Hallo,
noch eine kurze Klarstellung, falls manche Mitlesenden mittlerweile
völlig verwirrt sind:
Es geht hier eigentlich um UV-Filter. Nicht um Pol-Filter. Auch nicht um
D50- oder andere Filter.
Messgeräte mit eingebautem oder ansteckbarem UV-Filter filtern i.d.R.
das Auflicht (befreien es von UV).
Aufheller im Papier reagieren dann schwächer bis gar nicht mehr.
Das Messergebnis ist dann nicht mehr laut Farbmetrik blau.
I.d.R. wird das Licht, das von der Probe in den Detektor gelangt, dabei
nicht UV-gefiltert.
Es gibt auch - selten - Inkjet-Papiere mit Aufhellern, deren Anregung
mehr ins sichtbare Licht verschoben ist.
Die reagieren dann doch noch.
Instrumente mit Pol-Filter unterdrücken dagegen (das restliche)
Glanz-Streulicht.
Eigentlich sorgt schon die 45/0-Geometrie dafür, dass glänzende Papiere
und bronzierende Druckfarben
das unter 45 Grad einfallende Licht hauptsächlich in die
gegenüberliegende 45 Grad-Richtung spiegeln
und unter 0 Grad, wo der Sensor sitzt, davon wenig zu sehen ist (je nach
Schärfe der Glanzkeule).
Die meisten Instrumente für den Druckbereich haben darum 45/0-Geometrie.
Die Wirkung eines Pol-Filters ist zweifach:
1. Die Farben werden durch noch weniger Streulicht z.T. deutlich bunter
(Chroma kann um 10 steigen).
Pol-Filter sind damit für Proofing ungeeignet.
2. Die Polarisationsfolien (die ich kenne) filtern "zufällig" auch UV weg.
Sind aber wegen der "Farbverbunterung" trotzdem nicht als Ersatz für
UV-Filter geeignet.
Und was ist jetzt mit Empfehlungen? UV-Filter oder nicht?
Wir haben schon Antworten darauf gehört. Meine Sicht ist:
UV-Filter lösen das Problem der Aufheller nicht.
Das Problem ist aber derzeit nicht lösbar (scheitert an Instrumenten und
Lichtquellen).
UV-Filter sind zwar ein pragmatischer Weg, das Problem zu umgehen.
Eine Empfehlung, stets mit UV-Filtern zu messen - in der CIE auf dem Weg -,
verbaut uns aber für die Zukunft (neue Instrumente, neue Lichtquellen)
Lösungsansätze.
Messungen passen am besten zusammen, wenn - wie schon gesagt wurde -
Druck und Proof beide ohne oder beide mit UV-Filter gemessen wurden.
Kompatibilität mit den Referenzdatensätzen entscheidet dabei gegen den
UV-Filter.
Editieren des Weißpunktes ist in beiden Fällen meistens nötig, um
visuell befriedigende
Papiersimulationen zu bekommen, denn wir haben stets etwas Anregung der
Aufheller
bei der Abmusterung, die wir aber wegen mangelnder Messtechnik nicht
erfassen und
kompensieren könnten.
Daher sollte man - meiner Meinung nach - möglichst ohne UV-Filter arbeiten.
Für den Proofbereich gibt es eine "spezielle Lösung" des Aufhellerproblems,
nämlich wenn Aufhellertyp und -gehalt im Proofpapier dem Druckpapier
entsprechen
(naja, sagen wir, ähneln... mir ist die Vielfalt der Papiere schon bewusst!)
Gruß,
Hanno Hoffstadt
Peter Kleinheider wrote:
Hallo
hinzu kommt, dass alle Referenzdaten (Fogra 27, Mediekeil) OHNE
UV-Filter gemessen wurden.
Wie bereits hier geschrieben wurde: der Standard für das Messen von
Proofs ist ohne Pol-Filter (D50). Diese Vorgehensweise ist absolut
unüblich beim Einrichten von Proofern. Ein POL-Filter ist IMHO nur
dann notwendig, wenn im Papier viele optische Aufheller sind - und
gerade das sollte bei einem gutem Proofpapier (nach ISO) nicht sein.
Daher: Linearisierung/Kalibration des Systems ohne Pol-Filter
best regards/mit freundlichen Gru:ssen
Inpetto - Peter Kleinheider
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