hallo herr hürten,
Am 30.11.2005 um 11:27 schrieb Clemens M. Hürten:
Guten Tag Herr Schneider!
Das ist ja hoch-interessant, was Sie in Bezug auf CaptureOne
schreiben. Ich hatte mit PhaseOne in Köln gesprochen und dort
erfahren, dass die Software aus den RAW-Daten hoch-interpoliert und
nicht erst, nachdem innerhalb der Software schon längst ein TIF-
Zwischenprodukt entstanden ist.
das können sie ganz einfach selbst überprüfen: entwickeln und
vergrössern sie bilder mit und ohne schärfung und vergleichen sie die
ergebnisse mit ps cs interpolation. c1 ist in meinen augen ein
überbewertes programm.
Jedenfalls waren die Ergebnisse hervorragend, als ich mit der von
mir beschriebenen Methode aus einem beschnittenen 6,1Mpx-Bild ein
Backlit für ein Schaufenster in der Größe 2,60 x 2,0 Meter
berechnete. So ein Schaufenster wird oft mit zu kleinem Abstand
betrachtet, sodass Pixelstrukturen stören würden. Natürlich ist es
pixelig, wenn man so dicht heran tritt. Dennoch ist es erstaunlich
gut geworden!
wie gut der schärfeeindruck für den betrachter erhalten bleibt hängt
neben der realen auflösung ganz stark vom motiv ab das wird oft
übersehen !
Woher wissen Sie denn so genau, wie die CaptureOne-Software
arbeitet? Oder gibt es Im Internet Quellen dazu zum Nachlesen?
....ich beschäftige mich neben meinen fotojobs intensiv mit raw
konvertern und mache workshops zu diesen thema.
Ihren Ausführungen zum Vergleich Film / Digital kann ich voll
zustimmen! Die oft sagenumwobenen Auflösungen, die Kleinbildfilm
haben soll, sind gemäß meinen Erfahrungen (allerdings überwiegend
mit Negativ-Film) völlig unrealistisch. Rauschen in den Tiefen und
Farbverfälschungen waren derart, dass ich diese "Qualität" meinen
Kunden nicht mehr zumuten wollte. Deshalb stieg ich im August 2004
auf Digital mit Nikon D70 um. Ich ärgere mich, dass ich es nicht
schon früher getan habe. Subjektiv ist alles, was ich damit seither
fotografiert habe, um Welten besser!
Betr. Optiken / Objektiven: Ich arbeite mit 3-fach-Zooms der 350
bis 500 Euro-Klasse, z.B. Tamron, alles im KB-Vollformat gerechnet.
Resultat: Nie Vignettierungsprobleme und die chromatische
Abberation, die immer gerne hochgespielt wird, wenn die neuen
angeblich speziell für kleinere Sensorgrößen gerechneten Digital-
Objektive hochgejubelt werden sollen, ist gering / akzeptabel. Wer
"Digital-Objektive" kauft, ist selber Schuld!
Ich habe Aufnahmen mit der Canon 1Ds und 1300 Euro Objektiven hier
gehabt und mit gleichen Shots der D70 verglichen. Es ist schwer,
festzustellen, welche Verbesserung der höheren Auflösung udn welche
dem Objektiv zuzurechnen ist. Ich meine bis heute, dass man mit
Objektiven, wie ich sie gekauft habe, hervorragende Aufnahmen
machen kann, ohne Mängel in der Auflösung oder in sonstigen
optischen Eigenschaften zu bemerken.
das ist eine frage welche qualitätsmassstäbe sie anlegen. billige
zooms leicht abgeblendet können eine ganz ordendliche
abbildungsleistung haben, nur wie sieht es bei voller öffnung oder
starker abblendung aus ? chips mit 1,5 verlängerungsfaktor nützen
auch nur den sweet spot der optik da bleiben ein teil der ( rand )
probleme im verborgenen, mit ff wird das deutlich kritischer. aus
meiner erfahrung erreichen
auch die besten zoomobjektive nie die abbildungsleistung von
festbrennweiten auch wenn sie überraschend nahe kommen wobei neben
der auflösung besonders die kontrastübertragung einen
deutlichen unterschied macht. je höher die auflösung der kamera desto
sichtbarer die qualitätsverbesserung.
mfg
c.schneider