Hallo Herr Keller, hallo Herr Richard, hallo Liste,
danke erst einmal für die Anregungen. Also: der Rendering Intent
relativ farbmetrisch wurde gewählt, da das Papierweiß ja nicht
simuliert werden soll. Die Indigo ist eben eine Druckmaschine und
kein Proofer. Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren. Der
Indigo-Farbraum umschließt ISOcoated fast vollständig. Es gibt ein
paar kleine Ecken an denen es nicht gelingt aber die erscheinen mir
nicht so wichtig zu sein. Ich habe ein paar Punkte davon gemessen und
die dE lagen nie höher als 5. ISOuncoated wird nahezu vollständig
erfasst.
Wahrscheinlich hat Herr Richard mit dem "begrabenen Hund Volltöne
erhalten" recht. Ich habe mir gerade noch mal die Lab-Werte der
Volltöne angeschaut und da weicht die Indigo schon recht ab. Vor
allem im Magenta (vor einer Weile aus den Profilen ermitteltes dE von
5,7 zu ISOcoated). Und für die Simulation von ISOcoated sieht es ja
auch schon freundlicher aus als für ISOuncoated beispielsweise. Hier
die Werte dazu:
Mittelwert: 8.17
Maximum (Feld G100): 21.29
Medium (Feld B17): 0.91
Primärfarben (Feld A4): 6.59
Die Altona Visual habe ich komplett nach ISOcoated (und auch uncoated
und webcoated) konvertiert, um das Szenario einer kompletten für
einen Druckstandard aufbereiteten Datei nachzuspielen. Und im
Endeffekt dürfte es ja auch egal sein. Selbst wenn ich nur nach den
in CMYK angelegten Bildern und Elementen gehe (an denen sich ja
nichts geändert hat), haut was nicht hin. Kommentare erwünscht!
Beste Grüße,
Martin Weißgerber
Hallo Liste,
zur Schilderung des Problems: Der RIP einer hp Indigo 3000 beherrscht
kein ICC-Farbmanagement. Dafür wurde eine (kostengünstige) Lösung
gesucht und mit Callas pdfColorConvert gefunden. Nun wird also jede
PDF die es zu drucken gilt zuerst in Acrobat geöffnet und dort mit
pdfColorConvert bearbeitet. D.h., das erstellte ICC-Profil der Indigo
wird eingerechnet bevor die Datei an den RIP geschickt wird. Bis
hierher funktioniert das ganze auch sehr gut.
Nun besteht noch der Wunsch der Firma (das ganze ist eine
Diplomarbeit), ISO coated, uncoated und web coated simulieren zu
können. Also die Indigo einfach ausgedrückt als Proofer zu verwenden
falls jemand Daten anliefert die z.B. für ISO coated aufbereitet
sind. Da pdfColorConvert DeviceLink-Profile unterstützt, wurde
versucht, es auf diese Art zu lösen.
Mit CoLiPri wurden also Link-Profile erzeugt: als Source wurden
jeweils ISO coated, uncoated und webcoated angegeben und als
Destination das Indigo-Profil. Rendering Intent war relative
Colorimetric. Dazu wurden noch die Optionen zur Erhaltung der
Separation, von grau und purem C, M und Y und CM, CY und MY
Kombinationen aktiviert. Die Ink Saving Funktion wurde abgeschaltet.
Um die Simulation durchzuführen, wurde in Acrobat 7 die Altona Visual
geöffnet, alle Farben nach ISO coated konvertiert und dann in
pdfColorConvert das Device-Link-Profil in den benutzerdefinierten
Quelleneinstellungen für CMYK Bild und CMYK Text/Graphik gewählt. In
den benutzerdefinierten Zieleinstellungen wurde das Ziel-Profil (also
das Indigo-Profil) gewählt. Die Anwendung wurde mir so auch von
Callas beschrieben.
Leider sind die Ausdrucke alles andere als Simulationen von coated,
uncoated und webcoated. Das zeigt auch die Auswertung des FOGRA-
Medienkeils (ISOuncoated simuliert; Referenzwert FOGRA29). Hier die
dE:
Mittelwert: 14.85
Maximum (Feld A12): 33.09
Medium (Feld B17): 2.40
Primärfarben (Feld A4): 18.90
Wo kann der Fehler liegen? Was sind andere Lösungen zur Simulation?
Hat vielleicht schon jemand einen ähnlichen Low-Budget-Workflow
aufgebaut?
Freundliche Grüße,
Martin Weißgerber
------------------------------
Message: 3
Date: Tue, 11 Apr 2006 19:33:24 +0200
From: "Arthur A. Keller" <mail(a)atelier-keller.com>
Subject: Re: [ECI] Simulation mittels pdfColorConvert und DeviceLink
To: <eci(a)lists.callassoftware.com>
Message-ID: <039801c65d8e$313d06a0$0214a8c0@athlon1000>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
Hallo Herr Weißgerber,
ich bin zwar kein Simulationsexperte, dennoch fallen mir zwei Dinge
auf:
müßte nicht bei einer Simulation ABSOLUT farbmetrisch von Iso-
Coated zum
Drucker-CMYK-Zielfarbraum umgesetzt werden?
Und zweite Frage: Wie groß ist der Zielfarbraum: ist er denn zu einer
Simulation von der Größe her in der Lage, also größer als IsoCoated?
(Falls Sie das nicht ermitteln können, können Sie mir das
Zielprofil gern
per mail zusenden, dann schaue ich mir das in Prinect an).
