wie gesagt, im Sinne eines neuen Konzeptvorschlag bedarf es guter Grundlagen und vieler
Abstimmungsgespräche und Praxistests. Hier einfach zu fodern:
Datenhersteller werden zu Lierfanten von "Druckbildbeständen unbekannter
Qualität" heißt ja lediglich die Druckerei die Verantwortung der Datenaufbereitung
(Repro) zu vermachen ....
Dann ist es vorbei mit Vorhersagbarkeit beim Datenersteller, denn der Rendering Intent
wird wohl heißen "Mach mal geil und wenn ich es genau wissen will mach halt noch ne
Proof ...."
Das kann es meiner meinung nach nicht sein.
Also lasst uns konkrete Vorschläge diskutieren und davor möglichst genau das Ziel
umreißen, damit wir uns erst einigen, dass wir das gleiche erreichen wollen ...
Servus
AK
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 30 Aug 2010 19:07:41 +0200
Von: Jan-Peter Homann <homann(a)colormanagement.de>
An: Andreas Kraushaar <kraushaar(a)fogra.org>
CC: "eci(a)lists.callassoftware.com" <eci(a)lists.callassoftware.com>
Betreff: Re: [ECI] Workflow für PSO_coated_NP
Hallo Liste, hallo Andi,
Meine Überlegungen zielen darauf ab, ob es für den üblichen Ersteller
von Daten in der Druckvorstufe (Adobe Creative Suite, grundverständnis
zu ICC-Profilen und MedienStandard Druck) möglich ist Korrekte
Druckdaten für FOGRA43 / PSO_coated_NP zu erstellen.
Nach meiner Erfahrung ist ist diese Zielgruppe mit dieser
Aufgabenstellung überfordert, sobald es um das Anlegen von technischen
Tönen oder dem Handlung von angelieferten Anzeigen im PDF-Format geht.
Für diese Aufgabenstellungen benötige ich zwingend einen Colorserver
(oder Acrobat PlugIn) sowie ein hochwertiges DeviceLink-Profil zur
Umrechnung.
Von einem durchschnittlichen Erzeuger von Druckdaten kann man dies nicht
erwarten. Von einer Druckerei, die mit FM / NP produzieren will schon.
Was nützt uns eine MedienStandard Druck für die Produktion mit FM / NP,
wenn die Mehrheit der Datenerzeuger nicht in der Lage ist korrekte
Druckdaten zu erstellen ?
Beste Grüße
Jan-Peter
Andreas Kraushaar wrote:
Liebe Freunde des farbigen Drucks,
im Sinne einer industrieüblichen Vorgehensweise sollte zuerst ein
wasserdichtes und praktikbles Grundkonzept mit Schnittstellen und
Verantwortlichkeiten vorhanden sein. Im Zeitalter vom Film war dies
noch sehr klar und es galt "Wer separiert bezahlt".
Nun ändern sich die Abläufe und wir haben dies auch in einem aktuellen
Forschungsprojekt "Untersuchung von DeviceLink Farbtransformationen"
(
http://forschung.fogra.org/index.php?menuid=148) untersucht.
Werbung:
Fogra Mitglieder einfach den Forschungsbericht 10.049 anforderung und
Sie bekommen ihn kostenlos zugeschickt - als Druc versteht sich :-)
Werbung Ende:
Diese Änderungen verschieben die Verantwortlichkeiten immer weiter
Richtung Druck. Doch ist dies noch keineswegs als industrieüblich oder
standardisiert zu bezeichnen, sodass die Arbeitsweise nach MSD noch
maßgebend ist (für die, die sich daran richten
wollen/müssen/dürfen).
D.h.:
- wenn die (FOGRA39/43) zusammengeführten Daten geprooft werden (für
eine der beiden Bedingungen - und das ist ein Muss wenn Qualität eine
Rolle spielen soll) dann sieht der Kunde was er von der Druckerei
bekommt (wenn diese gemäß PSO/MSD arbeitet).
