Hallo an alle Listenteilnehmer!
Hallo Herr König,
ich habe Ihre Ausführungen mit Interesse gelesen.
Auch ich bekomme, wie Herr Hürten, auch immer Ihre Werbung, mache wie Herr
Hürten auch meist meine Fotos selbst oder drucke Kundenbilder aus und
schließe mich seiner Meinung an, daß ich keine CMYK-Bilder kaufen würde.
Die Idee, gfs. zwei Versionen (ECI-RGB und CMYK) auf den Markt zu bringen,
finde ich durchaus überlegenswert.
Ich habe gerade bei meinem neuen HP-Hochleistungsfarblaser 9500 HDN wieder
gesehen, der wohl offensichtlich unter PCL6 in RGB angesteuert wird, daß die
Profilierung unter RGB einen massiv größeren Farbraum ergibt, als wenn man
Postscript und CMYK verwendet, (das Gerät kann Euroscala, SWOP und DIC
simulieren und ist Pantone-zertifiziert) so daß es sich auf jeden Fall
anbietet, bei Drucksachen den PCL6-Treiber mit RGB-Ansteuerung z.B. für
Kalenderdruck in Kleinauflagen zu verwenden.
Viele Grüße aus Schwanheide
Dr. Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
Malerei/Fotografie/Grafik/DTP
Zweedorfer Strasse 127, 19258 Schwanheide
Tel. 038842 - 22506 Fax 22508 Mobil 0172 - 421 00 60
Infos und alle Bilder im Internet:
http://www.fotorealismus.de
http://www.kunsthaus-schwanheide.de
Kalender in Kleinauflagen und Top-Qualität auf neuem
Hochleistungs-Farblaser.
Hochlichtechte Großformat-Inkjetdrucke in Fotoqualität bis 111,8 x 230 cm,
auf echter Leinwand oder anderen Medien.
----- Original Message -----
From: "Marius König" <mkoenig(a)cre-aktiv.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Monday, February 23, 2004 5:31 PM
Subject: [ECI] Wichtige allgemeine Fragen an die Teilnehmer der ECI-Liste
Hallo an alle Listenteilnehmer!
Ich möchte an dieser Stelle gern eine neue Diskussion entfachen und würde
mich freuen, möglichst viele qualifizierte Meinungen zu hören, die uns bei
einer sehr wichtigen Entscheidungsfindung behilflich sein können. Es geht
diesmal nicht um ein spezifisches Farbmanagement- oder Druckproblem
innerhalb eines überschaubaren Jobs, sondern um einige grundsätzliche
Entscheidungen, zu denen ich den fachlichen Rat der Listenteilnehmer gern
hinzuziehen würde.
Sie alle kennen sicher die digitalen Bildarchive des MEV-Verlags, Augsburg
(
http://www.mev.de). Es gibt sie seit über 10 Jahren und sie gehören
inzwischen zur Standardausstattung vieler Gestalter im deutschsprachigen
Raum. Wir sind für die technische Realisation dieser Bilddaten
verantwortlich. Zusammen mit dem MEV-Verlag arbeiten wir derzeit an einer
Neukonzeption der digitalen Bildarchive - zu der auch der technische
Aspekt
ganz wesentlich dazugehört.
Zunächst aber ein paar grundsätzliche Informationen zum derzeitigen Stand:
Derzeit werden die Fotos der Bildarchive auf profilierten Trommelscannern
gescannt (BasICColor mit Hutchcolor-Target), in eci-RGBv10 transferiert
und
inhouse in einem kompletten RGB-Workflow bearbeitet.
Farbkorrektur am
Softproof-Monitor erfolgt mit CMYK-Vorschau in Photoshop (derzeit Version
7,
Bestandteil der Neukonzeption ist auch ein Umstieg auf
CS mit komplettem
16-Bit-pro-Kanal-Workflow, der mit dieser neuen Version ja problemlos
möglich ist).
Als CMYK-Profil setzen wir derzeit noch (bitte jetzt nicht mit faulen
Tomaten werfen!) EuroScale Coated v2 ein. Die Entscheidung für dieses
Profil
fiel vor etwa 5 Jahren (damals gab es noch keinen PSO)
aus dem Grund, weil
es jeder Photoshop-User mit dessen Installation automatisch auf den
Rechner
kopiert bekam und die meisten PS-User damals (mit
Version 5) selbst mit
diesem Profil arbeiteten - sofern sie die Farbeinstellungen auch nur
halbwegs korrekt vornahmen. Wir sind uns dessen bewusst, dass dieses
Profil
beileibe nicht mehr zeitgemäß ist und wir sind selbst
mehr als unglücklich
über die Arbeit hiermit. Deshalb ist ein wesentlicher Aspekt der
Neukonzeption die Überlegung, ob der MEV-Verlag nicht prinzipiell auf PSO
mit den eci-Profilen umsteigen sollte.
Bitte ziehen Sie hierbei aber auch in Betracht, dass der MEV-Verlag
unmöglich alle zwei Monate die Arbeitsweise und die zugrundeliegenden
Profile wechseln kann. Die Kunden fordern zurecht in erster Linie
Kontinuität und möchten nicht mit jeder neuen Ergänzungslieferung mit
neuen
Profilen konfrontiert werden. Deshalb muss auch jeder
Umstieg auf andere
Standards hier weitaus besser durchdacht sein als beim Inhouse-Standard
einer Druckerei oder eines normalen PrePress-Betriebes. Halten Sie sich
bitte vor Augen, dass die auf CD gelieferten Bilder des MEV-Verlags nicht
nur in einer Druckerei unter einer Bedingung gedruckt werden, sondern in
tausenden, über ganz Europa verteilt.
