Betreffend Archiv:
Es wird immer von LAB gesprochen ... warum Bildarchive/Medienarchive nicht gleich im
LAB-Farbraum anlegen? Der Farbraum von (bspw.) ECI-RGB ist zwar ziemlich gross, aber wer
weiss, welche Anforderungen in Zukunft gestellt werden. Plötzlich reicht ECI-RGB nicht
mehr. Könnte ja sein, oder?
Im Sinne von "wenn schon produzieren, dann richtig" ... würde ich einfach ganz
gerne wissen, was konkret gegen ein LAB-Archiv spricht. Die Grösse? Bei der heutigen
Festplattenkapazität kaum, oder?
Beste Grüsse aus der südlichen Schweiz
Philipp Schaffner
www.philipp-schaffner.ch
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| Message: 1
| Date: Wed, 24 Aug 2005 14:31:55 +0200
| From: Jan-Peter Homann <homann(a)colormanagement.de>
| To: eci(a)lists.transmedia.de, Sascha Bugai <sascha.bugai(a)ghpb.de>
| Subject: [ECI] Rendering Intents =?ISO-8859-1?Q?f=FCr_medienneutrale_Bildar?=
| =?ISO-8859-1?Q?chive_2?=
| Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
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| Hallo Liste
| Die ersten Antworten der Praktiker Mertmann und König decken sich auch
| mit meinen Erfahrungen in der Praxis.
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| Bei Anwendern, die sich strategisch Gedanken, um den Aufbau eines
| RGB-Archivs machen, ist es verbreitet mit dem Referenzfarbraum ISOcoated
| Softproof und relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensation zu arbeiten.
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| Technologisch gesehen findet bei der Erstellung einer RGB-Masterdatei
| eine individuelle Kompression von sehr gesättigten Farben statt.
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| Betrachtet man den Gamut der im Bild vorhandenen Farben, so kommen die
| sehr gesättigten hellen Töne, die im Druck nicht wiedergegeben werden
| können, nicht vor. Der reale Gamut der Bilder im RGB-Archiv entspricht
| daher eher einem großem Druckfarbraum.
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| Solche im Gamut schon "vorkomprimierten Bilder" sind ideal, um auch auf
| andere Zielfarbräume als ISOcoated relativ farbmetrisch mit
| Tiefenkompensation umgesetzt zu werden.
| Dies hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Unterschiede im
| perzeptiven Intent der verschiedenen Profilierungssoftwares nicht zum
| tragen kommen.
|
| Will man also ein medienneutrales Archiv aus RGB-Bildern aufbauen, die
| von verschiedenen Dienstleistern nach CMYK umgesetzt werden sollen, so
| ist die Methode die Herr König und Herr Mertmann gehen, die derzeit am
| besten geeignete.
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| Die Alternative bestände darin, die RGB-Bilder grundsätzlich mit einem
| perzeptiven Softproof auzukorrigieren und dann die Umsetzungen nach CMYK
| grundsätzlich inhouse durchzuführen. Sämtliche Ausgabeprofile solltem
| dann mit einer einzigen Profilierungssoftware erstellt werden und
| Ausgabeprofile von externen Druckereien mit der eigenen
| Profilierungssoftware neu berechnet werden.
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| Ein Kommentar noch zu Herrn Bugai:
| Ich kenne eine Reihe von High-End Repro-Firmen, bei denen im Bildarchiv
| sowohl eine RGB-Ausarbeitung und diverse CMYK-Varianten schlummern.
| Dies ist speziell dann der Fall, wenn verschiedenen CMYK-Ausgabeprozesse
| in höchster Qualität bedient werden sollen.
| Was ich ebefalls überraschenderweise bei einer Reihe von High-End
| Reprofirmen gesehen hatte, war eine Vorghensweise, bei der je nach Bild
| getestet wird, ob relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensation oder
| perzept gerade besser passt.
| Von einem medienneutralen Archiv kann dann nur bedingt gesprochen werden.
| Dazu eine Frage an Sie: Legt Greenhouse in seinen Produktionsrichtlinien
| auch den Rendering Intent fest ?
| Wenn ja, für welchen haben Sie sich warum entschieden ?
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| mfG
| :-) Jan-Peter Homann
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Wenn, dann unbedingt mit 16 Bit/Kanal Farbtiefe. 8 Bit/Kanal scheidet
wegen gravierender Quantisierungsprobleme definitiv aus. Aber bei Lab
haben Sie prinzipiell nur eine winzige Auswahl an Speicherformaten, bei
16 Bit erst recht. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind ebenfalls extrem
eingeschränkt. In den meisten Fällen werden Sie deshalb trotzdem nicht
um RGB rumkommen...
Viele Grüße
Marius König