- wenn die Repro/der Datenersteller einen Prüfdruck für FOGRA43 macht
(mit den unangepasst zusammengeführten Daten), dann sieht sie auch was
sie bekommt und kann entsprechende Entscheidungen treffen.
- das geht auch im Softproof!
Ergo: Sollten nicht ordentlich aufbereitete Daten geliefert werden ist
immer noch der Datenhersteller verantwortlich und die Druckerei sollte
zumindest informiert werden (Reden hilft auch hier - wie in der Ehe :-)
liebe Grüße
Andreas Kraushaar
PS: In zukünftigen Sitzungen (z.B. zum TB-Vorstufe der Fogra) werden
die Gespräche geführt inwiefern das Grundkonzept des MSD ff
modifiziert/angepasst werden muss.
PPS: Die Anwendung eines DeviceLink Profils bedeutet ja erstmal, das
was nicht richtig gemacht wurde (flapsig ausgedrückt). In guten Händen
und mit dem richtigen DVL-Profil kann enormes geleistet werden.
On 30 Aug 2010, at 15:15, Jan-Peter Homann wrote:
> Hallo Herr Reinli,
> Darf ich ihre Email so interpretieren, dass Sie dafür plädieren den
FM /
> NP Druck per CtP-Kompensation an den Druck
mit konventionellen Raster
> anzupassenm um dann dann ohne weitere Konvertierungen mit FOGRA39 /
> ISOcoated_v2 Daten und Proofs zu arbeiten ?
>
> Dies wäre nach meinem Verständnis ein Verstoß geggen PSO /
> MedienStandard Druck, da hier explizit auf 28% TWZ und FOGRA43 /
> PSO_coated_NP standardisiert werden soll...
>
> (Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Drucker mit diesem
> "Regelverstoß" durchaus gut produzieren können...)
>
> Der von mir vorgeschlagene Workflow lautet bei FM/NP auf 28% zu
> standardisieren und FOGRA39 / ISOcoated_v2 Daten per ColorServer und
> DeviceLink-Profil in der DRuckerei nach FOGRA43 / PSO_coated_NP zu
> konvertieren.
>
> Beste Grüße
> Jan-Peter Homann
>
> Roland Reinli wrote:
>> Hallo Herr Homann
>>
>> Voll einverstanden!!!
>> NP mit Belichterkurven ausgleichen und korrekte Lab-Werte
>> an der Druckmaschine erreichen. Damit ist nur ein Datenbestand und
>> ein Proofstandard nötig. Weniger kann auch mehr sein. Colorserver
>> können
>> auch neue PDF-Interpretationen und damit Fehler generieren die wir
>> jetzt
>> mit den einheitlichen Rips (Adobe) nicht mehr haben.
>> Unsere Erfahrung zeigt, das der Zusammendruck im NP
>> immer noch im vorgegebenen Toleranzrahmen liegt.
>>
>> Farbverbinliche Grüsse
>> R.Reinli
>>
>> Am 30.08.2010 um 14:12 schrieb Jan-Peter Homann:
>>
>>> Hallo Liste,
>>>
>>> Beim Druck mit frequenzmoduliertem Raster gemäß PSO /
MedienStandard
>>> Druck sollen Druckdaten und Proofs
gemäß FOGRA43 / PSO_coated_NP
und
>>> Druck auf Tonwertzunahmen mit 28%
standardisiert werden.
>>>
>>> Bei Magazin-Produktionen ist es üblich, dass in der Druckvorstufe
>>> sowohl
>>> selbst erstellte Druckdaten und angelieferte Anzeigen im PDF-Format
>>> zusammengeführt werden.
>>>
>>> In der Regel werden Anzeigen für den Druck auf gestrichenem
heutzutage
>>> im Standard FOGRA39 / ISOcoated_v2
produziert.
