Am Montag, 17.11.03 um 12:00 Uhr schrieb Robert Zacherl:
Herr Reitmayr,
diese Änderung der CMYK-Farbwerte tritt nur in zwei Fällen auf:
- wenn CMYK-Arbeitsfarbraum ungleich Ausgabefarbraum (wenn also beim
Drucken
aus Adobe inDesign ein Drucker-Profil angegeben wird)
- oder bei Einsatz der Ausgabeoption "PostScript Farbmanagement".
Dann aber
erst bei der Verarbeitung des Codes im PostScript-Ausgabegerät oder
beim
Einsatz einer Farbmanagement-Software auf PostScript- oder PDF-Ebene.
Wenn Sie aus Adobe InDesign mit Hilfe der Ausgabeoption "PostScript
Farbmanagement" ausgeben, dann wird jeder im Dokument definierte
geräteabhängige Farbraum mit dem zum Grundfarbraum (DeviceGray,
DeviceRGB
oder DeviceCMYK) passenden Arbeitsfarbraum-Profil getaggt (das Profil
angehängt). Dies entspricht keiner Farbänderung, sondern einer Wandlung
einer geräteabhängigen Farbbeschreibung in eine Geräteunabhängige.
Somit
bleiben die C-, M-, Y- und K-Werte erst einmal unberührt. Wenn diese
Farbräume dann aber in Ihrer geräteneutralen Form durch den
PostScript-RIP
eines Ausgabegeräts geschickt werden, dann erfolgt dort eine
Rückwandlung in
einen geräteabhängigen CMYK-Farbraum. Diesmal aber nicht nur ein
simples
Entfernen des zuvor in Adobe InDesign angehängten ICC-Profils, sondern
durch
eine echte Farbraumtransformation, welche nach dem Schema
Ausgangsfarbe-nach-YXZ-nach-DeviceCMYK abläuft (PostScript
Farbmanagement
nutzt den XYZ-Farbraum anstelle von Lab).
jetzt wird mir einiges klar (das habe ich so aus dem Kochrezept nicht
herauslesen können)
allerdings: dies geschieht doch nur, wenn im RIP Colormanagement
aktiviert ist oder?
(Ich vermute, unsere Druckerei schmeisst zuerst einmal alle Profile aus
der PDF-Datei)
Da Acrobat Distiller kein RIP ist sondern ein
Konverter, dessen
Aufgabe es
ist, das ins PDF-Format umzusetzen was er im PostScript-Code vorfindet,
setzt er ohne Einsatz der Prolog-Datei oder bei Verwendung "normaler"
CMYK-Farben im InDesign Dokument diese geräteneutralen
Farbbeschreibungen
entweder in weiterhin geräteneutrale PostScript CSA- oder ICC-based
PDF-Farbräume um. Dies können Sie mit Werkzeugen wie Heidelberg
Supercolor
oder Enfocus PitStop wunderschön überprüfen.
Das war mir schon bewusst.
ich habe wohl übersehen, das Distiller CSAs auch dann interpretiert,
wenn in den PDF-Settings "Leave Color Unchanged" eingestellt ist
(Der Denkfehler ;-)
Wenn Sie nun diese PDF-Datei direkt an Ihren RIP
weiterleiten würden,
würde
wieder das selbe passieren wie oben bei der direkten PostScript-Ausgabe
beschrieben (Stichwort Ausgangsfarbe-nach-YXZ-nach-DeviceCMYK).
Alternativ
können die aber auch das PDF mit Werkzeugen wie Heidelberg Supercolor,
Gratag Macbeth iQueue, Enfocus PitStop usw. bearbeiten und somit einer
Farbraumtransformaton in den im Programm definierten Zielfarbraum
unterziehen.
Wenn Sie den Prolog von Olaf Drümmer einsetzen werden einkanalige
Sonderfarben im PostScript-Code analysiert. Wenn deren Name mit "CMYK"
beginnt und der alternative Farbraum ein DeviceCMYK-Farbraum ist, dann
wird
die Sonderfarbe nach DeviceCMYK konvertiert. Mit diesem Trick können
somit
trotz Adobe InDesign Ausgabeoption "PostScript-Farbmanagement"
CMYK-Farben
unverändert und geräteabhängig in die PDF-Datei eingeschleust werden.
Ein PDF aus Indesign, das ungetaggtes CMYK enthält, und bei dem die in
RGB angelegten Teile ebenfalls in CMYK umgesetzt werden
kann ich wohl nur erreichen, in dem ich statt dem
"PostScript-Farbmanagement" ein Profil angebe? (Bei
"PostScript-Farbmanagement" kommen ja auch RGB-Daten als RGB-Daten
raus, aber das kann ich unserer Druckerei nicht zumuten.)
Ich glaube, hier lief schon mal eine Diskusson darüber, aber mit dem
Ergebnis, dass das ganz ohne zusätzliche Tools nicht funktioniert,
wenn ich mich recht erinnere. (Was wir uns leider nicht leisten
können.) Gibt es eigentlich für Probleme, wenn ich bei der Ausgabe ein
Profil (und sei es der CMYK-Arbeitsfarbraum) verwende statt dem
"PostScript-Farbmanagement"?
im übrigen danke für die Schnelle Antwort
mfg
Peter Reitmayr