RE: [ECI] Buntgrau berechnen
by Markus Hitzler, Color Solutions
Hallo Herr Friedl,
Sie können sich die Arbeit mit dem basICColor spoTTuner vereinfachen, da Sie
hier Spotfarben nicht nur separieren, sondern auch umseparieren können. Eine
voll lauffähige 14-Tage-Demo gibt's zum Download.
Dazu einfach als Quell- und Zielprofil dasselbe ICC-Profil anwenden und
direkt die K-Werte statt LAB eingeben und CMY ablesen. Da die Umrechnung
direkt erfolgt, werden auch Rundungsfehler durch Auslesen und erneutes
Eingeben eines LAB-Wertes vermieden.
Beispiel: ISOcoated.icc, K 50%
Eingabe: 50% K
Ausgabe: L62.61 a-0.04 b -3.43 / C44.90 M36.39 Y32.53
Runden auf glatte CMYK-Werte (45-36-32) ergibt 0.5 dE.
Das Beispiel zeigt auch, warum Sie nur mit Schwarz an LAB-Vorgaben mit a=b=0
nicht 100%-ig herankommen.
Zur CMM:
Die Wahl der CMM macht von der Genauigkeit (inzwischen) relativ wenig aus.
Die Unterschiede bewegen sich meist in Bereichen, die sowieso durch die
Rundung auf gerade CMYK-Werte bzw. durch die Tonwertauflösung des
Film-/Plattenbelichters unter den Tisch fallen. Interessanter wird die Frage
bei der Separation von Out-Of-Gamut-Farben. Der spoTTuner benutzt deshalb
einen eigenen Algorithmus, der eine wahlweise Bevorzugung von Farbton,
Chroma oder Helligkeit bei der Separation erlaubt. Eine "normale" CMM macht
hier hingegen immer denselben, auf Bilder/Verläufe ausgerichteten
Kompromiss. Innerhalb des Gamuts bewegen sich die Unterschiede zwischen der
LogoSync und der basICColor Berechnung meist im Bereich von einigen wenigen
Hundertsteln, die Apple CMM liefert Abweichungen im Bereich einiger Zehntel
von basICColor Farbrechner und LogoSync.
Unterschiede der Adobe ACE lassen sich nur umständlich ermitteln, da bei
8bit nur ganzzahlige Werte angezeigt werden und die 16-bit Werte
praxisuntauglich sind. Photoshop ist für Spotfarben aber sowieso nicht das
optimale Werkzeug.
Ein ganz anderer Denkansatz:
Ich habe mit basICColor print4c mit der Fogra27L ein reines CMY-Profil (300%
max CMYK, 0% maxK, gGCR/cGCR 0) berechnet. Damit wurde ein Stufenkeil
(ISOcoated, zum ersten Test 11 Stufen 0%K-100%K) ganz einfach relativ
farbmetrisch konvertiert. Der Vergleich zu den händisch per spoTTuner
ermittelten CMY-Werten zeigt Rundungsfehler von maximal 1%, wobei sich
Unterschiede zudem mehr in der Helligkeit zeigen. Gilt für die Umrechnung
von 0% bis 94%K. 95%K - 100%K geht von der Helligkeit nicht mehr, aber auch
hier stimmen die Ergebnisse von print4c, spoTTuner und ColorPicker recht gut
überein.
Die Methode ist nicht ganz so genau wie die manuelle Erstellung mit
Spotfarbenwerkzeugen, hat jedoch den Vorteil, dass sie sich sehr schnell und
einfach auch auf Halbtontestelemente (Verläufe und Bilder) erweitern läßt.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
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Markus Hitzler
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basICColor - the basICCs of colormanagement
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Am 07.11.2005 12:00 Uhr schrieb "eci-request(a)lists.transmedia.de" unter
<eci-request(a)lists.transmedia.de>:
...
>(welche CMM sollte man eigentlich verwenden?)
...
>
> Was mich ein wenig verwundert ist, dass - im ColorPicker- mit drei Buntfarben
> ein besseres DE (0.0) zur Referenz (obwohl dies ein reiner L-Wert, also
> neutralgrau ist) angezeigt wird, als mit K alleine (3,4).
> könnte dies mit der Papierfarbe zu tun haben?
>
> Bin für Hinweise zum besseren Vorgehen/Begreifen jederzeit aufgeschlossen
>
>
> Beste Grüße
>
> Gert Friedl
> SD Vorsufe
> 08025/3971144
>