Hallo Herr Karcher,
Ihre Beobachtung bezüglich des dunkelsten Farbwertes ist uns durchaus bekannt. Macht bei
der Profilberechnung bei der maximalen Flächendeckung auch einige Probleme. Vielleicht
erinnern Sie sich noch an die länglichen Diskussionen in dieser Liste zur Grauwiedergabe
von RGB-angesteuerten Druckern. Hier war der tiefste Punkt (R=G=B=0) extrem farbstichig
und das dunkelste Grau war soweit ich mich erinnere etwa 10 L*-Einheiten heller. Bei
meiner Antwort kam es mir aber nur darauf an, Herrn Hürten die von ihm gemachten
Vergleiche bezüglich der Farbraumumfänge zu erklären.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Original Message-----
From: eci-admin(a)lists.transmedia.de [mailto:eci-admin@lists.transmedia.de] On Behalf Of
Klaus Karcher
Sent: Tuesday, March 22, 2005 7:14 PM
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: Re: [ECI] Gamutvergleiche mit ICC-Profilen
Hallo Herr Dr. Bestmann,
entschuldigen Sie, falls mein Kommentar von heute Mittag etwas unfreudlich bei Ihnen
angekommen sein sollte. Ich wollte damit Ihre - wie immer sehr anschauliche und gut
fundamentierte Erklärung - nicht in Frage stellen, sondern lediglich darauf hinweisen,
dass meiner Erfahrung nach bei den meisten Druckverfahren der tiefste Punkt nicht
automatisch bei 400% Farbauftrag zu suchen ist, wie es nach dem Neugebauer-Modell zu
erwarten wäre.
Nach meiner Beobachtung ist die untere Begrenzung des Farbraums eher eine Art
"Tiefebene" als eine ausgeprägte Spitze. Das absolute Minimum liegt oft näher
bei 100/100/0/100 als bei 100/100/100/100, wobei die L-Werte so dicht beieinader liegen,
dass sie messtechnisch kaum noch sauber zu differenzieren sind.
Die Druckfarbe Gelb bewirkt (da sie in der Regel nach Schwarz aufgetragen wird) nach
meiner Beobachtung häufig ab einem bestimmten Farbauftrag eher eine Aufhellung als eine
weiter Abdunklung. Ich halte diesen "kleinen Unterschied" für nicht ganz
unwesentlich für diejenigen, die evt. nach einem "Zipfelchen" suchen, wo keines
ist ;-)
Grüße, Klaus Karcher
Bestmann, Guenter RD-PN32 schrieb:
Hallo Herr Hürten,
Üblicherweise werden für die Visualisierung des Gamuts die AtoB-Tags
des Profils (bei PrintOpen auch die Messwerte) herangezogen. In diesen
Tags stecken die Transformationen CMYK nach LAB oder RGB nach LAB. Im
AtoB1-Tag (rel col) stecken die relativen Messwerte. Wenn der
dunkelste Punkt sich bei L=11 (C=M=Y=K=100%) befindet (wie in
ISOcoated), kann unterhalb nichts angezeigt werden. Im AtoB0-Tag
(percept) unterscheiden sich die Profilierungstools. PrintOpen erzeugt
hier eine Tabelle, die das Gamut Mapping der Separation größtenteils
rückgängig macht. Da bei einer Separation auch Werte von L = 11 bis 0
vernünftig gemappt werden müssen, findet man dieses Mapping in den
inversen Tabellen des ISOcoated wieder. Wenn man den Gamut bei AtoB0
betrachtet, hat man durch das Gamut Mapping einen sehr viel größeren
Farbraum. Nicht alle Profilierungstools berechnen hier eine Tabelle
mit inversem Mapping. Häufig sind die Tabellen AtoB0, AtoB1 und AtoB2
identisch und entsprechen der relativ! en Tabelle. Bei Ihrem
Profilierungstool scheint das der Fall zu sein.
Viele Grüße Günter Bestmann
----------------------------------------------------------------------
-------------- Dr. Günter Bestmann Heidelberger Druckmaschinen AG
Sheetfed R&D Prinect
Dr.-Hell-Straße 24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887 Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
<mailto:Guenter.Bestmann@Heidelberg.com>
-----Original Message----- From: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de] On Behalf Of Clemens M. Hürten
Sent: Tuesday, March 22, 2005 10:42 AM To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: [ECI] Gamutvergleiche mit ICC-Profilen
Hallo!
Um Gamuts vergleichen zu können, verwende ich zurzeit immer noch das
kleine Tool ICC-Toolbox der damaligen Firma
www.icctools.com von Herrn
Kamal Elbashir.
Darin kann ich 3D-Ansichten der beschriebenen Gamuts betrachten. Wenn
man ein Profil auswählt, muss man ebenfalls wählen, welchen Rendering
Intent und somit, welche Tabelle aus dem Profil zu Grunde gelegt
werden soll.
Ich profiliere hier mal wieder einige Tintenstrahldrucker ohne RIP,
also über GDI-Ansteuerung unter Windows, d.h. der Druckertreiber
erhält RGB-Daten. Ich erstelle also mit basICColor 3c dazu
RGB-Profile. Die Ergebnisse sind -nebenbei bemerkt- erstaunlich gut,
sofern man die Druckertreibereinstellung, die Tinte und das Papier zu
einer vernünftigen Kombination hinsichtlich Ink-Limit wählt.
Jetzt zu meiner Frage: Stelle ich im percept. RI meine RGB-Profile
dar, so beginnen die allesamt bei einem relativ hohen L-Wert in der
3D-Darstellung, nämlich zwischen 15 und 28. Wähle ich den
rel.farbmetr. RI, so ändert sich nichts in der 3-D-Ansicht des Gamut.
Auch die Gamutgröße bleibt. In der Darstellung der Transferkennlinien
der einzelnen Farbkanäle und dem resultierenden L-Kanal
(Neutral-Analysis)
Stelle ich im Vergleich dazu das ISOctd Profil der ECI in diesem
Programm dar und wähle den relativen RI, so beginnt auch dort der
L-Wert bei 15. Dunkler geht nichts. Wähle ich aber den percept. RI, so
geht's bis L=0 linear hinunter. Ferner wird sowohl in der 3D-Ansicht
als auch im XYZ-Schuhsohlen-Diagramm bei der Darstellung des percept.
RI des ISOctd. ein erheblich kleinerer Farbraum angezeigt, der zudem
in Richtung auf die Rot-Blau-Achse zu verschoben ist gegenüber der
darstellung des Gamut bei rel.farbmetr. RI.
Zeigt hier das Progrämmchen falsch an oder ist das
Beobachtungsergebnis zwar richtig, aber ich vermute einen Fehler, wo
keiner ist?
-- Einen angenehmen und erfolgreichen Tag das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten IdeeCreativ - Strategie & Werbung
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