Liebe Listenteilnehmer,
ich selber habe verschiedene Normlichkästen der Firma Just im Einsatz. Der
erste Kasten hatte noch Referenzstatus, aber spätestens mit dem zweiten und
dritten Gerät relativierte sich dies, da man mit bloßem Auge schon
Unterschiede erkennen kann. Und das lag nicht an alternden Röhren.
Als ich auf einer Messe am Stand von Just ähnliche Unterschiede entdeckte,
nutzte ich die Chance der Nachfrage. Die Antworten waren interessant:
Die Hersteller haben z. B. das Problem, dass bereits die Röhrenlänge zu
unterschiedlichen Lichtfarben führt, so dass 80er Röhren und 120er Röhren
nie wirklich zusammen passen. Und kürzere gibt es ja auch noch!
Zulieferer ist wohl die Firma OSRAM, die diese Röhren auch direkt anbietet.
Je nach Typ des Kastens sind die Randbereiche der Röhren entweder innen
verblendet, also abgeschirmt, oder eben nicht. Und gerade in den
Randbereichen stimmt die Farbigkeit keineswegs, was man dann auch sieht.
Hier lohnt also die Investition in den besseren Kasten, der durch die
Aluminiumblenden an den Seiten erkennbar ist.
Dann ist da noch die unterschiedliche Qualität der Plexiglasplatten, je nach
Modelltyp und Preisklasse. In der Summe aller Parameter ist es dann so wie
bei den Proofs: Alle in der Norm und visuell deutlich voneinander
abweichend!
Fängt man dann noch an, die Helligkeit zu dimmen, wird es nicht besser, auch
wenn dies angeblich nicht so ist.
In der Praxis hilft aber der Umstand, dass sich das Auge gut adaptiert und
deshalb die spektrale Verteilung die größere Bedeutung bekommt. Wenn diese
ausgewogen ist, klappt es auch mit der farblichen Abmusterung.
Entsprechende Röhren sind i. ü. gar nicht so teuer und deshalb habe ich in
meinem Atelier in den Arbeitsbereichen durchgängig Normlicht in der
Deckenbeleuchtung, so dass ich nicht mit jedem Proof zum Betrachtungspult
rennen muss. Warum Druckereien und Reprobetriebe dies nicht ähnlich
handhaben, ist mir bis heute schleierhaft.
Die Kontrollsteifen der UGRA sind so eine Sache. Sie zeigen halt nur an,
wenn es gar nicht geht. Wenn Sie gleichfarbig sind, bedeutet dies aber noch
lange nicht, dass es geht. Sieht aber auf jedem Proof schick aus :-).
(Noch besser als die grünen Keile funktionieren meiner Erfahrung nach die im
Magenta Ton. Hier habe ich aber noch keine Bezugsmöglichkeit gefunden, diese
in größeren Stückzahlen zu beziehen. Im englischen Buch Colormanagement von
Bruce Fraser (u. a.) waren derartige Prüfaufkleber beigefügt. Vermutlich
kommen Sie aus Amerika. Aber vielleicht weiß jemand mehr hierzu.
Mit den besten Grüßen an die Listenteilnehmer
Juergen Jeibmann
Juergen Jeibmann Photographik
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