Herzlichen Dank Herr Daetwyler!
Betr. der Entstehung der Farbabweichungen eines elektrofotografischen
Systems habe ich mir scho einige Gedanken gemacht. (Fällt mir leicht, weil
ich früher Industrie-Elektronik entwickelt habe)
Demnach ist die Fixierung das kleinste Problem, zumal die relativ gut
mittels NTC-Widerstand geregelt wird.
Der Haupt-Einfluss kommt von der Tonerübertragung selbst, da hier
elektrostatische Ladungsübertragungen erfolgen. Diese Vorgänge sind extrem
sensibel gegen Änderungen der Luftfeuchte und der Temperatur.
Stammen z.B. die Papierbögen aus einer offenen Packung, so sind die ersten
paar Bögen meist wesentlich feuchter und liefern schon daher andere
Ergebnisse.
Nach dem Aufheizen des Lasers (ca. 10 Minuten, technisch betriebsbereit ist
er natürlich schon früher) ist die Innentemperatur aber immer noch
wesentlich niedriger, als nach Durchlauf des fünfzigsten Drucks.
Deshalb haben alle mir bekannten Farblaser wenigstens ein Densitometer
eingebaut, mit dem in regelmäßigen Abständen die End-Dichten je Farbe
vermessen und über die Veränderung der Hochspannung angepasst werden.
Teurere Geräte verfügen mittlerweile aufwändigere Mess- und
Korrektur-Einrichtungen.
Ich wollte hier mit einer ursprünglichen Frage für mich klären, ob die
Farbabweichungen in dieser Größenordnung eher als "miserabel" "noch
akzeptabel" oder "typisch für Elektrostatische Druckverfahren" angesehen
werden können.
Übrigens war der vergleich der "Ersten" Seite mit der Letzten nicht
wortwörtlich gemeint. Die aller-ersten fünf Seiten sind natürlich immer "für
die Engel".
Gibt es denn vielleicht doch Digitaldrucker hier in der Liste, die mit
elektrostatischen Druckverfahren arbeiten (Indigo, Xeikon, Agfa,
IBM-Infocolor, Xerox usw.)?
Oder wird an diesen Maschinen etwa nicht farbmetrisch kontrolliert? ;-)
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten -
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Markus Daetwyler
Gesendet: Mittwoch, 25. Februar 2004 08:35
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] Delta E - Bewertung / Schwankungen eines Farblasers
Hallo Herr Hürten,
Die Delta-E-Werte der untenstehenden Farben liegen bei 4 bis 6.
Wie das bei "grossen/teuren" Maschinen aussieht, weiss ich nicht.
Wir haben mal den Versuch auf einem Tintenstrahldrucker (AgfaJet
Scherpa 43i)
und einem Laserdrucker (Xerox Docucolor 40) mit einer Auflage von je
10 Exemplaren gemacht. Gemessen haben wir das mittlere
Delta-E des Ugra/FOGRA Medienkeils CMYK zum ersten gedruckten
Exemplar der Auflage.
Beim Tintenstrahldrucker betrug das Delta-E für
alle Exemplare 0.5 +- 0.05. Das ist knapp innerhalb der Genauigkeit
des Messgerätes.
Beim Laserdrucker nahm das Delta-E von 1.2 (2. Exemplar) bis
2.9 (10. Exemplar) zu. Bei einzelnen Farben wird das Delta-E
sicher grösser gewesen sein.
Wir erklären uns diese Veränderung damit, dass sich die
Einbrennwalze im Laserdrucker im Lauf der Auflage erwärmt.
Die erhöhte Einbrenn-Temperatur kann Farbverschiebungen zur
Folge haben.
Vielleicht hilft dieser Erklärungsversuch.
Gruss
Markus Dätwyler
Ugra St. Gallen
>> clemens.huerten(a)gmx.com - 2/24/04 11:46
PM >>>
Hallo!
Habe gerade auf meinem kali-/profi-lierten Farblaser eine Kleinauflage von
60 Bögen gedruckt. Nachdem in einem gegen Farbschwankungen sehr sensiblen
türkis-grün deutliche Abweichungen zwischen dem Ersten, dem Mittleren und
dem letzten Druck zu sehen waren, habe ich die Farbwerte ziwschen
dem ersten
und letzten Druck vermessen.
Nur habe ich noch keine Erfahrung damit, ob die subjektiv
deutlich sichtbare
Abweichung nur deshalb so auffällt, weil es ein empfindlicher Farbton ist.
Die delta E Abweichungen sind jedenfalls gar nicht so extrem, wie der
visuelle Eindruck.
Hier die Messwerte:
aus 85,2 -7,4 -1,1 wurde 82,3 -7,1 -5,9 helltürkis
aus 69,3 -19,7 -6,4 wurde 67,0 -17,0 -11,3 türkis
aus 88,0 0,5 -1,6 wurde 84,1 2,4 -4,8 hellgrau
aus 80,6 0,9 -1,0 wurde 78,3 2,8 -3,7 hellgrau
Papierweiß war: 95,6 0,7 -2,5
Wie stark schwanken eigentlich innerhalb einer Kleinauflage die Farbwerte
bei "großen / teuren" Digitaldruckmaschinen, wie z.B. Xeikon, Indigo, IBM
etc.?
Übrigens:
Wie berechnet man eigentlich ein "Gesamt-Delta E" aus den drei
Werten L a b?
Einfache Mittelwertbildung?
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten -
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