Hallo alle zusammen,
Anbei möchte ich zwei Wege skizzieren, wie Colormanagement inkl. Proof
für den Auflagendruckruck auf stark aufgehellten ungestrichenen Papieren
realisiert werden könnte.
Für beide Wege gelten meiner Meinung nach folgende Eckpunkte:
- Wir benötigen Standard-Charakterisierungsdaten ,die den Druck
repräsentieren
- Wir benötigen klare Spezifikationen für das Proofpapier
- Die Kalibrierung (NICHT Profilierung !!) des Proofsystems sollte mit
dem Standardmeßgerät OHNE UV-Cut erfolgen
(Notwendig, damit der Anwender nicht je nach Proofmedium ein anderes
Messgerät nutzen muss)
- Die Medienkeil-Kontrolle sollte mit dem Standardmeßgerät OHNE UV-Cut
erfolgen
- Die Profilierung inkl. Profiloptimierung der kompletten Kette
Druckstandard->Proofer ist Sache des Anbieters der Proof-Lösung
Unter dieser Voraussetzung ergäben sich dann folgende Optionen
1) Charakterisierungsdaten für den Proof auf mattem hochweißen
Proofmedium ohne optische Aufheller
Alle notwendigen Editierungen / Optimierungen werden in die
Charakterisierungsdaten hineingerechnet. Wenn dies einmal gemacht ist,
dann können die Sollwerte für den Medienkeil aus den
Charakterisierungsdaten extrahiert werden und bei Verwendung eines
entsprechenden Proofmediums müssen wenig bis gar keine Editierungen für
einen ICC-basierten Proof durchgeführt werden
2 ) Charakterisierungsdaten für den Proof auf auf mattem Proofpapier mit
hohem Anteil optischer Aufheller
Ziel sollte es hier sein, dass der Medienkeil mit dem Messgerät OHNE
UV-Cut gemessen werden können. Am einfachsten wäre es sowohl Druck als
auch Proof OHNE UV-Cut zu profilieren. Aus den Charakterisierungsdaten
können dann die Sollwerte für den Medienkeil direkt übernommen werden.
Profiliert man stattdessen sowohl Druck und Proof mit UV-Cut oder führt
man für Druck und Proof jeweils eine rechnerische Korrektur des OBA
durch, dann können die Medienkeil Sollwerte nicht direkt den
Charakterisierungsdaten entnommen werden. Die Sollwerte für den
Medienkeil müssten dann von einem kalibrierten Proofsystem abenommen werden.
3) Auswirkungen auf Separation und Softproof
Für den Monitor gibt es nicht die Möglichkeit je nach Papier im
Auflagendruck auf ein Modell mit höherem Anteil an optischen Aufhellern
zu wechseln. Da Monitore per se keine optischen Aufheller enthalten, ist
die Abstimmung zwischen Proof und Monitor bei Proofmedien ohne optische
Aufheller deutlich einfacher, als bei Proofmedien mit hohem Anteil an
optischen Aufhellern. Das Gleiche gilt für das Thema Separation.
Wenn wir Charakterisierungsdaten haben, die auf Proofmedien ohne
optische Aufheller und im Softproof ein gutes Ergebnis bringen, dann
können wir Profile auf dieser Basis auch gut zur Separation einsetzen.
Ich plädiere daher beide Wege auszuprobieren aber im Hinterkopf zu
behalten, dass eine Realisierung über Weg EINS für einen kompletten
Colormanagement-Workflow (Sepration, Softproof, Kontraktproof,
Proofkontrolle) die schlüssigere Variante ist.
Herzliche Grüße
Jan-Peter Homann
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