Hallo Herr Krüger,
Ihre Gedanken sind genau richtig. Es ist tatsächlich das Optimum, wenn der
Kunde aufgrund seinen sehr hohen Qualitätsstandards einen Andruck VOR den
Beginn der eigentlichen Produktion machen lässt (... und den dann auch noch
bezahlt ...).
Enthält der Andruck, selbstverständlich auf dem bereits endgültig
festgelegten Bedruckstoff und best möglich nach PSO gefahren, auch die
Seiten der ATS sehen alle Beteiligten rechtzeitig, was aus sie zukommt, wenn
das Papier (und die Farbe - Problem/Aufgabe der Druckerei !) nicht zufällig
dasselbe ist, wie in der ATS.
Hat man dann auch nicht ISO-Proofs des Datenlieferanten von den Abbildungen,
kann dann entschieden werden, welche Maßnahmen notwendig sind. In
Extremfällen die Änderung der Transferkurve + weiterer Druck, eine
individuelle Profilierung, oder halt gar nichts, wenn die Übereinstimmung
Proof zu Druck im Sinne des Qualitätsempfinden des Kunden ausreichend ist.
Gruß, T. Fronia
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Karsten Krüger [mailto:kk@kkrueger.de]
Gesendet: Donnerstag, 3. Februar 2005 12:56
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re:[ECI] Unterschiede der Lab-Werte PSO vs.
Medienkeil-ExcelTabe lle
Hallo Liste !
Spannende Diskussion ! Hier einige meiner Gedanken:
- Der Auftraggeber für eine Druckproduktion (Kunde) muss der
Bezugspunkt sein.
Ohne ihn kein Geld, weder für Agentur, noch Repro oder Druckerei.
- Er hat keine Ahnung von drucktechnischen Dingen
- Er erhält einen Musterdruck, den er absegnet. Dieser Musterdruck
ist für ihn
die Referenz. Wie dieser Druck in der Produktion
erreicht wird, ist
ihm egal.
*** Für eine Auflage gemäß dieses Musterdrucks gibt er
Geld aus ***
- Der Auftraggeber möchte in der Regel einen Druckerei-
und Agentur-
neutralen
Farbstandard haben, um bei Folgeaufträgen flexibel zu
sein. Fragt
man
FOGRA, BVDM und ECI, welcher Standard dies sei, erhält
man die ISO
Profile
als Antwort und wird auf die Altona Referenz verwiesen.
- Für den Bereich Agentur/Repro werden aus o.a. Gründen heute die
ISO-Profile als
neutraler Farbstandard herangezogen. Bilder und Layouts folgen der
ISO-Normierung.
- Der Beweis für die Gültigkeit eines Referenzdrucks ist eindeutig.
- Die Agentur ist verantwortlich für die richtige Auswahl des
ISO-Profils, da sie das
zu bedruckende Papier und den weiteren Produktionsweg kennt.
- Die Druckerei erhält einen Auftrag.
- Die gelieferten Daten sind gemäß ISO Norm aufbereitet
- Die Gültigkeit eines beigefügten Referenzdrucks ist überprüfbar
- Ist der Referenzdruck gültig
-> sind die Farben dieses Referenzdrucks eindeutig beschrieben
-> sind die Farben dieses Referenzdrucks drucktechnisch
zu erreichen
- Ist eine Umwandlung der Farben notwendig, um einen Druckerei
Produktions-
Standard einzuhalten, so ist dies Aufgabe der Druckerei.
- ***Kann die Druckerei Daten, die gemäß der ISO Norm
angelegt sind,
nicht drucken,
muss sie den Auftrag ablehnen.***
***Alternativ muss im Vorfeld ein anderer Farbstandard vereinbart
werden***
- mit anderen Farbräumen
- mit anderem Farbaufbau
- mit anderen Profilen
- mit einem anderen Verfahren, um die Gültigkeit des
Referenzdrucks
zu überprüfen
=> In diesem Falle darf die Agentur/Repro
- nicht mit den ISO-Profilen arbeiten
- oder muss die Daten vor Übergabe an die Druckerei
konvertieren
Viele Grüße
K.Krüger