Hallo Herr Hitzler, Hallo Liste,
Vielen Dank für die ausführliche und informative Antwort. BasICColor
Spottuner wird bei uns bereits für das Spotfarbenfeintuning eingesetzt.
Aber nochmal interessant zu erfahren was man damit alles machen kann.
Meine Fragestellung ging eher in Richtung einer "Auflistung bzw.
Übersicht" über die einem PCS-Wert zugewiesenen metameren
Gerätefarbwerte eines ICC-Profils. Aber vielleicht stelle ich mir das zu
simple vor.
Ich (kein Farbwissenschaftler) gehe doch einfach einmal davon aus, dass
eine LAB-Farbe (die ja irgendwann auch mal aus spektralen Daten
abgeleitet worden ist), bei gleich bleibender Lichtart und einheitlichem
Betrachter immer über diverse (ggfs. sehr unterschiedliche)
Kombinationen an Gerätefarben erreicht bzw. angenähert werden kann. D.h.
ich kann ggfs. aus sehr verschiedenen Richtungen
(Gerätewertkombinationen) her kommend das gleiche Ziel (gefordertes
Spektrum XYZ -> LAB) erreichen.
Was ich mir wünschte wäre ein Tool das mir diese verschiedenen Wege zum
Ziel (Gerätefarbwertkombinationen) aufzeigt (d.h. aus dem ICC-Profil
ausliest) und diese ggfs. bewertet. Also doch eher eine Art Vorhersage
des Metamerieverhaltens eines ICC-Profiles wobei es mir nicht nur um die
Anzahl (Auflistung der Metamere zu einem PCS-Wert) sondern auch um die
Darstellung der Unterschiede bzgl. der Separation geht.
Über weiterführende Informationen sowie Tipps zu Skripten und Software
zum Bereich Metamerievorhersage würde ich mich weiterhin freuen.
Mit freundlichen Gru:ssen,
Christoph Schlegel
Hallo Herr Schlegel,
Wenn Sie für eine Spotfarbe nur CMYK-Werte in unterschiedlichem
Schwarzaufbau benötigen, ist das ganz einfach.
Ich selbst nutze dazu basICColor spoTTuner (Download unter
www.basICColor.de):
- Man gibt für Ein- und Ausgabefarbraum die ICC-Profile an (für
Umseparationen 2x dasselbe Profil, für Separationen für den Druck Referenz-
und Druckerprofil)
- Dann im Eingabebereich den Ursprünglichen CMYK-Wert eingeben
- Nun können Sie per Schieberegler ganz einfach die gewünschte Schwarzmenge
steuern. Das Programm rechnet für diese Farbe sofort die neue Separation und
zeigt im Ausgabebereich die neuen CMYK-Werte und resultierenden Farbabstände
zur Ursprungsfarbe (im passenden Schwarz-Bereich: 0.00 dE).
- Damit Sie das tatsächliche Ergebnis mit dem über das Profil
vorausberechneten messtechnisch vergleichen können, gibt spoTTuner zudem den
zu erzielenden LAB-Wert an (wie auf dem Messgerät mit 2 Nachkommastellen).
Da das Programm nicht über die Separationstabellen geht, sondern über eine
inverse Suche in der Prooftabelle arbeitet (es wird quasi bei jeder
Betätigung des Schiebereglers "on the fly" eine lokale Neuseparation
gerechnet) sind alle Schwarzaufbauten mit nur einem Profil verfügbar und das
Programm kann mit einem numerischen Fehler von 0.00 dE umrechnen.
Bei einer normalen Umseparation hingegen ist der Schwarzaufbau über die
Separationstabelle festgelegt und nicht veränderbar (z.B.
CMYK-CMYK-Farbraumtransformation in Photoshop: Auslesen des ersten
CMYK-Wertes aus der Prooftabelle, Berechnung des zweiten über die
Separationstabelle). Für unterschiedliche Schwarzaufbauten brauchen Sie hier
unterschiedliche Profile, die auf derselben Messdatei beruhen. Da bei der
normalen Umseparation zwei Tabellen verwendet werden, müssen Sie mit
leichten numerischen Fehlern in der Größenordnung von ca. 1 dE rechnen.
Soweit zur "Standardanwendung" Spotfarbenseparation mit variablem
Schwarzaufbau.
Wenn Sie nun auch qantitative Aussagen zum Metamerieverhalten der so
ermittelten unterschiedlichen Separationen für ein und dieselbe Farbe
benötigen, wird es allerdings deutlich komplexer. Hier kenne ich leider kein
fertiges Programm speziell für diese Fragestellung.
ICC-Profile beruhen auf farbmetrischen Daten zu einer Lichtart. Deshalb sind
quantitative Metamerievorhersagen auf Basis von ICC-Profilen nicht möglich
(oder bestenfalls "gezieltes Raten"). Eine Umrechnung von LAB-Daten für
verschiedene Lichtarten ist nur auf Basis von Spektraldaten möglich.
Wenn Sie Materialien aussuchen möchten, die möglichst wenig Metamerieeffekte
zeigen, machen Sie am einfachsten Drucke eines Farbmanagement-Targets (ohne
Simulation) auf diesen Materialien, messen diese spektral, lassen LAB-Werte
für verschiedene Lichtarten berechnen und vergleichen diese LAB-Werte
(Messen und LAB-Berechnung z.B. mit basICColor catch pro, Rest: z.B. Excel
oder basICColor control). Möchten Sie unterschiedliche Schwarzaufbauten auf
ihr Metamerieverhalten hin untersuchen, drucken Sie das Target auf Ihren
Materialien mit Druckerprofilen mit unterschiedlichem Schwarzaufbau.
Ein großes Farbmanagement-Target ist für solche Untersuchungen nicht nötig -
ein kleines Farbmanagement-Target (z.B. das CMYKick-Target, 336 Felder)
sollte ausreichend sein.
In der Praxis werden Sie aber mit spoTTuner und der Faustregel "mehr Schwarz
= weniger Metamerie" gut hinkommen.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
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Color Solutions Köln
Markus Hitzler
August-von-Willich-Str. 155
50827 Köln
Telefon: +49 (0)221 99 175 80
Fax: +49 (0)221 99 175 81
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Email: markus.hitzler(a)color-solutions.de
Web:
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Neues aus der Farbwelt:
DER basICCourier
www.basiccolor.de/basICCourier/basICCourier.htm
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Am [DATUM] schrieb "christophschlegel@braun" unter <[ADRESSE]>:
Sehr geehrte Liste,
Ich suche nach einem Programm/Script welches mir, über die Angabe eines
LAB-(PCS)-Wertes, nach RI`s bzw. Tabellen getrennt, schnell eine
_Übersicht/Liste_ aller (gemessenen/interpolierten) metameren
CMYK-Gerätewerte (bestenfalls mit Delta-E (LAB) Abweichungen) aus einem
ICC-Ausgabeprofil generiert.
Ziel ist es bei der Spotfarben-Anpassung im (Digital)-Druck von Anfang
an auf sehr unterschiedliche Farbrezepturen (bzgl.
GCR/UCR-Einstellungen) zurückgreifen zu können.
Über Tipps und Infos zu diesem Thema wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Gru:ssen,
Christoph Schlegel
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