Viele Grüße aus Schwanheide
Dr. Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
Malerei/Fotografie/Grafik/DTP
Zweedorfer Strasse 127, 19258 Schwanheide
Tel. 038842 - 22506 Fax 22508 Mobil 0172 - 421 00 60
Infos und alle Bilder im Internet:
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http://www.kunsthaus-schwanheide.de
Neue Webshops:
http://www.kunsthaus-schwanheide.yatego.com
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----- Original Message -----
From: "Martin Weißgerber" <whitegerber(a)gmx.net>
To: <eci(a)lists.callassoftware.com>
Sent: Tuesday, April 11, 2006 7:10 PM
Subject: [ECI] Simulation mittels pdfColorConvert und DeviceLink
Hallo Liste,
zur Schilderung des Problems: Der RIP einer hp Indigo 3000 beherrscht
kein ICC-Farbmanagement. Dafür wurde eine (kostengünstige) Lösung
gesucht und mit Callas pdfColorConvert gefunden. Nun wird also jede
PDF die es zu drucken gilt zuerst in Acrobat geöffnet und dort mit
pdfColorConvert bearbeitet. D.h., das erstellte ICC-Profil der Indigo
wird eingerechnet bevor die Datei an den RIP geschickt wird. Bis
hierher funktioniert das ganze auch sehr gut.
Nun besteht noch der Wunsch der Firma (das ganze ist eine
Diplomarbeit), ISO coated, uncoated und web coated simulieren zu
können. Also die Indigo einfach ausgedrückt als Proofer zu verwenden
falls jemand Daten anliefert die z.B. für ISO coated aufbereitet
sind. Da pdfColorConvert DeviceLink-Profile unterstützt, wurde
versucht, es auf diese Art zu lösen.
Mit CoLiPri wurden also Link-Profile erzeugt: als Source wurden
jeweils ISO coated, uncoated und webcoated angegeben und als
Destination das Indigo-Profil. Rendering Intent war relative
Colorimetric. Dazu wurden noch die Optionen zur Erhaltung der
Separation, von grau und purem C, M und Y und CM, CY und MY
Kombinationen aktiviert. Die Ink Saving Funktion wurde abgeschaltet.
Um die Simulation durchzuführen, wurde in Acrobat 7 die Altona Visual
geöffnet, alle Farben nach ISO coated konvertiert und dann in
pdfColorConvert das Device-Link-Profil in den benutzerdefinierten
Quelleneinstellungen für CMYK Bild und CMYK Text/Graphik gewählt. In
den benutzerdefinierten Zieleinstellungen wurde das Ziel-Profil (also
das Indigo-Profil) gewählt. Die Anwendung wurde mir so auch von
Callas beschrieben.
Leider sind die Ausdrucke alles andere als Simulationen von coated,
uncoated und webcoated. Das zeigt auch die Auswertung des FOGRA-
Medienkeils (ISOuncoated simuliert; Referenzwert FOGRA29). Hier
die dE:
Mittelwert: 14.85
Maximum (Feld A12): 33.09
Medium (Feld B17): 2.40
Primärfarben (Feld A4): 18.90
Wo kann der Fehler liegen? Was sind andere Lösungen zur Simulation?
Hat vielleicht schon jemand einen ähnlichen Low-Budget-Workflow
aufgebaut?
Freundliche Grüße,
Martin Weißgerber_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.callassoftware.com
http://lists.callassoftware.com/mailman/listinfo/eci
------------------------------
Message: 4
Date: Tue, 11 Apr 2006 20:52:24 +0200
From: Thomas Richard <trichard(a)richard-ebv.de>
Subject: Re: [ECI] Simulation mittels pdfColorConvert und DeviceLink
To: eci(a)lists.callassoftware.com
Message-ID: <p06230901c0619adea720(a)[192.168.1.15]>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
Hallo,
Dazu wurden noch die Optionen zur Erhaltung der
Separation, von
grau und purem C, M und Y und CM, CY und MY Kombinationen aktiviert.
und
Um die Simulation durchzuführen, wurde in Acrobat
7 die Altona
Visual geöffnet, alle Farben nach ISO coated konvertiert und dann
in pdfColorConvert das Device-Link-Profil in den
benutzerdefinierten Quelleneinstellungen für CMYK Bild und CMYK
Text/Graphik gewählt. In den benutzerdefinierten Zieleinstellungen
wurde das Ziel-Profil (also das Indigo-Profil) gewählt. Die
Anwendung wurde mir so auch von Callas beschrieben.
Ich denke an den beiden Stellen ist der Hund begraben.
Wieso wird eine Altona nach ISOcoated konvertiert? Von wo aus denn?
Ich würde per ColorConvert RGB nach normalem Indigo Profil, CMYK
und Graustufen per Devicelink ISOcoated-> Indigo konvertieren.
Wie sieht denn die Vorschau aus? Lässt sich da ein DeltaE von über
30 für A12 erahnen?
Eigentlich sollte sich ja die std. Transformation von ISOuncoated
zu Indigo.icc nicht wesentlich von der Devicelink Wandlung mit den
selben beiden Profilen unterscheiden.
Und was das DeltaE von 18,9 für A4 angeht... wenn man vorher in
CoLiPri die Option Volltöne erhalten aktiviert, und das Magenta der
Indigo ist vom ISOuncoated Magenta so weit entfernt, dann wird das
eben so.
Ich vermute auch fast mal, das darauf die ganze Problematik beruht.
Man kann nicht die kräftigen Gerätevolltöne beibehalten wenn man
nach uncoated will.
Wenn ich mal annehme die Indigo besitzt ein ISOcoated Magenta, so
hab ich von
100%M ISOcoated -> Lab = 47.23 75.94 -3.75
nach
100%M ISOuncoated -> Lab = 55.04 59.46 -4.00
auch ein DeltaE von 18.
Wieso hab ich gerade das Gefühl eines Deja Vu?
MfG
Thomas Richard