am 09.09.2002 12:51 Uhr schrieb Andre Schützenhofer unter as(a)fullservice.de:
die Darstellung von Colormanagement als Allheilmittel
auf Knopfdruck ist
wirklich ein Problem. Auch mir ist am Anfang so die ganze Sache verkauft
worden, halt mit der Bemerkung, man muss ja *NUR* ein Profil von allen Geräten
machen und schon hat man keine Probleme mehr.
Anmerkung: Hiermit sind natürlich nicht diejenigen gemeint, die mir Anfangs
und auch später mit Rat- und Tatkräftiger Unterstützung bei vielen Problemen
geholfen haben (Hanspeter, Jutta, Markus, Karl Koch, ...) :-)
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am 11.09.2002 17:57 Uhr schrieb Fronia, Tobias unter
t.fronia(a)neef-stumme.de:
In meinen bisherigen Versuchen hat sich gezeigt, dass
unter sonst gleichen
Bedingungen (gleicher Tag, selbe Maschine mit gleichbleibenden Einstellung
abgesehen von der Schichtdicke zur Anpassung der Volltondichte, identische
Papierlieferung, gleicher Alkoholgehalt der Drucker ;-) etc.) gerade die
Grauachse bei Verwendung unterschiedlicher Farbserien z.T. extrem variiert.
Deswegen finde ich es umso wichtiger, bei der Profilerstellung *keine*
Momentaufnahme zu erfassen, sondern einen Zustand herzustellen, der sich an
einer möglichst idealen Graubalance orientiert. Eine besonders wichtige
Größe (von den anderen wichtigen Größen abgesehen) ist hier aus Erfahrung
der Druckzuwachs. Eine möglichst gleicher Druckzuwachs bei entsprechender
Dichte aus allen Farbwerken ist schon ein großer Schritt in Richtung
harmonischer Farbraum.
Zumindest habe ich es lieber, einen solchen Zustand bei der Einrichtung der
Maschine für die Auflage nachvollzogen zu wissen als irgendeinen. Für die
Litho bedeutet das ebenfalls, weitaus harmonischere Daten aus der
Medienneutralität zu erzeugen, da das Transformationsergebnis ja den Zustand
der Druckmaschine zur Profilerzeugungs-Drucklegung wiederspiegelt.
Anders ausgedrückt: Falls ein "verbogener" Zustand Vater (oder Mutter) des
Profils war, muss in der Auflage ebenfalls "verbogen" werden, um das gleiche
Ergebnis zu bekommen.
Da wir wissen, dass sich jede Menge "verbiegen" kann, ist es doch besser,
einen möglichst "unverbogenen" Zustand zu haben, auf den man sich nachher
"hinbiegen" kann.
Interessanterweise sind oft diejenigen, die sagen, "es gibt zuviele
Druckschwankungen für Colormanagent", oft auch diejenigen, die sagen, "wenn
alle nach Euroskala-Standard (oder wie auch immer genannt) drucken, kann
jeder Drucker auf jeder Maschine das gleiche Ergebnis erreichen.
Interessant, nicht?
- Andre Schützenhofer