Andre Schuetzenhofer wrote:
Hallo zusammen,
ich würde nicht soweit gehen, die Beschreibung des Druckprozesses
als offensichtlich falsch zu bezeichnen. Zunächst definiert man ja
im Custom-CMYK-Modul von Photoshop die Primär- und Sekundärfarben,
einen CMY-Wert und Schwarz/Weiß. Dann folgt die Definition des
Druckzuwachses und Festlegung der Farbaufbau- und
Schwarzaufbauparameter. Man kann hiermit einen Farbraum erstellen,
der sich als durchaus gleichmäßig definieren läßt, also keine
durch nicht-ideale Produktionsbedingungen auftretende Schwankungen
in sich aufweist. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber der
üblichen "Messungen aus gemittelter Produktionsbedingung"-Methode,
da ja ein anzustrebender Idealzustand (profilierungswürdig)
"relativ" schwer zu erreichen ist.
Mit "offensichtlich falsch" meinte ich die Farborte des Papiers und des
max. Schwarz, die sind es nämlich wirklich. Interessanterweise ist in
dem Photoshop-Profil auch noch max. Black und die Prozeßfarbe Schwarz
vom Farbort her identisch ... (0/0/0)
Leider enthält diese Photoshop-Separationstabelle einen Weißpunkt
von L = 100-0-0 und keinen Schwarzpunkt. Es kann auch sein, dass
Photoshop eigene Tagbeschreibungen verwendet, die von anderen
Programmen nicht erkannt werden und somit im Falle des
mediaBlackPointTag als L = 0-0-0 angenommen werden. Jedenfalls
gibt es nur diese eine Tabelle, die sich farbmetrisch verhält und
perceptual heißt (wg. der Defaulteinstellung). Jegliche andere
Auswahl eines Rendering Intents bezieht sich dann auf diese Tabelle.
Dh. eine Referenz (gleiches Ergebnis) für alle 4 RI? (ist ja meines
Wissens nach erlaubt)
Bei normalen Farbraumtransformationen wird ja
immer auf komplett L
gerendert, außer die Anwendung von Weißpunkt und/oder Schwarzpunkt
findet statt. In diesem Sinne unterscheidet sich vom Prinzip her
die Photoshop-Separationstabelle nicht von den LUT's perceptual
und saturation sowie relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensierung
eingeschaltet innerhalb normaler ICC-Profile. Alle anderen
Transformationen sind das Ergebnis der Kombination aus
farbmetrisch in Verbindung mit Anwendung des WPT's und/oder BPT's.
Tiefenkompensierung eingeschaltet "setzt" den BPT auf 0-0-0.
Aus oben beschriebenen Gründen (kein mediaBlackPointTag vorhanden
oder auslesbar) eignen sich Photoshop-Separationstabellen nur zum
Separieren, nicht zum Proofen - es sei denn, man editiert den BPT
oder fügt einen hinzu. Dazu würde es erfahrungsgemäß reichen, das
Schwarz einfach um 5 bis maximal 10 L nach oben zu bewegen.
Entsprechende Tests mit solchen Profilen habe ich gerade
durchgeführt bzw. befinde mich mittendrin.
Ich bin mal auf das Ergebnis gespannt!
Wie gehen Sie vor?
Mit der Bitte um Korrektur bei abweichenden Sachverhalten.
Grüße, Andre Schützenhofer
--
Jörg Schober
Dipl-Ing. (FH)
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