Hallo Herr Dr. Bestmann,
entschuldigen Sie, falls mein Kommentar von heute Mittag etwas
unfreudlich bei Ihnen angekommen sein sollte. Ich wollte damit Ihre -
wie immer sehr anschauliche und gut fundamentierte Erklärung - nicht in
Frage stellen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass meiner Erfahrung
nach bei den meisten Druckverfahren der tiefste Punkt nicht automatisch
bei 400% Farbauftrag zu suchen ist, wie es nach dem Neugebauer-Modell zu
erwarten wäre.
Nach meiner Beobachtung ist die untere Begrenzung des Farbraums eher
eine Art "Tiefebene" als eine ausgeprägte Spitze. Das absolute Minimum
liegt oft näher bei 100/100/0/100 als bei 100/100/100/100, wobei die
L-Werte so dicht beieinader liegen, dass sie messtechnisch kaum noch
sauber zu differenzieren sind.
Die Druckfarbe Gelb bewirkt (da sie in der Regel nach Schwarz
aufgetragen wird) nach meiner Beobachtung häufig ab einem bestimmten
Farbauftrag eher eine Aufhellung als eine weiter Abdunklung. Ich halte
diesen "kleinen Unterschied" für nicht ganz unwesentlich für diejenigen,
die evt. nach einem "Zipfelchen" suchen, wo keines ist ;-)
Grüße, Klaus Karcher
Bestmann, Guenter RD-PN32 schrieb:
Hallo Herr Hürten,
Üblicherweise werden für die Visualisierung des Gamuts die AtoB-Tags
des Profils (bei PrintOpen auch die Messwerte) herangezogen. In
diesen Tags stecken die Transformationen CMYK nach LAB oder RGB nach
LAB. Im AtoB1-Tag (rel col) stecken die relativen Messwerte. Wenn der
dunkelste Punkt sich bei L=11 (C=M=Y=K=100%) befindet (wie in
ISOcoated), kann unterhalb nichts angezeigt werden. Im AtoB0-Tag
(percept) unterscheiden sich die Profilierungstools. PrintOpen
erzeugt hier eine Tabelle, die das Gamut Mapping der Separation
größtenteils rückgängig macht. Da bei einer Separation auch Werte von
L = 11 bis 0 vernünftig gemappt werden müssen, findet man dieses
Mapping in den inversen Tabellen des ISOcoated wieder. Wenn man den
Gamut bei AtoB0 betrachtet, hat man durch das Gamut Mapping einen
sehr viel größeren Farbraum. Nicht alle Profilierungstools berechnen
hier eine Tabelle mit inversem Mapping. Häufig sind die Tabellen
AtoB0, AtoB1 und AtoB2 identisch und entsprechen der relativ! en
Tabelle. Bei Ihrem Profilierungstool scheint das der Fall zu sein.
Viele Grüße Günter Bestmann
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Dr. Günter Bestmann Heidelberger Druckmaschinen AG Sheetfed R&D
Prinect
Dr.-Hell-Straße 24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887 Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
<mailto:Guenter.Bestmann@Heidelberg.com>
-----Original Message----- From: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de] On Behalf Of Clemens M. Hürten
Sent: Tuesday, March 22, 2005 10:42 AM To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: [ECI] Gamutvergleiche mit ICC-Profilen
Hallo!
Um Gamuts vergleichen zu können, verwende ich zurzeit immer noch das
kleine Tool ICC-Toolbox der damaligen Firma
www.icctools.com von
Herrn Kamal Elbashir.
Darin kann ich 3D-Ansichten der beschriebenen Gamuts betrachten. Wenn
man ein Profil auswählt, muss man ebenfalls wählen, welchen Rendering
Intent und somit, welche Tabelle aus dem Profil zu Grunde gelegt
werden soll.
Ich profiliere hier mal wieder einige Tintenstrahldrucker ohne RIP,
also über GDI-Ansteuerung unter Windows, d.h. der Druckertreiber
erhält RGB-Daten. Ich erstelle also mit basICColor 3c dazu
RGB-Profile. Die Ergebnisse sind -nebenbei bemerkt- erstaunlich gut,
sofern man die Druckertreibereinstellung, die Tinte und das Papier zu
einer vernünftigen Kombination hinsichtlich Ink-Limit wählt.
Jetzt zu meiner Frage: Stelle ich im percept. RI meine RGB-Profile
dar, so beginnen die allesamt bei einem relativ hohen L-Wert in der
3D-Darstellung, nämlich zwischen 15 und 28. Wähle ich den
rel.farbmetr. RI, so ändert sich nichts in der 3-D-Ansicht des Gamut.
Auch die Gamutgröße bleibt. In der Darstellung der Transferkennlinien
der einzelnen Farbkanäle und dem resultierenden L-Kanal
(Neutral-Analysis)
Stelle ich im Vergleich dazu das ISOctd Profil der ECI in diesem
Programm dar und wähle den relativen RI, so beginnt auch dort der
L-Wert bei 15. Dunkler geht nichts. Wähle ich aber den percept. RI,
so geht's bis L=0 linear hinunter. Ferner wird sowohl in der
3D-Ansicht als auch im XYZ-Schuhsohlen-Diagramm bei der Darstellung
des percept. RI des ISOctd. ein erheblich kleinerer Farbraum
angezeigt, der zudem in Richtung auf die Rot-Blau-Achse zu verschoben
ist gegenüber der darstellung des Gamut bei rel.farbmetr. RI.
Zeigt hier das Progrämmchen falsch an oder ist das
Beobachtungsergebnis zwar richtig, aber ich vermute einen Fehler, wo
keiner ist?
-- Einen angenehmen und erfolgreichen Tag das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten IdeeCreativ - Strategie & Werbung
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