Hallo Jan-Peter (ich glaube wir waren per Du :-) ),
prima, dass ich mit meinem Anliegen nicht allein stehe.
Vielen Dank für Deinen Tipp mit dem ColorServern. Vielleicht muss ich mich
tatsächlich einmal von der aktuell erreichbaren Qualität überzeugen lassen.
Ein wenig Bauchschmerzen hätte ich aber doch, in fremdangelieferten Daten
'herumzupfuschen'. Zum einen kenne ich Lithopartner, die das nicht wirklich
toll fänden, zum anderen stellt sich im Reklamationsfall auch dann wieder
die Frage der Verantwortung und Haftung, da die geprooften Daten schließlich
in einigen Bereichen nicht den gedruckten entsprechen.
Bei der vermutlich notwendigen (?!?) Speicherung des PDF nach der
Farbumwandlung kann es nach meinen Erfahrungen zusätzlich zu ungewollten
Veränderungen in der Dateistruktur kommen, die ggf. Auswirkungen auf die
Darstellung haben und schlimmstenfalls unbemerkt auf der Druckplatte landen.
Nun ja, wir sind und ja einig, dass das gewünschte FOGRA27-300%-Profil die
bessere Lösung wäre...
Gruß, Tobias
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Jan-Peter Homann [mailto:homann@colormanagement.de]
Gesendet: Freitag, 9. Dezember 2005 14:38
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] RO-Standardprofil für PT 1/2
Hallo Herr Fronia
Auch ich fände es sinnvoll, wenn die ECI solch ein Profil zur Verfügung
stellen würde.
Die Alternative dazu ist die Verwendung eines Colorservers mit
maßgeschneiderten DeviceLink-Profilen, die nur in den Farbreichen mit zu
hoher Flächendecken sehr weich ein GCR einrechnen und sämtliche anderen
Farbbereiche unangetastet lassen.
Die damit erreichbare Qualität liegt meilenweitweit über einer
klassischen ICC-basierten CMYK-Lab-CMYK Konvertierung.
Lösungsanbieter sind z.B.
- Alwancolor CMYKoptimizer
- GMG Colorserver
- Standard-Profile von colorlogic im Vertrieb von Impressed
für den Einsatz in ICC-basierten Colorserben, die DeviceLink-Profile
nach ICC-Standard unterstützen wie z.B.
- Heidelberg Prinect ColorEditor / Printready / Metadimension
- Callas pdfColorConvert
- GMB iQueue
- Apago PDFEnhancer
Ich kann jedem Rollendrucker nur wärmstens empfehlen sich mit diesem
Technologie intensiv auseinanderzusetzen.
Das Gleiche gilt natürlich auch für Consultants und grafische
Fachhändler die in diesem Bereich unterwegs sind.
mfG :-)
Jan-Peter Homann
Fronia, Tobias wrote:
Hallo eci-Verantwortliche, hallo Liste,
aus aktuellem Anlass möchte ich einmal mehr in den Raum stellen, dass es
sehr sinnvoll wäre, ein offizielles eci-/ISO-Standardprofil von den
FOGRA27L-Meßwerten für den Rollenoffset zur Verfügung zu stellen. Dieses
muss den lt. MedienStandard Druck 2004 (B.2.5) für den Rollenoffset
unabhängig vom Papier auf 300 % max. FD festgelegten Gesamtfarbauftrag
berücksichtigen.
Die leichten Farbdifferenzen zwischen Rollen- und Bogendruck, die durch
die abweichenden Farbrezepturen verbunden mit einem unterschiedlichen
Trocknungsverhalten verursacht werden können und aktuell von der ISO
12647 negiert werden, sind für mich nicht uninteressant, aber z.Zt.
nicht das Hauptaugenmerk. Neben der Tatsache, dass bei Berücksichtigung
dieser Umstände nicht mehr FOGRA 27L zum Einsatz kommen kann und damit
der Aufwand ungleich höher wäre, ist dieser Effekt auch stark von den
diversen Rollen-Papieren abhängig, die man dem Papiertyp 1/2 zuordnen
kann. Daher verstehe ich, dass der Wunsch nach einem incl- der Färbung
auf die Rolle bezogenen Profils nicht gerade freudestrahlend aufgenommen
werden wird.
Mir ist klar, dass ich mir bzw. jeder Lithopartner sich selbst ein 300 %
FD-Profil aus den FOGRA27L-Referentmessdaten verbunden mit den Angaben
aus der ATS erzeugen könnte.
Zum einen bedeutet dies aber die Gefahr, dass durch unterschiedliche
Profil-Erzeugungs-Werkzeuge und/oder Fehler bei den Profil-Einstellungen
beliebig viele unterschiedlich wirkende Profile im Einsatz sein werden,
zum anderen stellt sich sofort die Frage der Verantwortung für das
Separations- und Proofergebnis mit welchem dieser verschiedenen Profile
auch immer.
Wir alle sind doch heilfroh, dass die bisher offiziell von der eci zur
Verfügung gestellten ISO-Profile (fast) außerhalb jeglicher Zweifel
bezüglich Qualität und Funktion stehen und deshalb glücklicher Weise
einen extrem hohen Verbreitungsgrad und tiefes Vertrauen erreicht haben.
Die aktuell nötige Verfahrensweise für den Rollenoffsetdruck auf
Papiertyp 1/2 führt immer wieder zu unschönen Diskussionen mit
Lithopartnern (oder gar Kunden). Auch deren Position, dass Ihnen der
Aufwand für die Erstellung eines 'individuellen' Profils für den (im
Prinzip standardisierten) Druck auf der Rolle oder schlimmer noch die
Bearbeitung jedes einzelnen Bildes um eine Gesamtflächendeckung von
unter 300 % zu realisieren, nicht bezahlt wird, verstehe ich durchaus.
Anders herum bleiben Reklamationen, die durch Flächendeckungsbedingtes
Blistering oder Abschmieren, durch Farbveränderungen nach CMYK zu CMYK
-Transformation oder Einbußen bei Laufleistungsminderung voll am Drucker
hängen.
Die einzige Abhilfe für ein standardisiertes Arbeiten mit Ziel
Rollenoffset wäre in meinen Augen tatsächlich ein offizielles
eci-Profil, dass zum Proofen und für die Separation geeignet ist. Damit
wäre auch der leidigen Diskussion zu begegnen, dass lt. Aussage einiger
Lithopartner dem Kunden die blasseren Tiefen in Proofs mit max. FD 300
%-Daten nicht zu verkaufen sind, auch wenn dies der gedruckten Realität
bei Einhaltung des Standards entspricht.
Gruß, T. Fronia
Tobias Fronia
Leitung PrePress, Dipl.-Ing.
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