Sehr geehrter Herr Bestmann,
Ich kenne einen Forschungsbericht der FOGRA, der genau das Gegenteil
beweist (TAGA-Bericht von A. Rosenberg). Dort steht, dass bei kleineren
Rasterpunkten zwischen dem Vollton und den Lichterton gesättigtere
Farben produziert werden können. Das heisst die Kurven im
CIELAB-Diagramm sind einwenig weiter nach aussen gebogen. Es handelt
sich dabei um kleine Ausbuchtungen. Trotzdem ist es wissenschaftlich
bewiesen, dass kleine Rasterpunkte, also auch FM-Raster, zu einem
vergrösserten Farbraum führen.
Dem hingegen habe ich gerade die Erfahrung gemacht, dass mit höher
pigmentierten Farben kein vergrösserter Farbraum erreicht wird.
Allenfalls ist die Vergrösserung kaum erkennbar. Unsere Abklärungen in
dieser Richtung sind noch am laufen. Mit höher pigmentierten Farben
kann man aber bei dünnerem Farbauftrag bereits die üblichen Farbdichten
drucken.
Um wirklich vergrösserte Farbräume zu erreichen, braucht es Druckfarben
mit reineren Pigmenten. Diese eröffnen an sich schon einen grösseren
Farbraum. Das sind aber keine höher pigmentierten Farben. Ich kenne den
Fachausdruck für diese Farbkategorie nicht. Bis vor einer Woche habe
ich diese auch unter die höher pigmentierten Farben eingeordnet, was
nach meinen neusten Erkenntnissen aber falsch ist.
Mit freundlichen Grüssen:
Erwin Widmer
**********************************************************************
Erwin Widmer, Geschäftsführer, Ugra
Lerchenfeldstrasse 5, CH-9014 St. Gallen, Schweiz
Tel: +41 71 274 76 10, Fax: +41 71 274 76 63
E-Mail: erwin.widmer(a)ugra.ch, Website:
www.ugra.ch
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Am Freitag, 14.11.03 um 13:16 Uhr schrieb Bestmann, Guenter 3887
S-PN-RD11:
Hallo,
der größere Farbraum bei frequenzmodulierter Rasterung gehört
eindeutig in den Bereich der Mythen und Märchen. Dies wurde zuletzt
durch einen Forschungsbericht der Fogra (65.010 Farbraumerweiterung im
Zeitungsdruck durch Verwendung nichtperiodischer Raster) noch einmal
bestätigt. Wo soll diese Farbraumvergrößerung auch herkommen, wenn die
Volltonfärbungen sowohl im AM als auch im FM gleich sind?
Größere Farbräume bekommen Sie nur durch höherpigmentierte Farben,
Erhöhung der Schichtdicke, Einsatz von Sonderfarben für Rot, Grün und
Blau und ähnliche Maßnahmen.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----------------------------------------------------------------------
-------------
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Solution Center Sheetfed S-RD-PN7
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
<mailto:Guenter.Bestmann@Heidelberg.com>
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Claas Bickeböller
Gesendet: Freitag, 14. November 2003 12:52
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] CTP Transferkurve f. FM-Raster
Hallo Herr Süßl,
ich bin seit 1 Tag Mitglied der Liste und habe eine Frage zu Ihrer
Aussage,
dass Sie mit unveränderten Farbdaten weiterarbeiten.
Verschenken Sie dadurch nicht einen Vorteil des FM-Rasters,
dass ja faktisch (zumindest laut Creo) einen größeren Farbraum erlaubt
als die AM-Rasterung?
Falls ich mich irre (respektive der Creo Sales Manager)
korrigieren Sie mich bitte.
Herzliche Grüße an die ganze Liste
Claas Bickeböller
Am Freitag, 14.11.03, um 10:25 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Florian
Süßl:
Hallo Herr Spiegel,
FM an AM angleichen macht schon Sinn.
Mit einem sehr ähnlichen Ansatz haben wir (Repro) in enger
Zusammenarbeit mit einer Druckerei sehr gute Erfahrungen gemacht:
FM-Druckprozess auf die im ProzessStandard Offsetdruck für den 60er
Raster definierte Druckkennlinien kalibrieren. Dann gewinnt man die
bekannten Vorteile der FM Rasterung und kann mit unveränderten
Farbdaten arbeiten.
Wobei bei messtechnisch identischem Ergebnis nicht notwendigerweise
auch visuell identische Drucke FM/AM entstehen. Vielleicht haben Sie
ja die entsprechenden Mails zum Thema Berechnung des optisch wirksamen
Flächendeckungsgrads über die ECI-Liste verfolgt.
Überhaupt eine gute Frage, die Sie da ansprechen - nicht nur beim
Anpassen der Druckkennlinie von FM-Rastern.
Dieselbe Frage (an welche Soll-Tonwertzunahmen anpassen?) wird seit
der Einführung der ersten CtP-Systeme auch bei verschiedenen
AM-Rastern heiß diskutiert - Beispiel 70er oder 80er Raster:
- Generell: Tonwertübertragung CtP wie Filmkopie?
Vorteil: gleiches Ergebnis bei Mischbetrieb, aber: warum bessere
CtP-Tonwertübertragung im Spitzlicht (1 prozenter ja/nein)
verschenken? Wobei es durchaus Argumente für beide Varianten gibt.
- Für jede Rasterweite gelten spezielle Sollzunahmekurven,
damit dasselbe Ergebnis wie bei konventioneller Plattenbelichtung
herauskommt, also im Mischbetrieb Filmbelichtung/CtP-Belichtung
produziert werden kann. So definiert im ProzessStandard Offsetdruck.
Oder:
- Für jede Rasterweiten auf eine einzige Soll-Zunahme (bspw. 60er
Raster) kalibrieren
alldieweil die Technik dies mittlerweile komfortabel zulässt - CtP
vorausgesetzt.
Interessante Fragen - Auf Ihre und die Meinung der ECI-Liste sehr
gespannt,
Herzlichst,
Florian Süßl
Am Donnerstag, 13.11.03 um 14:57 Uhr schrieb Wolfgang Spiegel:
Hallo Liste,
da ich selbst noch keine Erfahrungen mit der Erstellung von
Transferkurven
fuer FM-Raster habe,
erhoffe ich mir hier ein paar nuetzliche Tipps.
Meine Vorgehensweise waere folgende:
Auf einen Druckbogen Motive und Farbkeile in 5- od. 10 %-Abstufungen
im
AM-Raster, die mit
entsprechender Transferkurve belichtet wurden. Auf den selben Bogen
die
gleichen Motive und
Farbkeile im FM-Raster, jedoch ohne Transferkurve.
Dann ausmessen der Prozentwerte der gedruckten Farbkeile und anhand
der
Differenz zwischen
AM- u. FM-Raster die Transferkurve f. FM-Raster erstellen.
Motive und Keile nun mit generierter Transferkurve belichten und
erneut im
FM-Raster drucken.
Visuell und Messtechnisch mit AM-Raster vergleichen.
Ist diese Vorgehensweise sinnvoll, oder bin ich damit auf dem
Holzweg?
Schoene Grueße
Wolfgang Spiegel
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