Olaf Drümmer wrote:
Hallo,
sollte man nicht vielleicht ueberlegen, den Herstellern von Papieren und
dafuer geeigneten Tinten aufzubrummen, dass sie
Charakterisierungsdatensaetze (und Beispiel-Profile) ermitteln und
bereitstellen, mit denen der Praktiker dann arbeiten kann (und z.B. von
einer bestehenden Datei entsprechende Separation/Prozesskonvertierungen
anfertigen kann, mit denen sich optimale Ergebnisse erzielen lassen?
Olaf Druemmer
Und wie wollen Sie dabei die Vielzahl der verfügbaren Geräte
berücksichtigen? Ich schätze mal grob, da brauchen Sie für jedes Papier
mehrere tausend Profile...
v.hoyler(a)4cdigitaldruck.de wrote Fri, 25 Nov 2005
09:48:58 +0100
>Hallo Herr König,
>
>ich bin froh, dass noch jemand das Thema Großformatdruck aufgreift. H.
>Wiegel hat absolut recht und ich bin auch der Meinung, dass etwas getan
>werden muss. Sie sagen so leicht, man soll nicht alle Materialien
>anbieten, die es gibt. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass wir
>nicht wie im Offsett die verschiedensten Dinge erschlagen müssen, wie
>z. B. Großdrucke im Außen- und Innenbereich, Fahnen, Vinylbanner,
>PVC-Folien, Papier usw.. Wir leben davon und die Kundschaft wünscht,
>dass wir das alles anbieten können, sonst ist der Kunde weg.
>
>
Das können Sie doch auch machen. Was spricht aber dagegen, dass Sie nur
ein Kernsortiment profilieren und für dieses Proofs anbieten? Ich denke,
es ging in der Frage doch in erster Linie darum, wie es möglich ist,
Rechtssicherheit bezüglich der Abnahmefähigkeit zu schaffen. Im
Offsetdruck ist es doch auch so, dass für eine ENG BEGRENZTE Anzahl an
Materialien ein Standard verfügbar ist. Und ich wage mal zu behaupten,
dass die GESAMTAUSWAHL an Bedruckstoffen in Offsetdruckereien nicht
wesentlich kleiner ist als im Großformatdruck. Ebensowenig, wie es im
Offsetdruck möglich ist, einen Standard für alle Materialien und
Druckbedingungen zu schaffen, ist dies auch im Großformatdruck
vollkommen unmöglich.
Wenn Sie in eine Offsetdruckerei gehen, haben Sie heute zwei
Möglichkeiten: Entweder Sie produzieren nach ISO 12647, dann MÜSSEN Sie
sich auf eine eng begrenzte Auswahl an Materialien und Druckbedingungen
beschränken. Oder Sie entscheiden sich für irgendein Material, das für
Ihren Auftrag besonders geeignet erscheint, dann MÜSSEN Sie ggf. auf
standardisiert vorhersagbare Ergebnisse verzichten und individuell
profilieren oder die "Augen zu und durch"-Methode einsetzen.
Genauso sehe ich das auch im Großformatdruck. Bisher gibt es dort nur
"Methode 2" (wie früher im Offsetdruck). Ihr Ziel sollte es nun sein,
auch "Methode 1" zu etablieren - als ALTERNATIVE zu Methode 2, für einen
eng begrenzten Bereich von Druckbedingungen. Wenn Sie das auf alle
ausdehnen wollen - dann viel Vergnügen ... ;-)
>Erschwerend kommt hinzu, dass wir sehr viele
Aufträge bewältigen müssen
>mit der Auflage 1 Stück. Wir können nicht einfach sagen, ok lieber
>Kunde, deine Hausfarbe wäre auf dem anderen Material optimal, aber
>leider ist es nicht wasserfest.
>
Warum nicht, wenn es der Wahrheit entspricht? Das nennt sich Beratung... ;-)
>Erschwerend kommt hinzu, dass wir für
>unsere Aufträge 1 bis 3 Tage Zeit haben, diese zu drucken, zu
>konfektionieren und zu verpacken.
>
>Aber die Idee von H. Wiegel finde ich nicht schlecht, auch in unserer
>"Niesche" zu versuchen einen gewissen Standard zu erlangen, so dass wir
>nicht immer von unseren Kunden den "Offset-Standard" vor die Nase
>gehalten bekommen.
>
>
>Ich denke, es ist nicht damit getan, dass ein Proofsystem angeschafft
>wird, das die Materialien simuliert. Sie müssen bedenken, dass die
>Materialvielfalt ständig wechselt.
>
>
Solange Sie keinen Standard haben, ist dies vorerst der einzige Weg. Im
Offsetdruck ist der Standard auch nicht "vom Himmel gefallen" oder war
plötzlich da. Da steckt viel Arbeit drin, die nun vor Ihnen steht, wenn
Sie einen Standard wollen. Der Offsetdruck hat diesen Weg bereits
(weitgehend) hinter sich, der Großformatdruck noch vor sich...
>Hätte man aber einen Farbkeil und einen gewissen
Standard, könnte man
>unsere Kunden besser davon überzeugen, dass nicht nur der
>Offset-Standard zählt.
>
>
Vollkommen richtig. Mit einem Farbkeil alleine ist es aber nicht getan.
Wie im Offsetdruck auch sehe ich den Weg für den Großformatdruck so
vorgezeichnet:
1. Individuelle Profilierung, wie von mir in meinem ersten Posting
vorgeschlagen. Das schafft für Ihr Unternehmen individuelle
Rechtssicherheit. Dann:
2. Erarbeitung eines Standards, der von den Erfahrungen der Stufe 1
profitieren kann. Das schafft für alle (am Standard beteiligten)
breitere Rechtssicherheit.
>Vielleicht gibt es ja auch Ansätze dafür, dass sich
die Fogra, die ECI
>und der bvdm sich gemeinsam dieser "kleinen GROSSEN" Sache annehmen.
>
>
Da finde ich den Vorschlag von Herrn Prof. Dr. Brues doch ganz
hervorragend! Ich kann nur sagen: Ergreifen Sie diese ausgestreckte Hand!
Gruß, Volker
Hoyler
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