Hallo Herr Weißgerber,
Folgende Parameter müssen überprüft und ggf. geklärt werden.
1. Ist der Druckfarbraum groß genug um die gewünschten Druckverfahren
zu simulieren?
Wenn ja, kann's weiter gehen.
Wenn nein, erübrigen sich dE-Auswertungen bei den Maximalwerten der
Primär- und Sekundärfarben.
2. Was ist wichtiger, farbmetrische Genauigkeit oder "Farbreinheit".
Moderne Devicelink-Erzeugungsprogramme erlauben Einstellungen wie
die von Ihnen beschriebenen.
Z.B. pures C, M, Y und K und/oder CM, CY, und MY.
Diese Einstellungen verschlechtern das farbmetrische Ergebnis in
diesen Farben im Vergleich zum
zu simulierenden Druckverfahren.
Sie dienen dazu diese Farben genauso rein wie im zu simulierenden
Druckverfahren wiederzugeben.
DeltaE Vergleiche sind hier, außer zur reinen Dokumentation, fehl am
Platz.
Im Übrigen bieten auch PDF-Server wie z.B. PDF Enhancer diese
Funktionalität im Zusammenhang mit
"normalen" also nicht verlinkten Profilen und arbeiten für
verhältnismäßig wenig Geld eigenständig und
Hotfolder basierend.
3. Überprüfung aller Parameter.
Schnell ist es passiert, dass man in einem der vielen Einzel-Tools
einen Parameter, ein Profil oder ....
falsch gesetzt hat.
Um den Workflow rein farbtechnisch zu verifizieren würde ich
empfehlen, zuerst die Farbraumkonvertierungen
mit Bilddaten manuel in Photoshop durchzuführen. Ist Sichergestellt,
dass hier alles funktioniert hat, die
Devicelink ICCs generieren und das ganze mit den Pixeldaten zu
wiederholen. Wenn wieder alles gut gegangen
ist, das Ganze auf "PDF-Beine" stellen.
Zugegeben - mag Aufwendig sein, aber dann ist wenigstens klar an
welchem Schritt es hakt. (Vielleicht geht ja auch alles.)
pdfColorConvert haben wir bei uns in der DEMO-Version getestet und
mit Profilen versehen (einzelne und Devicelink) die wir
mit unserer Software ColorCruiser erzeugt haben. Die bis dato
erhaltenen Ergebnisse nach der PDF-Verrechnung entsprachen
dem Erwarteten.
Wer einzelne PDFs verarbeiten muss findet hier mit Sicherheit eine
gute und preiswerte Lösung.
Es würde mich sehr interessieren etwas über Ihre abschließenden
Resultate zu erfahren.
Halten Sie mich doch bitte auf dem Laufenden (on- oder offline).
Gruß,
Clemens Beisch
Am 11.04.2006 um 19:10 schrieb Martin Weißgerber:
Hallo Liste,
zur Schilderung des Problems: Der RIP einer hp Indigo 3000
beherrscht kein ICC-Farbmanagement. Dafür wurde eine
(kostengünstige) Lösung gesucht und mit Callas pdfColorConvert
gefunden. Nun wird also jede PDF die es zu drucken gilt zuerst in
Acrobat geöffnet und dort mit pdfColorConvert bearbeitet. D.h., das
erstellte ICC-Profil der Indigo wird eingerechnet bevor die Datei
an den RIP geschickt wird. Bis hierher funktioniert das ganze auch
sehr gut.
Nun besteht noch der Wunsch der Firma (das ganze ist eine
Diplomarbeit), ISO coated, uncoated und web coated simulieren zu
können. Also die Indigo einfach ausgedrückt als Proofer zu
verwenden falls jemand Daten anliefert die z.B. für ISO coated
aufbereitet sind. Da pdfColorConvert DeviceLink-Profile
unterstützt, wurde versucht, es auf diese Art zu lösen.
Mit CoLiPri wurden also Link-Profile erzeugt: als Source wurden
jeweils ISO coated, uncoated und webcoated angegeben und als
Destination das Indigo-Profil. Rendering Intent war relative
Colorimetric. Dazu wurden noch die Optionen zur Erhaltung der
Separation, von grau und purem C, M und Y und CM, CY und MY
Kombinationen aktiviert. Die Ink Saving Funktion wurde abgeschaltet.
Um die Simulation durchzuführen, wurde in Acrobat 7 die Altona
Visual geöffnet, alle Farben nach ISO coated konvertiert und dann
in pdfColorConvert das Device-Link-Profil in den
benutzerdefinierten Quelleneinstellungen für CMYK Bild und CMYK
Text/Graphik gewählt. In den benutzerdefinierten Zieleinstellungen
wurde das Ziel-Profil (also das Indigo-Profil) gewählt. Die
Anwendung wurde mir so auch von Callas beschrieben.
Leider sind die Ausdrucke alles andere als Simulationen von coated,
uncoated und webcoated. Das zeigt auch die Auswertung des FOGRA-
Medienkeils (ISOuncoated simuliert; Referenzwert FOGRA29). Hier die
dE:
Mittelwert: 14.85
Maximum (Feld A12): 33.09
Medium (Feld B17): 2.40
Primärfarben (Feld A4): 18.90
Wo kann der Fehler liegen? Was sind andere Lösungen zur Simulation?
Hat vielleicht schon jemand einen ähnlichen Low-Budget-Workflow
aufgebaut?
Freundliche Grüße,
Martin Weißgerber_______________________________________________
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