Hallo,
ich kann mich den hier vorgestellten Ergebnissen nur anschließen.
Deshalb habe ich mich vor einiger Zeit mit der Frage nach Proofqualität
ohne RIP Software an das Forum gewandt. Ergänzend zu den hier sehr auf
die Produkte von basICColor bezogenen Darstellung der offensichtlichen
Probleme konnten wir diese aber auch bei Produkten anderer Hersteller
reproduzieren. Also, wo liegt das Problem bei den RGB zu RGB Drucken?
Grüße,
Peer Schmid
--
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Am 28.06.2004 um 23:25 schrieb Clemens M. Hürten:
Hallo!
Seit Längerem regen mich die Ungereimtheiten bei der RGB-Profilierung
genau so auf, wie Herrn Keller. Das Problem liegt u.a. auch darin,
dass weder in gängigen Lehr- und Fachbüchern noch in der Beschreibung
der Profilierungsprogramme auch nur ansatzweise wesentliche Details
erklärt werden. Die dauernden zeitraubenden Versuchsdrucke und deren
Vermessung mit nachfolgender Auswertung machen keine Freude, weil man
anscheinend nicht zum Ziel kommt. Es ist halt ein dauerndes "Stochern
im Nebel".
Nachdem hier in der Liste befürwortet wurde, dass man RGB-angesteuerte
Drucker sehr wohl so genau profilieren könne, dass damit zumindest
"Beinahe-Proofs" möglich sind, und weil ich mit meinem Best-RIP 4.6.3
nicht glücklich bin, sah ich hier einen Ausweg, den es zu prüfen galt.
Voraussetzungen für meine Versuche udn die folgenden Ergebnisse:
Epson Aculaser C8500
Epson StylusColor 900
Messung mit EyeOnePro und basICColor catch
Profilierung mit basICColor 3c
Feststellungen:
1.) Alle erstellten RGB-Profile beginnen in der 3-D-Ansicht (ICC-View)
erst bei etwa L=30 oder noch höher und zwar identisch bei rel.
farbmetr. und bei percept. RI. Zudem scheint der Gamut doch
eingeschränkt zu sein. Das verstehe ich deshalb nicht, weil doch
ansonsten das zur Profilierung gedruckte Target hervorragende Tiefen
hat! Hier beim Druck des "billigen" Office-Inkjet-Druckers:
Office-Papier beschichtetes Papier
WP= 93,8 1,3 -7,3 93,3 3,1 -7,3
C 55,0 -28,5 -47,5 46,3 -26,9 -58,5
M 52,0 64,8 0,4 46,4 75,9 9,0
Y 87,4 2,6 80,8 86,3 5,8 108,9
K 25,3 0,9 0,9 15,6 2,1 -1,9
2.) Beide Drucker gehen bereits deutlich vor Erreichen der 100%-Felder
in die Begrenzung durch den max. Tintenauftrag, nämlich etwa bei 80%.
3.) Beide Drucker erzeugen beim Druck des Linearisierungs-Targets aus
den dort definierten RGB-Feldern hervorragend dichte Primärfarb-Felder
Cyan, Magenta, Yelllow und Schwarz!
4.) Drucke ich CMYK-Daten samt Medienkeil aus farbmanagementfähigen
Programmen heraus auf diesen Druckern aus, erhalte ich ebenfalls diese
hervorragend dichten Primärfarbfeldern (max. Dichte).
5.) Drucke ich CMYK-Graustufenkeile, so sind diese schön linear und
haben eine einwandfreie Graubalance!!! (Hallo Arthur! ;-) Sogar die
Vorgaben von ISO coated werden fast eingehalten (wie ich schon mal
hier mitteilte)
6.) Sobald ich RGB-Daten drucke, natürlich ebenfalls mit aktivem
Farbmanagement, z.B. die RGB-Linearisierungscharts von basICColor,
dann entstehen plötzlich extreme Farbfehler: Aus Cyan wird ein
leuchtendes Türkis, aus Magenta ein blasses Magenta, weit entfernt vom
Volltonwert, Gelb geht ja noch fast, verschmutzt aber in den Lichtern
und: Ja die Graubalance ist natürlich auch "voll daneben".
7.) Damit ist auch endlich klar, was Herr Keller betr. Graubalance
beanstandet: Es entsteht aus dem offensichtlich beim Druck von
RGB-Daten gar nicht funktionierenden ICC-Profil!
Herr Keller erhält oder erzeugt RGB-Daten und versucht eben diese
farbrichtig zu drucken. In seinem Workflow wäre es doch reichlich
"abartig" und kontraproduktiv, die RGB-Daten in irgendeinen möglichst
großen CMYK-Farbraum transformieren zu müssen, bloß damit man dann
farbrichtig auf einem RGB-Drucker (!!!) ausdrucken kann!
Ich habe Arthur Profile für seinen Leinwanddruck mit basICColor 3c
erstellt und jetzt auch zur Kontrolle die ausgedruckten
Linearitätscharts von basICColor 3c erhalten, einmal gedruckt ohne
Farbmanagement und einmal gedruckt unter Anwednung des von mir
erstellten Profils. Wenn man die beiden Drucke nebeneinander legt, hat
man den Eindruck, dass beide Drucke falsch beschriftet / vertauscht
wurden!!!
Ich vermute, dass hier in der Liste zu Gunsten des "seriösen
Offsetdrucks und Proofdrucks" diese RGB-Thematik eher wohl nicht ernst
genommen wird, sonst hätten sich mehr Teilnehmer an dieser Diskussion
beteiligt, oder?
Dennoch mache ich hier einen erneuten Versuch zur Klärung udn stelle
folgende Fragen:
A) Stellt die Profilierung von RGB-angesteuerten Druckern nur und
ausschließlich eine Lösung zum farbrichtigen Druck von CMYK-Daten dar
und wenn ja, warum ist das so?
B) Was muss getan werden, damit man RGB-Daten ebfalls farbrichtig
drucken kann? Muss es dafür "besondere" Profile geben, die evtl. mit
einer "Spezial-Profilierungssoftware" erstellt werden müssen?
C) Worin liegt die Ursache für die von mir oben beschriebenen
Druckergebnisse mit RGB-Daten?
Ich würde mich sehr freuen, wenn diese Fragen geklärt werden könnten -
und Herr Arthur Keller sicher auch!
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
- Clemens M. Hürten -
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