Das Bild ist
mit einer Digitalkamera (kein ICC-Profil verhanden)
fotografiert, standardmässig ist der ECI-RGB-Arbeitsfarbraum in Photoshop
6.0 eingestellt. Wenn wir ein Geräteprofil hätten, so würden wir natürlich
auch dieses verwenden.
Wie kann man nun den ECI-Farbraum, der ja Standard ist oder werden soll,
zumindest mal von der ECI empfohlen wird, den Mitarbeitern "verkaufen" ohne
Bisswunden davon tragen zu müssen?
Hallo Herr Matt,
die Idee hinter ECI-RGB war, einen Farbraum als Lab-Alternative zu
schaffen/finden, der folgende Eigenschaften aufweisen sollte: Dieser
Farbraum soll gross genug sein, dass die Farbraeume aller gaengigen
Druckverfahren innerhalb dieses Farbraums liegen (das waere natuerlich
auch mit Lab gewaehrleistet); er sollte klein genug sein, so dass
moeglichst keine Quantisierungseffekte
Oops, die sollte noch gar nicht los, die komplette Mail folgt spaeter...
So, und jetzt geht's weiter (wird sehr "pseudo-farbtheoretisch"; der
Pragmatiker liest bitte die Mail von Jens Rann und ist zufrieden:-):
...entstehen, und er sollte aufgrund ganz pragmatischer Erwaegungen
(neben der Integration in die "amtliche Bildbearbeitungs-Software"
Photoshop auch die bessere Vorstellbarkeit) RGB-basiert sein.
Herausgekommen ist nach langem Ringen und vielen Proofs ECI-RGB, ein
zugegebenermassen nicht ganz unumstrittenes Konstrukt aus D50,
NTSC-1953-Farben und Gamma 1,8 (das klingt fuer viele so wie
Kaiserschmarrn mit Salzgurken, igitt). Ein durchaus brauchbarer
Kompromiss aus den Vorlieben der Beteiligten, und ausserdem heisst es ja
hochoffiziell "1.0", es darf also durchaus ersetzt werden.
Wie nun mittlerweile Jens Rann richtig bemerkte, ist ECI-RGB allerdings
kein allein seligmachendes Heilmittel. Es ersetzt weder Drucker- noch
Scanner oder Monitor-Profile. Das sind naemlich alles mehr oder minder
analoge Geraete mit ihren mitunter sehr analogen Schwaechen
(Nichtlinaeritaet, Ungleichmaessigkeit). ECI-RGB ist ein sogenanntes
Matrix-Profil; es besteht aus Weisspunkt, Farbwerten fuer Rot, Gruen und
Blau sowie einem Wert fuer die Flankensteilheit (hier: Gamma; bei CMYK
wuerde man "Zuwachs" sagen). Weiter: ECI-RGB idealisiert nicht einmal das
Verhalten irgendeines (mir uebrigens nicht bekannten) "Idealgeraetes",
sondern wurde einzig auf Groesse und Werteverteilung konstruiert.
Ergo: Mithin sehe ich persoenlich ECI-RGB als Werkzeug, um alle (RGB-)
Datenbestaende auf einen einheitlichen Nenner zu bringen, was ja das
grundlegend neue Konzept von Photoshop 5 war. Photoshop 5 bot seinerzeit
die sehr schoene (wenngleich sehr denk- und lernintensive) Moeglichkeit,
sich von tatsaechlichen Geraeten zu loesen -- insbesondere von den
Profilen der tatsaechlich vorhandenen Monitore; die ja bekanntermassen
nicht immer einheitlich gut oder gar von einem Hersteller aus derselben
Serie sind.
In der festen Zuversicht, mit diesem Beitrag wieder mal fuer voellige
Verwirrung gesorgt zu haben wuensche ich einen schoenen Donnerstag (der
gerade begonnen hat),
Gruesse vom Frankfurter Main
Jo Euler
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