AW: [ECI] Farbkamera -> RGB/LAB
by Bestmann, Guenter 3887 S-RD-PN32
Hallo,
die Antwort von Herrn Karcher ist im Prinzip richtig, wenn die Spektralkurven den Normspektralkurven oder einer Linearkombination hiervon entsprechen würden. Dann können die integrierten RGBs direkt mit einer Matrix in XYZ und dann in LAB umgerechnet werden. Die unten gezeigten Kurven lassen sich aber nur bedingt korrekt umrechnen (die Überlappung der Rot- und Grünkurve ist zu gering) so dass nur eine Kalibrierung mit einem geeigneten Target wirklich weiterhilft.
Insofern ist die Kenntnis der 3 Kurven zwar interessant, hilft aber nicht weiter.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Klaus Karcher
Gesendet: Donnerstag, 11. März 2004 14:56
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] Farbkamera -> RGB/LAB
Loos, Stefan schrieb:
> Hallo
>
> Ich habe eine Frage für Farbraumexperten.
>
> Das Problem: Eine Farbkamera liefert RGB Werte. Nur - wie weiss ich, wenn
> ich diese Werte in XYZ oder LAB transformieren will, in welchem RGB Farbraum
> ich mich bewege?
>
> Die einzige Information die ich habe ist das Diagramm der Spectral Response.
> D.h durch Filter wird das Bild je einem Rot/Grün/Blau CCD Sensor zugeleitet
>
> Die Response ist:
> http://de.geocities.com/stefan_l_01/LAB/SpectralResponse.GIF
>
> Kann mir jemand sagen, wie ich aus dieser Information meinen RGB Farbraum
> bestimmen kann. Ist dies überhaupt möglich? Alleine das "grüne Band" lässt
> mich verzweifeln. Ich meine da gibt es ein Band von grünen Wellenlängen, in
> dem nur RGB(0,255,0) zurückgeliefert wird (zwischen 510nm und 560nm). Wie
> trage ich sowas in die "Schuhsohle" / xyz ein?
>
> Danke
> Stefan
Hallo Stefan,
Eigentlich kannst du dich glücklich schätzen, so gute Infos über die
Sensoren deiner Kamera zu haben. Sowas gibts nicht zu jeder Kamera :-)
Besonders "handlich" sind die Kurven aber nicht. Um daraus Farborte für
die "Schuhsole" (xy-Werte) zu gewinnen, musst du noch viel Rechenarbeit
investieren: Du brauchst zuerst die spektrale Strahlungsverteilung der
Lichtquelle, mit der du fotografierst (für normierte Lichtquellen wie
D50 gibt es dazu Tabellen bzw. Formeln) und den spektralen
Remmisionsgrad der "Proben", die du fotografierst (für die Farbfelder
des Gretag ColorCheckers gibt's sowas, glaube ich). Wenn du nun für jede
Wellenlänge die relative spektrale Strahlungsverteilung der Lichtquelle
mit dem Remmisionsgrad der Probe und der Empfindlichkeit eines der drei
Sensoren multiplizierst und die Teilergebnisse für jede Wellenlänge
addierst (d.h. über alle Wellenlängen integriest), hast du "schon" den
(relativen) R- G- bzw. B- Wert, den der jeweilige Sensor liefert. Jetzt
musst du nur noch hoffen, dass zwischen diesen Werten und den
RGB-Werten, die die Kamera liefert ein linearer Zusammenhang besteht,
d.h. keine (oder jedenfalls keine unbekannte) Gammakorrektur o.Ä. mehr
stattfindet. Nimmst du nun statt des SpectralResponse der Kammera die
CIE-Normspekrtalwerte des menschlichen Auges, hast du die dazu passenden
x- y- und z-Werte.
(man korrigiere mich bitte, falls irgendwas da oben nicht stimmt)
Wie gesagt: bequem ist das nicht.
Bequemer ist es da schon, beispielsweise mit deiner Studiobeleuchtung
den ColorChecker oder ein anderes Target zu fotografiereun und daraus
mit der entsprechenden Software ein Profil zu erzeugen. Das Profil gilt
dann, wie schon von diversen Leuten in anderen Threads erwähnt,
strenggenommen nur für diese Lichtquelle.
Grüße, Klaus
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci