am 28.10.2002 8:49 Uhr schrieb Olaf Drümmer unter
o.druemmer(a)callassoftware.com:
Hallo Martina Eiler,
die Nachteile der Varianten 2 und 3 wuerden fuer mich zu einer
Entscheidung fuer ECI-RGB fuehren:
- in Variante 2 sind sie der Qualitaet des Scannerprofils ausgeliefert;
ist es sehr ungleichmaessig, was die Verteilung der Farbwerte m
abgedeckten Farbraum angeht, haben Sie schnell Abrisse
- in Variante 3 kann sich der Schwarzaufbau schnell unguenstig veraendern
(nach fehlenden Fonts, falschen Ueberdrucken-Einstellungen und
unerwuenschten Farbraeumen ist zu grosser Farbauftrag das groesste
verbleibende Problem, dass uns unsere pdfInspektor2-Kunden berichten)
Vollste Zustimmung. Ein wirkliches Problem bei der CMYK-Retusche ist, dass
man oftmals bei Farbkorrekturen erheblich den Farbauftrag und die
Graubalance innerhalb der Datei ändert. Das kann dann dazu führen, dass bei
zwei Dateien auf dem Druckbogen mit verschiedenen CMYK-Werten der selbe
Grauwert erzeugt werden soll, was bei Produktionsbedingungen schnell
unmöglich sein kann.
Die medienneutrale Retusche und die Verwendung eines sorgfältig erzeugten
CMYK-Profils erzeugt von vorneherein für jede Datei die gleiche Graubalance
und den gleichen Farbauftrag. Man hat nun als weitere Konstante im Workflow
die Sicherheit, jedes Bild gleich aussteuern zu können, zumindest was das
Datenmaterial betrifft.
- zu Lab: da die Moeglichkeiten von Photoshop in Lab
begrenzt sind,
wuerde ich auch hier eine Konvertierung in ECI-RGB favorisieren.
Fuer ECI-RGB spricht dann noch die Moeglichkeit, Material aus mehreren
Bildern in einem Bild zusammenfuehren zu koennen.
ECI-RGB sehe ich hier als die zentrale Konstante im gesamten
Farbmanagement-Workflow. Aus allen Eingabefarbräumen kann in ECI-RGB
transformiert werden, und zeitlich unbegrenzt behält die Medienneutralität
ihre Gültigkeit. Jederzeit kann auf den Referenz-Datenbestand in vollem
Farbumfang zurückgegriffen werden. Bei Ausgabegeräten mit hohem Farbumfang
kann somit eine enorme Brillanz erzeugt werden, bei weniger hohem Farbumfang
spielen umso mehr Gamutmapping-Strategien eine Rolle. Jedenfalls kann man
jeden Schritt vorhersehbar machen, was mit dem sorgfältigen Einsatz von
Profilen steht und fällt.
Alle verfahrensspezifischen Weiterverarbeitungsmaßnahmen haben natürlich
ihre Berechtigung, die Erzeugung eines medienneutralen Datenstamms in hohem
Farbumfang und viele Retusche-Vorteile sind meiner Meinung nach das, worauf
es ankommt.
- Andre Schützenhofer