendeinem geräteabhängigen Eingabegerät generiert
(Scanner/Digitalkamera). Gerätefarbräume sind kleiner als der ECI-Farbraum.
Das heisst für den Umgang mit dem RGB-Bild folgendes
- kann nicht im ECI-Farbraum dargestellt werden (in reiner
Monitordarstellung), Farben werden "gesprengt (Cyan geht baden, Rot wird zu
feuer bei Hauttönen!)
- es muss ein Farbraum gewählt werden, der dem Gerätefarbraum sehr nahe
kommt, also kleiner ist als der ECI-Farbraum.
- dafür ist meiner Ansicht nach der AppleRGB-Farbraum ganz gut geeignet
- man hat eine gute Monitordarstellung und erhält eine gute, homogene
Separation, weil ja eben alle Farben auch richtig dargestellt werden
2. RGB-Bild mit eingebettetem Profil (am Beispiel von Photoshop 6.o):
es muss die richtige Colormanagementanwendung berücksicht werden, soll
heissen, wenn ein Profil an ein Bild angehängt ist, so darf das Bild nur mit
dem angehängten Profil angeschaut werden, oder es muss in den
ECI-Arbeitsfarbraum konvertiert werden. Somit erhält man in beiden Fällen
die richtige und auch gleiche Darstellung der Farbwerte.
Öffnet man das Bild dagegen ohne Konvertierung (Farbmanagement aus) und
betrachtet es im ECI-Arbeitsfarbraum, so werden die Farben falsch
dargestellt, da der Farbraum zu groß ist und dieser die Farben letztendlich
"verbrennt".
Hoffe, für ein wenig Verständnis gesorgt zu haben und wünsche noch viel
Erfolg in der schönen bunten Welt der Farben.
Steffen Matt
--
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Hallo Joachim Euler,
danke fuer die Ausfuehrungen - ich habe mal wieder ein kleines Stueckchen
mehr begriffen.
Ergaenzend die Frage: wie ist denn ECI-RGB im Vergleich zu sRGB und Adobe
RBG zu bewerten? Diese geistern ja auch haeufig als Kandidaten fuer den
Arbeitsfarbraum herum.
Und ausserdem: Was ist der Unterschied fuer die Praxis zwischen
matrix-basierten und LUT-basierten Profilen?
Ebenfalls einen schoenen Donnerstag wuenscht
Olaf Druemmer
> --- Joachim Euler wrote 3/8/01 1:00 AM: ---
>>>Das Bild ist mit einer Digitalkamera (kein ICC-Profil verhanden)
>>>fotografiert, standardmässig ist der ECI-RGB-Arbeitsfarbraum in Photoshop
>>>6.0 eingestellt. Wenn wir ein Geräteprofil hätten, so würden wir natürlich
>>>auch dieses verwenden.
>>>
>>>Wie kann man nun den ECI-Farbraum, der ja Standard ist oder werden soll,
>>>zumindest mal von der ECI empfohlen wird, den Mitarbeitern "verkaufen" ohne
>>>Bisswunden davon tragen zu müssen?
>>
>>Hallo Herr Matt,
>>
>>die Idee hinter ECI-RGB war, einen Farbraum als Lab-Alternative zu
>>schaffen/finden, der folgende Eigenschaften aufweisen sollte: Dieser
>>Farbraum soll gross genug sein, dass die Farbraeume aller gaengigen
>>Druckverfahren innerhalb dieses Farbraums liegen (das waere natuerlich
>>auch mit Lab gewaehrleistet); er sollte klein genug sein, so dass
>>moeglichst keine Quantisierungseffekte
>>
>>
>>Oops, die sollte noch gar nicht los, die komplette Mail folgt spaeter...
>>
>So, und jetzt geht's weiter (wird sehr "pseudo-farbtheoretisch"; der
>Pragmatiker liest bitte die Mail von Jens Rann und ist zufrieden:-):
>
>...entstehen, und er sollte aufgrund ganz pragmatischer Erwaegungen
>(neben der Integration in die "amtliche Bildbearbeitungs-Software"
>Photoshop auch die bessere Vorstellbarkeit) RGB-basiert sein.
>
>Herausgekommen ist nach langem Ringen und vielen Proofs ECI-RGB, ein
>zugegebenermassen nicht ganz unumstrittenes Konstrukt aus D50,
>NTSC-1953-Farben und Gamma 1,8 (das klingt fuer viele so wie
>Kaiserschmarrn mit Salzgurken, igitt). Ein durchaus brauchbarer
>Kompromiss aus den Vorlieben der Beteiligten, und ausserdem heisst es ja
>hochoffiziell "1.0", es darf also durchaus ersetzt werden.
>
>Wie nun mittlerweile Jens Rann richtig bemerkte, ist ECI-RGB allerdings
>kein allein seligmachendes Heilmittel. Es ersetzt weder Drucker- noch
>Scanner oder Monitor-Profile. Das sind naemlich alles mehr oder minder
>analoge Geraete mit ihren mitunter sehr analogen Schwaechen
>(Nichtlinaeritaet, Ungleichmaessigkeit). ECI-RGB ist ein sogenanntes
>Matrix-Profil; es besteht aus Weisspunkt, Farbwerten fuer Rot, Gruen und
>Blau sowie einem Wert fuer die Flankensteilheit (hier: Gamma; bei CMYK
>wuerde man "Zuwachs" sagen). Weiter: ECI-RGB idealisiert nicht einmal das
>Verhalten irgendeines (mir uebrigens nicht bekannten) "Idealgeraetes",
>sondern wurde einzig auf Groesse und Werteverteilung konstruiert.
>
>Ergo: Mithin sehe ich persoenlich ECI-RGB als Werkzeug, um alle (RGB-)
>Datenbestaende auf einen einheitlichen Nenner zu bringen, was ja das
>grundlegend neue Konzept von Photoshop 5 war. Photoshop 5 bot seinerzeit
>die sehr schoene (wenngleich sehr denk- und lernintensive) Moeglichkeit,
>sich von tatsaechlichen Geraeten zu loesen -- insbesondere von den
>Profilen der tatsaechlich vorhandenen Monitore; die ja bekanntermassen
>nicht immer einheitlich gut oder gar von einem Hersteller aus derselben
>Serie sind.
>
>In der festen Zuversicht, mit diesem Beitrag wieder mal fuer voellige
>Verwirrung gesorgt zu haben wuensche ich einen schoenen Donnerstag (der
>gerade begonnen hat),
>
>Gruesse vom Frankfurter Main
>Jo Euler
>
>Public P3 - Pre Print Professionals GmbH Joachim Euler
>Hanauer Landstrasse 136 GATF-accredited
>60314 Frankfurt am Main ColorSync Consultant
>Germany
>http://www.public-p3.de mailto:jeuler@public-p3.de
>Geschaeftsfuehrer: Phone ++49-69-40567-426
>Thomas Kern, Inge Marx-Jansen Fax ++49-69-40567-488
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Guten Tag,
habe den Ugra/Fogra-Medienkeil (CIELAB) zur Verfügung aber leider im Moment
keine Anleitung für diesen parat. Möchte diesen nun für einen
Farblaserausdruck und Iris-Digitalproof in einer Quark-Datei plazieren. Für
die Ausdrucke wird jeweils der Auflagendruck über ein ICC-Profil simuliert.
Die Bilddateien sind in CMYK gescannt (ohne Scanner- und Druck-Profil). Das
Druckprofil dient also nur als Soft- und Hardproof.
1) Kann ich nun den Ugra/Fogra-Medienkeil (CIELAB) ganz normal als LAB-Datei
in das Dokument einbinden?
2) Muss ich von LAB nach CMYK wandeln (Modusänderung)?
3) Kann ich über das Druckprofil in CMYK wandeln - mit/ohne Einbetten des
Profils?
Alle drei Anwendungen ergeben logischerweise ein unterschiedliches Ergebnis.
But which one is the right one?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühung.
Steffen Matt
--
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