>>>
>>>
>>> Vergleicht man die Farbräume FOGRA39/ISOcoated_v2 und
>>> FOGRA43/PSO_coated_NP so wird schnell klar. dass neben Fotos auch
>>> technische CMYK-Töne bzw. CMYK-Umsetzungen von Pantone-Farben
>>> angepasst
>>> werden müssen.
>>>
>>> Mit den Bord-Mitteln der üblichen Vorstufenprogramme (z.B. Adobe
>>> Creative Suite) und frei verfügbaren Arbeitsmitteln (z.B.
ECI-Profile)
>>> ist aus meiner Sicht solch eine
Anpassung nicht mit sinnvoll
>>> vertretbaren Aufwand möglich.
>>>
>>> Dies gilt besonders dann, wenn der Vorstufenbetrieb bzw. die
>>> produzierende Agentur auch noch sicherstellen muss, dass alle
Anzeigen
>>> explizit für FOGRA43 / PSO_coated_NP
aufbereitet werden.
>>>
>>> Der aus meiner Sicht praktikabelste Ansatz besteht darin, dass
>>> komplette
>>> Dokument in FOGRA39 / PSO_coated_NP aufzubereiteten und dann mittels
>>> PDFcolorserver und einem maßgeschneiderten DeviceLink-Profil nach
>>> FOGRA43 / PSO_coated_NP zu wandeln.
>>>
>>> Hier stellt sich nun die Frage, wo diese Wandlung stattfinden
>>> sollte: In
>>> der Druckvorstufe oder in der Druckerei ?
>>> Aus meiner Sicht sollte dies die Druckerei tun. Sie kann ihren Kunden
>>> dann grundsätzlich empfehlen für gestrichenes Papier Daten und
Proofs
>>> nach FOGRA39 / ISOcoated_v2 zu
liefern und etwaige Anpassungen für
den
>>> Druck mit FM bzw
NonPeriodical-Screening (NP) komplett im Haus
>>> durchzuführen.
>>>
>>> Nur wenn der Kunde und Druckerei im Vorfeld explizit vereinbart
haben,
>>> dass PDF/X Druckdaten und Proofs nach
FOGRA43 / PSO_coated_NP
>>> geleifert
>>> werden, braucht die Druckerei keine Konvertierung durchführen.
>>>
>>> In der Praxis sehe ich derzeit ein ziemlich Tohuwabohu betreff Daten,
>>> Proofs und Druck mit FM / NP Rastern:
>>> - Belichter-Lieferanten passen bei Druckerei Kunden die CtP
>>> Kompensationkurven auf bestmögliche Übereinstimmung im Druck mit
>>> konventionellen Raster statt mit 28 TWZ an.
>>> - Druckereien standardisieren ihren Prozess gemäß PSO auf 28% TWZ
ohne
>>> Einsatz eines PDF-ColorServers mit
Device-Link-Profilen und haben
>>> Abstimmungsprobleme mit Kunden die überfordert sind ihre Daten auf
>>> FOGRA43 / PSO_coated_NP anzupassen.
>>> - Kunden sind irritiert, dass manche Druckereien für den Druck nach
>>> FM /
>>> NP Daten nach FOGRA39 / ISOcoated_v2 und andere nach FOGRA43 /
>>> PSOcoated_NP anfordern.
>>>
>>> Aus meiner Sicht würde es sehr viel Sinn machen, wenn ECI / FOGRA /
>>> bvdm
>>> zu dieser Thematik einen Handlungsempfehlung liefern würden.
>>>
>>> - Wie sehen andere Listenmitglieder das Problemfeld ?
>>> - Teilen Sie die Empfehlung der Anlieferung von FOGRA39 /
ISOcoated_v2
>>> plus Wandlung per DeviceLink-Profil
in der Druckerei, solange
>>> FOGRA43 /
>>> PSO_caoted_NP nicht explizit vereinbart wird ?
>>>
>>>
>>> Beste Grüße
>>> Jan-Peter Homann
>>>
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