Guten Tag Herr Schneider!
Das ist ja hoch-interessant, was Sie in Bezug auf CaptureOne schreiben.
Ich hatte mit PhaseOne in Köln gesprochen und dort erfahren, dass die
Software aus den RAW-Daten hoch-interpoliert und nicht erst, nachdem
innerhalb der Software schon längst ein TIF-Zwischenprodukt entstanden ist.
Jedenfalls waren die Ergebnisse hervorragend, als ich mit der von mir
beschriebenen Methode aus einem beschnittenen 6,1Mpx-Bild ein Backlit für
ein Schaufenster in der Größe 2,60 x 2,0 Meter berechnete. So ein
Schaufenster wird oft mit zu kleinem Abstand betrachtet, sodass
Pixelstrukturen stören würden. Natürlich ist es pixelig, wenn man so dicht
heran tritt. Dennoch ist es erstaunlich gut geworden!
Woher wissen Sie denn so genau, wie die CaptureOne-Software arbeitet? Oder
gibt es Im Internet Quellen dazu zum Nachlesen?
Ihren Ausführungen zum Vergleich Film / Digital kann ich voll zustimmen!
Die oft sagenumwobenen Auflösungen, die Kleinbildfilm haben soll, sind
gemäß meinen Erfahrungen (allerdings überwiegend mit Negativ-Film) völlig
unrealistisch. Rauschen in den Tiefen und Farbverfälschungen waren derart,
dass ich diese "Qualität" meinen Kunden nicht mehr zumuten wollte. Deshalb
stieg ich im August 2004 auf Digital mit Nikon D70 um. Ich ärgere mich,
dass ich es nicht schon früher getan habe. Subjektiv ist alles, was ich
damit seither fotografiert habe, um Welten besser!
Betr. Optiken / Objektiven: Ich arbeite mit 3-fach-Zooms der 350 bis 500
Euro-Klasse, z.B. Tamron, alles im KB-Vollformat gerechnet. Resultat: Nie
Vignettierungsprobleme und die chromatische Abberation, die immer gerne
hochgespielt wird, wenn die neuen angeblich speziell für kleinere
Sensorgrößen gerechneten Digital-Objektive hochgejubelt werden sollen, ist
gering / akzeptabel. Wer "Digital-Objektive" kauft, ist selber Schuld!
Ich habe Aufnahmen mit der Canon 1Ds und 1300 Euro Objektiven hier gehabt
und mit gleichen Shots der D70 verglichen. Es ist schwer, festzustellen,
welche Verbesserung der höheren Auflösung udn welche dem Objektiv
zuzurechnen ist. Ich meine bis heute, dass man mit Objektiven, wie ich sie
gekauft habe, hervorragende Aufnahmen machen kann, ohne Mängel in der
Auflösung oder in sonstigen optischen Eigenschaften zu bemerken.
Im Internet fand ich vor fast 2 Jahren mal eine Auflösungsbrechnung zu
Objektiven, kann aber die Quelle jetzt nicht mehr benennen. Nach deren
Ansicht wird ab ca. 12 Mpx eine Grenze erreicht, bei der nur die sehr
teuren, hochwertigen Objektive die Kamera-/Sensor-Qualität noch ganz
ausnützen. Das hat mich damals veranlasst, mich mit Objektiven der
genannten Qualitätsklasse zufrieden zu geben.
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Strategie & Werbung
Das erste Werbe-Atelier mit Geld-Zurück-Garantie
http://www.ideecreativ.de
Am Wed, 30 Nov 2005 09:54:41 +0100 schrieb Christian Schneider
<communication(a)photographics.at>at>:
hallo herr nogajski, könig & hürten
ihre betrachtungen kann man aber genauso gut auf film übertragen.
jahrelang wurden die miserablen farbwiedergabe eigenschaften von film
schön geredet.
wenn ich alte scans von velvia 4x5 dias mit neuen digitalen arbeiten
vergleiche dann sehe ich deutliche verbesserungen in der gesamt
bildqualität.
was mir aber allgemein in der qualitätsdiskussion auffällt ist der
umstand das praxisferne idealisierte aufnahmebedingungen sowohl in der
digitalen als
auch analogen fotografie als massstab genommen werden. das verzerrt die
beurteilung je nach wunsch in die eine wie die andere richtung.
auch teile ich nicht die ansichten von herrn könig kb objektive stossen
bei 4mp an ihre grenzen. das halte ich sie entschuldigen bitte für
unsinn !
ähnliches gilt für die vignettierung von ww objektiven , nebenbei ist
das der an leichtesten zu korrigierende objektivfehler überhaupt. das
aber heutige digitalkameras
hohe anforderungen an die auflösung der objektive stellen steht ausser
streit. wenn sie aber indirekt zum ausdruck bringen möchten wie
überlegen mf objektive sind dann sollten
sie einmal einen test an einer canon mit geeigneten adapter machen. l
zur bildinterpolation in c1 gilt zu sagen das phase 1 eher einen
schlichten algotithmus verwendet der qualitativ dem von ps cs(2) weit
unterlegen ist. unrichtig ist auch das die
interpolation auf raw ebene stattfindet, vielmehr erfolgt die
interpolation nach allen filtern inkl. schärfen. in der praxis heisst
das das sie keine korrekte vorschau bei
vergrösserungen haben.
mfg
c.schneider
>
>
> --- Also, ich wäre auch außerordentlich glücklich über eine
> einfach zu handhabende Kamera die mir ohne Kompromisse
> und komfortabel direkt digitale Daten liefert mit denen ich
> 95% aller meiner Jobs abdecken kann. Es wäre mir dann auch
> egal wie viele Megapixel das sind oder sein müssen. Aber zur Zeit
> sehe ich das noch nicht gegeben. Eher erscheint es mir so, das
> manch einer die 'ganze Situation' etwas schöner reden möchte
> als sie tatsächlich ist. Technisch stagnieren die Kleinbildapparate
> jetzt wohl erst einmal bei 12-16 Megapixel, und die für viele Bereiche
> so unkomfortabel und kompromissbehafteten wie kostspieligen Rückteile
> für Mittel- und Großformatkameras lassen auch keine rechte Freude
> bei der Arbeit aufkommen. Daher ist es mehr als verständlich, das auch
> von 'Verbraucherseite' her die 'digitale Revolution' der Branche
> oftmals schöner geredet wird als sie (zumindest in meinen Augen)
> tatsächlich zur Zeit noch ist. Als Anwender kann man eben nur mit
> dem arbeiten was verfügbar ist. Und, ja klar, für 'Kreative' ist es ein
> 'Muss', auch Spaß an/bei der Arbeit zu haben. Also ist das
'Schönreden'
> wohl als eine Art Selbstschutz bzw. als Selbstkonditionierung zur
> Erhaltung und Förderung der Kreativität und Freude an der Arbeit
> zu bewerten. ;-)
>
>
>
> Mit bestem Gruß,
> Horst Nogajski
>