hallo herr himmel,
herr fronia hat es auf den punkt gebracht. ich möchte nur aus sicht
eines fotogarfen ergänzen:
bildlieferung und austausch - wie können eigenlich grafiker digitale
aufnahmen beurteilen ohne einsatz von farbmanagment und
wie oft werden angebliche farbfehler von aufnahmen korrigiert die in
wahrheit keine sind nur weil nicht einmal einfachste FM kenntnisse
und tools
vorhanden sind ? zu oft, leider. als verbindungsstelle zwischen
fotograf und druckerei kommt grafikern im kundeninteresse eine
besondere verantwortung zu
die allem anschein nach nicht ausreichend ernst genommen wird,
schuldige bei problemen lassen sich ja leichter finden als neues
knowhow erwerben.
ich kenne keinen kollegen der nicht in der einen oder anderen weise
unliebsame erfahrungen wie geschildert gemacht hat.
mfg
christian schneider
Am 24.08.2005 um 13:28 schrieb Fronia, Tobias:
Hallo Herr Himmel,
Im Prinzip nennen Sie eines der Hauptprobleme schon selbst, auch
wenn Sie es
sicherlich nicht so empfinden. Sie schreiben:
"Deswegen verlässt sich unser Grafiker auf die Kontrolle und
vertraut nicht
diesem, für ihm fremden, CMS."
Der Fehler ist nicht (nur), dass kein ColorManagement betrieben wird,
sondern, dass der Grafiker von dem Thema keine Ahnung hat oder gar
haben
will. Es geht ja auch nicht nur um ein CMS sondern auch um das Thema
Standardisierung insgesamt.
Eine 'Kalibrierung' einer Druckmaschine (wie geht das
eigentlich ?!?) reicht
nicht aus. Der gesamte Prozess muss kalibriert und standardisiert
werden.
Der ahnungslose Grafiker ist da ein nicht unerheblicher
Bestandteil. Fehler
die aus Unkenntnis des Gesamtablaufs an dieser frühen Stelle
gemacht werden
(z.B. Separation etc.) können am Ende der Prozesskette häufig nicht
mehr
ausgeglichen werden.
Also Ärmel hochkrempeln, Möglichkeiten aufzeigen, Visionen
diskutieren und
unnachgiebig gegen Beratungsresistenz ankämpfen im Sinne eines guten
Ergebnis für den gemeinsamen Kunden. Mögliche Wege hat Herr Weber
schon
aufgezeigt.
Gruß aus der Heide,
T. Fronia
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Damian Himmel [mailto:jamjam@gmx.com]
Gesendet: Mittwoch, 24. August 2005 09:43
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: AW: [ECI] Nochmal ... Farbmessung vom Druck
Hallo Herr Rossbach,
Die Aussage, es sei alles nur Theorie, klingt in
meinen Ohren nicht
sehr vertrauenserweckend, zumal stichhaltige Argumente dann oft
fehlen.
Wie klingt das Argument das die Marketingabteilung einer der größten
Bierbrauereien "immer noch" den Grafiker zur Druckabnahme entsendet
um das
ständig abweichende Druckergebnis bei mehreren Auflagen zu
beurteilen. Hier
wird gänzlich auf CMS verzichtet.
Trotz einer Auflage weit über 10 Millionen Etiketten ist es für eine
Druckerei, die fähig ist diese Auflage zu bewältigen, nicht möglich
die
Maschine zu kalibrieren. Am Ende der berühmten CMS-Kette steht der
Grafiker,
der theoretisch alles richtig gemacht hat, mit einem schlechten
Farbergebnis
und muss dieses der Marketingabteilung vorlegen - kein gutes Gefühlt.
Deswegen verlässt sich unser Grafiker auf die Kontrolle und
vertraut nicht
diesem, für ihm fremden, CMS.
So habe ich es auf jeden Fall während meiner Ausbildung bis zuletzt
kennen
gelernt.
Mit freundlichen Grüßen
Damian Himmel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]
Im Auftrag von Andy Rossbach
Gesendet: Montag, 22. August 2005 20:59
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] Nochmal ... Farbmessung vom Druck
Hallo Herr Drechsler,
der Medienstandard scheint sich tatsächlich langsam aber sicher
durchzusetzen. Neben meinem Studium an der Uni Wuppertal betreue ich
als freier Produktioner mit Schwerpunkt Druckvorstufe mehrere
kleinere
Agenturen. Die meisten Dienstleister fertigen bereits Proofs nach den
geltenden Normen und die meisten Druckereien können diese Daten auch
gut umsetzen. Natürlich sind einige darunter, die wie früher die
Farben an der Maschine hinbiegen, dann eben anhand der gelieferten
Vorlage. Einige haben jedoch den PSO gut umgesetzt und erreichen dem
entsprechend schnell gute Ergebnisse.
Ich sehe zum Medienstandard keine Alternative, weil hier eine klar
definierte Schnittstelle geschaffen wurde, die für Datenersteller und
Drucker verbindlich und überprüfbar ist. Setzt eine Druckerei auf
einen Hausstandard, so muss dieser qualitative Vorteile bieten und
die
Mitarbeiter müssen entsprechend fit sein. Solche Druckereien haben
dann in aller Regel auch keine Probleme mit Daten nach
Medienstandard.
Für viele Produkte ist dieser Standard qualitativ vollkommen
ausreichend.
Die Aussage, es sei alles nur Theorie, klingt in meinen Ohren nicht
sehr vertrauenserweckend, zumal stichhaltige Argumente dann oft
fehlen. Es sei denn, es geht um qualitativ sehr hochwertige
Printprodukte, aber wie
gesagt: Für viele Produkte reicht der Medienstandard völlig aus.
Voraussetzung ist natürlich, dass insbesondere Bilder eine
vernünftige
Tonwertverteilung aufweisen, bei ungeeigneten Druckdaten gerät
auch der
schönste Medienstandard ins Schwimmen.
Jede Druckerei, die den PSO umgesetzt und im Griff hat, erleichtert
sich selbst (kürzere Rüstzeiten!) und ihren Kunden das Leben, auch
wenn die Umsetzung selbst sicherlich kein Zuckerschlecken ist.
Bei den kreativen Kollegen scheint sich übrigens mittlerweile der
Anspruch durchzusetzen, dass jeder Drucker das visuelle Ergebnis
eines
Proofs nach Medienstandard an seiner Maschine nachempfinden können
muss. Das ist die Pflicht, der Hausstandard (mit eigenen ICC-
Profilen)
die Kür ...
Sonnige Grüße und einen schönen Abend,
Andy Rossbach
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