Fakt ist leider (dies bestätigen mehrere Kundenbefragungen und der Tenor
der
Support-Hotline), dass viele Kunden des MEV-Verlags
von Farbmanagement
keine
Ahnung haben und sich damit auch nicht befassen
wollen. Die User wollen in
der absolut überwiegenden Mehrzahl CMYK-Daten, KEINE RGB- oder gar
Lab-Dateien. Deswegen steht eine Datenlieferung in medienneutraler Weise
leider nicht zur Debatte. Die Kunden wollen die CMYK-Daten wie sie sind in
ihre Seitenlayouts platzieren und zu Belichtung und Druck weitergeben.
Trotzdem fordern sie natürlich, dass die von ihnen in Auftrag gegebenen
Drucke mit den Referenzdrucken des MEV-Verlags im Rahmen der technischen
Möglichkeiten übereinstimmen.
Kommen wir aber nochmals zurück zu unserem Workflow. Nach der
Farbabstimmung
am Softproof-Monitor werden Kopien der Dateien in
EuroScale Coated v2
umgewandelt (RI relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensierung) und auf
einem
HP 10 mit BEST-RIP auf BEST Semimatt 9150 geprooft.
Der Proof wird
regelmäßig individuell profiliert (Gretag MacBeth Eye-One mit BasICColor
print 4c, das ich für sehr gut halte), jeder Proof enthält den Ugra/FOGRA
Medienkeil CMYK (derzeit noch alte Version). Als Referenzprofil verwenden
wir derzeit die "alten" Profile des FOGRA Medienstandards Druck 2001. Die
Medienkeile werden stichprobenartig mit Eye-One (derzeit noch) manuell
spektralfotometrisch vermessen und via Tabellenkalkulation mit
automatischer
Delta-E-Berechnung mit den FOGRA-Sollwerten des
Medienstandards Druck 2001
verglichen. Wir unterbieten hier die Maximaltoleranzen regelmäßig um etwa
die Hälfte, so dass wir die Proofs als abnahmefähig bezogen auf MSD 2001
betrachten.
Der Auflagendruck der Katalogseiten, die quasi die Referenzdrucke der
MEV-Kunden darstellen, erfolgt im Bogenoffset auf glänzend gestrichenem
Bilderdruckpapier, derzeit im 70er Raster, von den EuroScale Coated
v2-CMYK-Dateien. Auf der CD für die Kunden landen dieselben Dateien mit
eingebettetem Profil als .JPG-Datei mit maximaler Qualität.
Für die technische Neukonzeption sind nun folgende "Eckwerte" in der
Diskussion:
* Vollständiger 16-Bit/Kanal-Inhouse-Workflow mit Photoshop CS.
* eci/ISO-CMYK-Profil isocoatedsb.icc für PK 1/2 für Farbseparation von
eciRGBv10, für Softproof, Hardproof, Referenzdruck und Lieferdateien (dort
auch eingebettet).
* Für das Liefer-Dateiformat .JPG, maximale Qualität, gibt es meiner
Ansicht
nach für diese Aufgabenstellung derzeit keine
sinnvolle Alternative (bitte
beachten Sie, dass 52 Bilder A3, CMYK, 300 ppi (Fond Collection), 52
Bilder
A4, CMYK, 360 ppi (Aktuelles Fotoarchiv) bzw. 60
Bilder ca. A4, CMYK, 400
ppi (FotoClip Collection) auf eine CD mit max. 674 MB passen müssen und
dass
problemloses Öffnen auch mit älteren Programmversionen
- XPress ab 3,
Photoshop ab 5... - gewährleistet sein muss!!!). Hat hier jemand einen
besseren Vorschlag?
* Erstellung der Referenzdrucke mit frequenzmoduliertem Raster. Das ist
wahrscheinlich der Punkt, mit dem wir uns am stärksten die Finger
verbrennen
könnten, deshalb steht er auch am meisten auf der
Kippe. Denn die Drucke
müssen nach wie vor "Referenzcharakter" besitzen, also von normalen
Druckereien farblich "erreichbar" sein. Auf der anderen Seite wäre es
natürlich auch recht interessant, wenn der MEV-Verlag hier eine
"Opinion-Leader"-Rolle übernehmen könnte... Andererseits sollte die
Produktion standardgerecht nach PSO möglich sein, ohne dass die Bilddaten
für diese Druckbedingung umprofiliert werden müssen. Hat jemand damit
Erfahrungen gemacht? Was ist die Meinung der Listen-Experten?
Für eine rege Beteiligung wäre ich allen Listen-Teilnehmern dankbar. Falls
Sie weitere Anregungen für die Neukonzeption haben, herzlich gerne.
Beachten
Sie jedoch bitte, dass die Bestandteile der Konzeption
über einen längeren
Zeitraum hinweg Allgemeingültigkeit besitzen müssen und auch bei "simple
Usern" nicht supportintensiv sein dürfen.
Herzlichen Dank für rege Beteiligung und viele Grüße
Marius König
--
Marius König
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