Hallo Liste, hallo Andi,
Meine Überlegungen zielen darauf ab, ob es für den üblichen
Ersteller
von Daten in der Druckvorstufe (Adobe Creative Suite,
grundverständnis
zu ICC-Profilen und MedienStandard Druck) möglich ist Korrekte
Druckdaten für FOGRA43 / PSO_coated_NP zu erstellen.
Nach meiner Erfahrung ist ist diese Zielgruppe mit dieser
Aufgabenstellung überfordert, sobald es um das Anlegen von
technischen
Tönen oder dem Handlung von angelieferten Anzeigen im PDF-Format
geht.
Für diese Aufgabenstellungen benötige ich zwingend einen Colorserver
(oder Acrobat PlugIn) sowie ein hochwertiges DeviceLink-Profil zur
Umrechnung.
Von einem durchschnittlichen Erzeuger von Druckdaten kann man dies
nicht
erwarten. Von einer Druckerei, die mit FM / NP produzieren will schon.
Was nützt uns eine MedienStandard Druck für die Produktion mit
FM / NP,
wenn die Mehrheit der Datenerzeuger nicht in der Lage ist korrekte
Druckdaten zu erstellen ?
Beste Grüße
Jan-Peter
Andreas Kraushaar wrote:
Liebe Freunde des farbigen Drucks,
im Sinne einer industrieüblichen Vorgehensweise sollte zuerst ein
wasserdichtes und praktikbles Grundkonzept mit Schnittstellen und
Verantwortlichkeiten vorhanden sein. Im Zeitalter vom Film war dies
noch sehr klar und es galt "Wer separiert bezahlt".
Nun ändern sich die Abläufe und wir haben dies auch in einem
aktuellen
Forschungsprojekt "Untersuchung von DeviceLink Farbtransformationen"
(
http://forschung.fogra.org/index.php?menuid=148) untersucht.
Werbung:
Fogra Mitglieder einfach den Forschungsbericht 10.049 anforderung und
Sie bekommen ihn kostenlos zugeschickt - als Druc versteht sich :-)
Werbung Ende:
Diese Änderungen verschieben die Verantwortlichkeiten immer weiter
Richtung Druck. Doch ist dies noch keineswegs als industrieüblich
oder
standardisiert zu bezeichnen, sodass die Arbeitsweise nach MSD noch
maßgebend ist (für die, die sich daran richten wollen/müssen/
dürfen).
D.h.:
- wenn die (FOGRA39/43) zusammengeführten Daten geprooft werden
(für
eine der beiden Bedingungen - und das ist ein Muss wenn Qualität
eine
Rolle spielen soll) dann sieht der Kunde was er von der Druckerei
bekommt (wenn diese gemäß PSO/MSD arbeitet).
- wenn die Repro/der Datenersteller einen Prüfdruck für FOGRA43
macht
(mit den unangepasst zusammengeführten Daten), dann sieht sie auch
was
sie bekommt und kann entsprechende Entscheidungen treffen.
- das geht auch im Softproof!
Ergo: Sollten nicht ordentlich aufbereitete Daten geliefert werden
ist
immer noch der Datenhersteller verantwortlich und die Druckerei
sollte
zumindest informiert werden (Reden hilft auch hier - wie in der
Ehe :-)
liebe Grüße
Andreas Kraushaar
PS: In zukünftigen Sitzungen (z.B. zum TB-Vorstufe der Fogra) werden
die Gespräche geführt inwiefern das Grundkonzept des MSD ff
modifiziert/angepasst werden muss.
PPS: Die Anwendung eines DeviceLink Profils bedeutet ja erstmal, das
was nicht richtig gemacht wurde (flapsig ausgedrückt). In guten
Händen
und mit dem richtigen DVL-Profil kann enormes geleistet werden.
On 30 Aug 2010, at 15:15, Jan-Peter Homann wrote:
Hallo Herr Reinli,
Darf ich ihre Email so interpretieren, dass Sie dafür plädieren
den FM /
NP Druck per CtP-Kompensation an den Druck mit konventionellen
Raster
anzupassenm um dann dann ohne weitere Konvertierungen mit FOGRA39 /
ISOcoated_v2 Daten und Proofs zu arbeiten ?
Dies wäre nach meinem Verständnis ein Verstoß geggen PSO /
MedienStandard Druck, da hier explizit auf 28% TWZ und FOGRA43 /
PSO_coated_NP standardisiert werden soll...
(Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Drucker mit diesem
"Regelverstoß" durchaus gut produzieren können...)
Der von mir vorgeschlagene Workflow lautet bei FM/NP auf 28% zu
standardisieren und FOGRA39 / ISOcoated_v2 Daten per ColorServer und
DeviceLink-Profil in der DRuckerei nach FOGRA43 / PSO_coated_NP zu
konvertieren.
Beste Grüße
Jan-Peter Homann
Roland Reinli wrote:
Hallo Herr Homann
Voll einverstanden!!!
