Hallo, Herr Zacherl,
feiner Beitrag, das!
Eigentlich sollte man das als Statement auf die
packen....
Grüße,
Dieter Dolezal
Am 01.03.2004 um 14:28 schrieb Robert Zacherl:
Mathias Schunke <schunke(a)sidleipzig.de>
schrieb/wrote:
Liebe Listenteilnehmer,
könnte mir jemand die genaue Interpreter-Version (z.B. 3011.104)
nennen, die mindestens(!) für die Verarbeitung
von PDF/X-3 (ergo PDF 1.3) notwendig ist?
Vielen Dank.
Hallo Herr Schunke,
Das ist ein heikles Thema, bei dem man sich sehr schnell die Finger
verbrennen kann, wenn man eine konkrete Aussage trifft. Ich wage es
trotzdem
mal:
Was ist eine PDF/X Datei? Es ist, mit heutigen Werkzeugen erzeugt
(also nach
dem Standard aus dem Jahre 2002) inhaltlich eine abgespeckte PDF 1.3
Datei.
Somit kann die Fragestellung auch umformuliert werden: Welche
Interpreter
Version wird benötigt um eine PDF 1.3 Datei fehler- und verlustfrei zu
verarbeiten? Wenn dies fehlerfrei bewerkstelligt wird, dann wird
sicher auch
jede PDF/X-3:2002 und PDF/X-1a:2001 Datei fehler- und verlustfrei
verarbeitet werden.
Was ist für eine solche PDF 1.3 Kompatibilität erforderlich?
Da PDF 1.3 das Grafikmodell von PostScript 3 widerspiegelt muss es auf
alle
Fälle ein PostScript 3 Interpreter sein. Da aber ein PostScript
Interpreter
mit PDF direkt nichts anfangen kann, muss das PDF-Datenformat erst
einer
Wandlung unterzogen werden. D.h. Im RIP/Ausgabegerät muss eine
Funktionalität integriert sein, die die übergebene PDF-Datei zuerst in
ein
verarbeitbares PostScript-Format wandelt. So ist es zumindest innerhalb
aller auf einem Adobe PostScript-Interpreter basierenden RIP-Lösungen.
Andere RIP-Hersteller, wie z.B. Harlequin, behaupten sie würden diese
Wandlung nicht benötigen und das PDF-Format direkt rendern.
Jetzt wird es spannend. Denn die CPSI-Interpreter Versionsnummer sagt
natürlich nichts direkt über diese PDFLibrary aus, die im RIP steckt.
Zumal
hier die verschiedenen OEM-Partner von Adobe jeweils Ihr eigenes
Süppchen
kochen und nicht unwesentlich in die Standardfunktionalität dieser
Bibliothek die Adobe ausliefert eingreifen.
Dies erklärt, warum selbst zwei original Adobe RIPs, die laut
Datenblatt auf
dem selben Interpreter beruhen, durchaus bei der PDF-Verarbeitung zu
unterschiedlichen Ergebnissen kommen können. Jetzt wird vielleicht auch
klar, warum ich das Thema eingangs als heikel klassifiziert habe.
Als Erfahrungswert kann man aber sagen, dass ein auf einem original
Adobe
Interpreter basierender PostScript 3 RIP mit einem Interpreter
3011.106 oder
neuer, bei Vorhandensein der PDF-Option (welche optional ist und vom
OEM-Partner in seine RIP-Lösung integriert werden muss) und Aufspielung
aller aktuellen Updates des RIP-Herstellers in der Lage sein sollte,
jede
PDF/X-Datei fehlerfrei zu verarbeiten. Garantieren wird Ihnen das aber
meiner Meinung nach niemand.
Über die inhaltliche Verarbeitung des PDF/X Files hinaus, könnte
natürlich
auch noch der Wunsch aufkommen den Mehrnutzen einer PDF/X-Datei aktiv
auszunutzen. Also z.B. den eingebetteten OutputIntend auszulesen und
das
darin enthaltene Profil als Ziel einer Farbraumtransformation zu
nutzen.
Dies hat jedoch schon nichts mehr mit der von Adobe bereitgestellten
Interpreter-Technologie zu tun, sondern obliegt alleinig dem
RIP-Hersteller.
Dies mag sich bei künftigen Adobe Interpretern ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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