peter reitmayr <patlabor(a)gmx.net> schrieb/wrote:
wenn ich, wie im kochrezept beschrieben auf
postscript-colormanagement
gehe, wird die CMYK nurK-Sonderfarbe immer schön brav in 100K
umgewandelt, aber die in indesign eingestellten CMYK-Werte werden nicht
angefasst (also 100K bleibt 100K und 100M bleibt 100M).
Sollten diese Werte nicht ebenfalls umgewandelt werden?
wozu brauche ich die prologue.ps datei, falls dies nicht so ist?
oder habe ich irgendwo einen denkfehler?
mfg
peter reitmayr
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Herr Reitmayr,
diese Änderung der CMYK-Farbwerte tritt nur in zwei Fällen auf:
- wenn CMYK-Arbeitsfarbraum ungleich Ausgabefarbraum (wenn also beim Drucken
aus Adobe inDesign ein Drucker-Profil angegeben wird)
- oder bei Einsatz der Ausgabeoption "PostScript Farbmanagement". Dann aber
erst bei der Verarbeitung des Codes im PostScript-Ausgabegerät oder beim
Einsatz einer Farbmanagement-Software auf PostScript- oder PDF-Ebene.
Wenn Sie aus Adobe InDesign mit Hilfe der Ausgabeoption "PostScript
Farbmanagement" ausgeben, dann wird jeder im Dokument definierte
geräteabhängige Farbraum mit dem zum Grundfarbraum (DeviceGray, DeviceRGB
oder DeviceCMYK) passenden Arbeitsfarbraum-Profil getaggt (das Profil
angehängt). Dies entspricht keiner Farbänderung, sondern einer Wandlung
einer geräteabhängigen Farbbeschreibung in eine Geräteunabhängige. Somit
bleiben die C-, M-, Y- und K-Werte erst einmal unberührt. Wenn diese
Farbräume dann aber in Ihrer geräteneutralen Form durch den PostScript-RIP
eines Ausgabegeräts geschickt werden, dann erfolgt dort eine Rückwandlung in
einen geräteabhängigen CMYK-Farbraum. Diesmal aber nicht nur ein simples
Entfernen des zuvor in Adobe InDesign angehängten ICC-Profils, sondern durch
eine echte Farbraumtransformation, welche nach dem Schema
Ausgangsfarbe-nach-YXZ-nach-DeviceCMYK abläuft (PostScript Farbmanagement
nutzt den XYZ-Farbraum anstelle von Lab).
Da Acrobat Distiller kein RIP ist sondern ein Konverter, dessen Aufgabe es
ist, das ins PDF-Format umzusetzen was er im PostScript-Code vorfindet,
setzt er ohne Einsatz der Prolog-Datei oder bei Verwendung "normaler"
CMYK-Farben im InDesign Dokument diese geräteneutralen Farbbeschreibungen
entweder in weiterhin geräteneutrale PostScript CSA- oder ICC-based
PDF-Farbräume um. Dies können Sie mit Werkzeugen wie Heidelberg Supercolor
oder Enfocus PitStop wunderschön überprüfen.
Wenn Sie nun diese PDF-Datei direkt an Ihren RIP weiterleiten würden, würde
wieder das selbe passieren wie oben bei der direkten PostScript-Ausgabe
beschrieben (Stichwort Ausgangsfarbe-nach-YXZ-nach-DeviceCMYK). Alternativ
können die aber auch das PDF mit Werkzeugen wie Heidelberg Supercolor,
Gratag Macbeth iQueue, Enfocus PitStop usw. bearbeiten und somit einer
Farbraumtransformaton in den im Programm definierten Zielfarbraum
unterziehen.
Wenn Sie den Prolog von Olaf Drümmer einsetzen werden einkanalige
Sonderfarben im PostScript-Code analysiert. Wenn deren Name mit "CMYK"
beginnt und der alternative Farbraum ein DeviceCMYK-Farbraum ist, dann wird
die Sonderfarbe nach DeviceCMYK konvertiert. Mit diesem Trick können somit
trotz Adobe InDesign Ausgabeoption "PostScript-Farbmanagement" CMYK-Farben
unverändert und geräteabhängig in die PDF-Datei eingeschleust werden.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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Robert Zacherl
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