NP mit Belichterkurven ausgleichen und korrekte Lab-Werte
an der Druckmaschine erreichen. Damit ist nur ein Datenbestand und
ein Proofstandard nötig. Weniger kann auch mehr sein. Colorserver
können
auch neue PDF-Interpretationen und damit Fehler generieren die wir
jetzt
mit den einheitlichen Rips (Adobe) nicht mehr haben.
Unsere Erfahrung zeigt, das der Zusammendruck im NP
immer noch im vorgegebenen Toleranzrahmen liegt.
Farbverbinliche Grüsse
R.Reinli
Am 30.08.2010 um 14:12 schrieb Jan-Peter Homann:
> Hallo Liste,
>
> Beim Druck mit frequenzmoduliertem Raster gemäß PSO /
> MedienStandard
> Druck sollen Druckdaten und Proofs gemäß FOGRA43 /
> PSO_coated_NP und
> Druck auf Tonwertzunahmen mit 28% standardisiert werden.
>
> Bei Magazin-Produktionen ist es üblich, dass in der Druckvorstufe
> sowohl
> selbst erstellte Druckdaten und angelieferte Anzeigen im PDF-
> Format
> zusammengeführt werden.
>
> In der Regel werden Anzeigen für den Druck auf gestrichenem
> heutzutage
> im Standard FOGRA39 / ISOcoated_v2 produziert.
>
>
> Vergleicht man die Farbräume FOGRA39/ISOcoated_v2 und
> FOGRA43/PSO_coated_NP so wird schnell klar. dass neben Fotos auch
> technische CMYK-Töne bzw. CMYK-Umsetzungen von Pantone-Farben
> angepasst
> werden müssen.
>
> Mit den Bord-Mitteln der üblichen Vorstufenprogramme (z.B. Adobe
> Creative Suite) und frei verfügbaren Arbeitsmitteln (z.B. ECI-
> Profile)
> ist aus meiner Sicht solch eine Anpassung nicht mit sinnvoll
> vertretbaren Aufwand möglich.
>
> Dies gilt besonders dann, wenn der Vorstufenbetrieb bzw. die
> produzierende Agentur auch noch sicherstellen muss, dass alle
> Anzeigen
> explizit für FOGRA43 / PSO_coated_NP aufbereitet werden.
>
> Der aus meiner Sicht praktikabelste Ansatz besteht darin, dass
> komplette
> Dokument in FOGRA39 / PSO_coated_NP aufzubereiteten und dann
> mittels
> PDFcolorserver und einem maßgeschneiderten DeviceLink-Profil nach
> FOGRA43 / PSO_coated_NP zu wandeln.
>
> Hier stellt sich nun die Frage, wo diese Wandlung stattfinden
> sollte: In
> der Druckvorstufe oder in der Druckerei ?
> Aus meiner Sicht sollte dies die Druckerei tun. Sie kann ihren
> Kunden
> dann grundsätzlich empfehlen für gestrichenes Papier Daten und
> Proofs
> nach FOGRA39 / ISOcoated_v2 zu liefern und etwaige Anpassungen
> für den
> Druck mit FM bzw NonPeriodical-Screening (NP) komplett im Haus
> durchzuführen.
>
> Nur wenn der Kunde und Druckerei im Vorfeld explizit vereinbart
> haben,
> dass PDF/X Druckdaten und Proofs nach FOGRA43 / PSO_coated_NP
> geleifert
> werden, braucht die Druckerei keine Konvertierung durchführen.
>
> In der Praxis sehe ich derzeit ein ziemlich Tohuwabohu betreff
> Daten,
> Proofs und Druck mit FM / NP Rastern:
> - Belichter-Lieferanten passen bei Druckerei Kunden die CtP
> Kompensationkurven auf bestmögliche Übereinstimmung im Druck mit
> konventionellen Raster statt mit 28 TWZ an.
> - Druckereien standardisieren ihren Prozess gemäß PSO auf 28%
> TWZ ohne
> Einsatz eines PDF-ColorServers mit Device-Link-Profilen und haben
> Abstimmungsprobleme mit Kunden die überfordert sind ihre Daten
> auf
> FOGRA43 / PSO_coated_NP anzupassen.
> - Kunden sind irritiert, dass manche Druckereien für den Druck
> nach
> FM /
> NP Daten nach FOGRA39 / ISOcoated_v2 und andere nach FOGRA43 /
> PSOcoated_NP anfordern.
>
> Aus meiner Sicht würde es sehr viel Sinn machen, wenn ECI /
> FOGRA /
> bvdm
> zu dieser Thematik einen Handlungsempfehlung liefern würden.
>
> - Wie sehen andere Listenmitglieder das Problemfeld ?
> - Teilen Sie die Empfehlung der Anlieferung von FOGRA39 /
> ISOcoated_v2
> plus Wandlung per DeviceLink-Profil in der Druckerei, solange
> FOGRA43 /
> PSO_caoted_NP nicht explizit vereinbart wird ?
>
>
> Beste Grüße
> Jan-Peter Homann
>
>
>
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