Hallo Herr Hürten,
Hallo
Und wenn wir schon dabei sind...
Wie verhält sich der Lichtfang beim Druck mit nicht lasierenden Farben
wie im Digitaldruck / Farblaserdruck etc. mit Toner?
Wie, nicht lasierend?
Sehen bei ihnen Flächen aus 100M100Y magenta oder gelb aus, je nach dem in welcher
Reihenfolge die Farbwerke sitzen?
Natürlich sind die Farben lasierend.
Wie sind Herstellerangaben realistisch zu bewerten, wenn der Farblaser
mit 600dpi @ 8 Bit Farbtiefe je Kanal beworben wird?
Ich denke es ist reell, da es sich bei den Farbdruckern um ein hintereinander geschaltetes
Set von standard SW Farbwerken handelt, und das die ihre reellen Auflösungen wesentlich
eher treffen als Digitalkameras und Scanner, kann man regelmässig z.B. in der c't
nachlesen.
oder wenn eine Auflösung von 600 x 1200 dpi angegeben
wird?
Auch, wobei hier ja eine 600er Zeile verwendet wird, die mit halben Schritten in
Vorschubrichtung auf diese 1200dpi bugsiert wird.
Allerdings bleibt die Frage, ob die im Prinzip runden Tonerpartikel, die ja maximal ein
600stel Zoll groß sein dürfen, für die 1200er Auflösung taugen.
Gibt es unterschiedliche Auflösungen, abhängig davon, ob Vektor-Objekte
/ Schriften oder Bilddaten gedruckt werden?
Im Prinzip nein, aber...
Wie bei den Tintenstrahlern auch, handelt es sich bei diesen Geräten nicht um rein
autotypische Raster, die mit niedrigeren Auflösungen als den bei rein autotypischen
nötigen 2400 dpi für ein 60er Raster 256 Stufen darstellen lassen.
Mit den Auflösungen kann man ja auch spielen und zugunsten höherer Auflösung auf
Tonwertstufen verzichten.
In die Richtung gehen Techniken wie ReT bei HP oder Fineprint, Photograde und wie sie
nicht alle heissen.
Wie beeinflussen spezielle Rasterizer-Techniken wie die
Superzell-Technik die tatsächlich später im Druck wahrnehmbare (und
messbare?) Auflösung?
Hmm jetzt muss ich wieder in ganz altem Kram wühlen.
Die Superzellen Technik ist, AFAIR eine Krücke, um die irrationalen Zahlen bei den
Rasterwinkeln zu umgehen, die früher den RIPs arges Kopfzerbrechen bereiteten.
Beispiel:
Mein Epson Aculaser 8500 wird mit 1200 dpi spezifiziert, kann aber von
der Lasertechnik her (Anzahl der Polygone im Umlenkspiegel) prinzipiell
nur 600dpi liefern.
Zum direkten Vergleich zweier Drucker eignet sich auch ein aus Haarlinien konstruierter
Siemensstern.
für absolute Vergleiche ein Streifenmuster. Bei solchen Sachen sollte man aber durchweg in
Punkt im Illustrationsprogramm werkeln, da man sonst nie weiss was man da eigentlich genau
macht.
Er produziert eindeutig ein Linienraster.
Beim Nachmessen der Linien per Mess-Mikroskop wurden ca. 64 Linien / cm
festgestellt.
Das geht auch einfacher per Rasterzähler ;-)
Über die erreichbare Farbtiefe schweigt sich Epson aus.
eben drum. Bei rein autotypischen Rastern würde ein 64er Raster (162lpi) bei 1200 dpi
bedeuten, das ein Rasterpunkt aus einer 7x7 Matrix aufgebaut ist, daraus resultieren 49
Farbstufen, also weniger als 6 Bit.
oder weiteres Beispiel:
Wie kommt es, dass Drucke aus einer älteren Docucolor 12 mit nominellen
400dpi-Auflösung bei 8 Bit Farbtiefe je Kanal qualitativ hochwertigere
Drucke liefert, als z.B. ein 1200dpi OKI oder mein Epson Aculaser 8500?
Das liegt definitiv daran wie gut die Rasterungsalgorythmen sind.
Aber was verstehen sie unter Qualitativ hochwertig?
Ich bin über die Qualität der Ausdrucke unseres
Kraut_und_Rüben-mal_eben_was_buntes_in_die_Hand_geb OKI 5300 immer wieder ziemlich
überrascht.
Welche einfachen (!) Messmethoden gibt es, um die tatsächlichen
Fähigkeiten eines solchen Druckers von den mehr durch Werbung geprägten
Hersteller-Angaben zu unterscheiden?
Nachbohren und zwischen den Zeilen lesen.
Gerade dieses neue Argument mit 4x600dpi ist mal wieder so eine reine
Bauernfänger-formulierung.
Aber was sollen die Druckerhersteller machen, die Digitalkamerahersteller dürfen ihren
Kameras ungestraft 5Megapixel attestieren, ohne das sich jemand wundert, das die Bilder
durchweg wesentlich mehr als 5MB haben.
Scanner, die eine abwechselnd it rot grün und blau bedampfte Scanzeile haben,
unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von denen, die je eine Scanzeile für die
drei Farben haben und demnach für jedes Pixel auch eine Information liefern, und nicht wie
die Pixel des ersteren, die erst noch mit ihren Nachbarn ein Meeting abhalten um
abzustimmen (AKA Interpolieren).
Bei den hochgejubelten Werten in Vorschubsrichtung genauso. Da wird gemeint, das es für
1200dpi reicht, den Schrittmotor je Zoll 1200 mal anzustossen. Egal ob die mechanik ncht
vielleicht so wabbelig ist, das sie nur bei jedem 3. Motorschritt auch wirklich die Zeile
bewegt und nicht nur die Kunststoffzahnräder eindrückt.
Nächstes Luftschloß ist die Optik, ist sie nicht in der Lage, ein 1200stel inch Großes
Detail scharf abzubilden, so bekommen die benachbarten Pixel von diesem Detail auch noch
einiges ab -> unscharf.
Solche Themen sollten in einem evtl. hier entstehenden Manual betr.
Rasterverfahren / Auflösung etc. ebenfalls Eingang finden!
Yepp.
Falls jemand schon für einige meiner hier genannten Punkte Antworten
hat, würde ich mich sehr freuen!
Bitteschön.
MfG
Thomas Richard