AW: AW: [Eci] Gamma-Wert bei Farbprofilen - Konvertierungen
by Bestmann, Guenter 3887 S-PN-RD11
Hallo,
es mag sein, das in der Praxis der beobachtbare Qualitätsverlust durch eine Farbtransformation insbesondere auf einem Monitor nicht sichtbar ist. Es hängt immer davon ab, wie groß die Unterschiede in den beteiligten Farbräumen sind. Gammawerte von 2.2 (AdobeRGB) und 1.8 (ECIRGB) sind relativ große Unterschiede. Ein Mitteltonwert von RGB=128 wird etwa auf RGB=109 abgebildet. Es findet also grob gesprochen eine Stauchung der Werte in der Tiefe statt (der Wertebereich von 0 bis 128 wird auf den Wertebereich 0 bis 109 abgebildet) und eine Streckung der Werte im Licht (der Wertebereich von 255 bis 128 wird auf den Wertebereich von 255 bis 109 abgebildet). Insgesamt verlieren Sie durch eine Transformation also immer an RGB-Werten in Bereichen in denen gestaucht wird. In Bereichen, in denen gestreckt wird, kommen keine neuen Werte hinzu. Das gilt auch, wenn die Interpolation in der CMM mit erhöhter Genauigkeit durchgeführt wird.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Andre Schützenhofer [mailto:as@fullservice.de]
Gesendet: Donnerstag, 13. Februar 2003 16:57
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: AW: [Eci] Gamma-Wert bei Farbprofilen - Konvertierungen
am 13.02.2003 15:45 Uhr schrieb Bestmann, Guenter 3887 S-PN-RD11 unter
Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com:
> ...was passieren kann ist das durch die vielen
> Transformationen wegen der endlichen Quantisierung im Rechner Rundungsprobleme
> auftreten. Die Transformation AdobeRGB nach ECI-RGB dürfte zu Lücken in
> Verläufen führen, die in den Histogrammen und im Druck als Abrisse sichtbar
> werden dürften. Farbverfälschungen ergeben sich nicht.
Hallo Herr Bestmann,
da wir rein visuell keine Qualitätsverluste bei AdobeRGB nach ECI-RGB
Transformationen feststellen konnten (von den Farbraumgröße-bedingten
marginalen Unterschieden abgesehen), frage ich mich, inwieweit die rein
rechnerisch definitiv vorhandene Quantisierungs-Problematik praktisch eine
Rolle spielt.
Tatsächlich ist zu beobachten, dass beispielsweise bei einem posterisierten
Bild vorliegend in ECI-RGB nach einer Transformation in AdobeRGB oder
umgekehrt die fehlenden Tonwerte (dann natürlich durch die erstrebte
farbmetrische Korrektheit an anderer Stelle) wieder vorhanden sind.
Ich führe das darauf zurück, dass die CMM intern mit 16 bit rechnet und/oder
die fehlenden Graustufen "zurückinterpoliert" werden, zumindest wenn das
Ausgangs- und Zielmaterial in 8 bit vorliegen. Trifft das so in etwa zu?
Gruß, Andre Schützenhofer
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