Guten Tag Herr Schmitt,
die Anmerkung, dass man auf einem PC ein Gamma von 2,2 bei D65 verwenden
sollte, stammte eigentlich von mir.
Auch ich bin nur einer der vielen Sucher in der Wüste des Farbmanagement.
Auch ich kann nicht genau begründen, warum unter Windows ein Gamma von 2,2
und im Mac eines von 1,8 gelten soll. Ich weiß aber, dass ein falsches Gamma
dazu führt, dass am Moni entweder die Tiefen zu stark aufgehellt oder zu
dunkel wiedergegeben werden, ähnlich der Linearisierung beim Druck.
Ich stimme Ihnen zu, dass auch ein ECI-RGB-Arbeitsfarbraum (oder
Colormanagement insgesamt) nur dann Sinn macht, wenn der Farbraum, aus dem
eine Datei kommt, bekannt ist und durch ein normgemäß erstelltes Profil
möglichst genau beschrieben ist.
Möglicher Weise sind meine beiden mail-Beiträge in der ECI-Group auch
untergegangen.
Deswegen kurz noch mal mein Vorschlag, der sich an Herrn Matt richtete:
Zitat Her Matt:
RGB-Farbräume. Die ECI empfiehlt zwar diesen, aber ich
habe bei meinen
Mitarbeitern wirkliche Schwierigkeiten, diesen als den Besseren zu
"verkaufen". Wir alle haben den Eindruck, dass die Eigenfarben zu stichig
und die Zeichnungsfarben zu flau wirken. Hauttöne wirken zu rötlich,
rotstichig, quietschig.
Meine Antwort:
Ihre Beobachtungen decken sich mit meinen! Aber ich erhalte diese
rotstichigen Ergebnisse immer nur, wenn mein Scanner oder sonstiger
"Bilddaten-Lieferant" in einem der sRGB-Farbräume ohne eingebettetes Profil
daherkommt.
Ich vermute, dass Ihre Digitalkamera sRGB-Daten liefert. Wenn Sie schon vom
Hersteller der Kamera kein Ausgangs-Profil bekommen können, gibt es
vielleicht folgenden Weg (der natürlich in den Einstellungen und dem
Lösungsweg von Ihrer Software abhängt):
Aktivieren Sie als Arbeitsfarbraum sRGB. Importieren Sie die Bilddaten in
Ihr Bildverarbeitungsprogramm und speichern sie sie mit der Funktion, dass
das Profil eingebettet werden soll. Nun müssten die Bilddaten mit
angehängtem sRGB-Profil vorliegen.
Anschließend schließen Sie die Bilddatei, ändern den Arbeitsfarbraum auf
ECI-RGB und öffnen das Bild erneut unter Verwendung des eingebetteten
Profils. Schon jetzt müsste das Bild farbrichtig auf Ihrem Moni erscheinen.
Wichtig ist nun, dass bei einem erneuten Speichern des Bildes das
ECI-RGB-Profil angehängt wird oder zumindest die Bilddaten nach ECI-RGB
umgerechnet werden.
Ich arbeite hier mit Corel Photopaint 9. Das erneute Speichern kann unter
gleichem Dateinamen aber bitte unbedingt mit Hilfe von "Speichern unter..."
erfolgen. Nur dann werden die Bilddaten nach ECI-RGB umgerechnet und
zusätzlich das ECI-Profil eingebettet. Das Profil-Einbetten ist wichtig,
wenn Sie das gleiche Bild zur Weiterverarbeitung an Ihren WebDesigner geben,
der wahrscheinlich sRGB akiviert hat.
Bitte beachten Sie noch, dass Sie unter Windows ein ECI-RGB mit Gamma 2,2
und D65 verwenden müssen. Das Original-ECI-RGB-Profil hat Gamma 1,8 bei D50.
Eine Konvertierung des ECI-RGB-Farbraum-Profils von G1,8 D50 nach G2,2 D65
scheint mit Photoshop relativ einfach möglich zu sein. Ich stehe auch in
regem Austausch mit Herrn Ulrich Thiele THIELE DOKUMENTATION+MEDIA
www.thiele-dokumentation.de der mir diese Profilanpassung durchführte.
Erst am kommenden Wochenende werde ich wieder Zeit für weitere
Farbmanagement-Experimente haben
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten
www.ideecreativ.de Werbung & Marketing aus Stuttgart
Die Agentur mit "eingebautem" Digitaldruck.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Frank Schmidt" <technik(a)pro-medien-hamburg.de>
An: <eci(a)lists.transmedia.de>
Gesendet: Donnerstag, 8. März 2001 11:48
Betreff: Re: [Eci] ECI-RGB Arbeitsfarbraum
Lieber Herr Matt,
da kann man mal sehen, wie viele verschiedene Einstellungen und oder
visuelle Darstellungen es für den RGB Farbraum gibt!
Der ECI-RGB Arbeitsraum ist doch eigentlich nichts anderes als eine Norm mit
einem Zielgamma von 1,80 - Monitorweiß D50 und mit den NTSC Primärfarben von
1953!
Ich verstehe nicht ganz, warum ich auf einem PC das ECI-RGB mit einem Gamma
von 2,2 verwenden sollte, wo soll da der Unterschied sein?
Ein Optimales Ergebnis (Profilkonvertierung/Monitordarstellung) bekomme ich
nur, wenn der Farbraum Farbraum aus dem eine RGB Datei kommt, bekannt ist.
Viele "Scannprogramme" unterstützen diese Amerikanische Norm von 1953, und
das ist wichtig für die Visuelle Darstellung auf den Monitoren.
Das RGB- Preview (vom Scanner) sollte farblich genauso dargestellt werden
wie die umgewandelte CMYK Datei!
> Und es klappt hervorragend <<
Also gab
man dieser Norm einen Namen > das ECI-RGB <, damit alle wissen
worüber man spricht.
Einfach gesagt, wenn sich alle an eine Norm halten würden, gäbe es nicht so
viele Probleme... oder???
Wenn ich also ein falsches Quellprofil für eine Umrechnung verwende, kann
ich auch nur ein schlechtes Ergebnis bekommen.
MfG
Frank Schmidt