Hallo ECI-Gemeinde!
Mit rat- und tatkräftiger Hilfestellung aus dem Hause Color-Solutions
(
www.color-solutions.de) konnte ich nun meine Versuche mit dem
TFT-Monitor durch Messungen abschließen.
Der Moni läuft nun mit 200cd/m² bei D50. Das soll erst mal ein
Röhrengerät nachmachen! Jedenfalls habe ich nicht vor, länger mitten im
beginnenden Sommer in einem stark abgedunkelten Raum zu sitzen, bloß
weil die Röhre nicht mehr kann.
Allerdings muss ich zugeben, dass dies die Leistungsgrenze des Gerätes
ist. Würde man die hier gemessene Lichttemperatur der
Hintergrundbeleuchtung des Moni als normales Betrachtungslicht zulassen
(das ist dann ca. 6800 K), dann könnte man sogar mit 290 cd/m²
"strahlen". Im Gegensatz zu meinem D50 mit 200cd/m² tut das aber schon
fast an den Augen weh.
Hier die Farbraumkoordinaten bei D50 G1,8 und 200cd/m²:
Rx 0,6247 Ry 0,3408
Gx 0,2970 Gy 0,5992
Bx 0,1427 By 0,0883
Im Gegensatz zu einfachen Matrix-Profilen, die ich Anfangs mit dem Adobe
Gamma-Loader zurecht gebastelt hatte, sind die Profile, die ich mit
BasICColor erstellt habe, natürlich wesentlich wirkungsvoller.
BasICColor nimmt die Korrekturen sowohl in der LUT der Grafikkarte vor
als auch innerhalb des ICC-Profils. Zusätzlich hatte ich bereits durch
die optimale Einstellung des Moni dafür gesorgt, dass auch ohne Profil
D50 bei optimierter Helligkeit und Kontrast zustande kommt. Weil die
Vorarbeit bereits hardware-seitig geleistet wurde, kann sich BasICColor
bestmöglich um das Gamma und die Linearisierung kümmern. So entstehen
geringste Farbwertverluste.
Die Linearisierungskurven zeigen, dass man ohne diese Linearisierung
zumindest bei TFT-Displays nicht auskommt. Sie verlaufen zwar allesamt
relativ sanft geschwungen und ziemlich gut parallel zur Ideal-Achse und
bescheinigen dem TFT insgesamt gute Eigenschaften. Aber ohne ginge es
halt nicht.
Der Iiyama Moni wird mit zwei verschiedenen Panels (NEC oder Hitachi)
ausgeliefert und man weiß vorher nicht, welches Panel eingebaut wurde.
Wer einen Moni mit dem gleichen Panel erwirbt, das auch ich hier habe
(ich weiß nicht, welches drin ist!) , müsste mit folgenden
hardwareseitigen Einstellungen gut fahren:
Kontrast = 16 (von 32 Stufen) Helligkeit = 31 (von 32 Stufen) Rot = 9
(von 127 Stufen) Grün = 63 (von 127 Stufen) und Blau = 05 (von 127
Stufen).
Auffallend betr. des Kontrastverhaltens ist, dass die Veränderung der
Helligkeitseinstellung relativ wenig Einfluss auf den Schwarzwert hat:
Wird die Helligkeit auf Null gedreht, wird (im Lab-System) L zu etwa
4,0. Bei voll aufgedrehter Helligkeit steigt L nur auf etwa 8 an. Die
Helligkeit ändert aber offensichtlich die "Gradation" im Bereich der
Mitteltöne erheblich.
Zur Brauchbarkeit für die Druckvorstufe meine ich, dass der Gamut des
Moni für alle üblichen Offset-Vierfarbdrucktechniken völlig ausreicht.
Legt man den Gamut des FOGRA Kunstdruck-Profil über den des Iiyama TFT,
so wird lediglich ein schmaler Streifen in der Cyan/Grün-Achse nicht
dargestellt und eine Kleinigkeit im Bereich Gelb/Orange.
Da auch am Monitor dank des wahrnehmungsgemäßen RenderingIntent die
ausserhalb des Gamut liegenden Farben nicht einfach "abgeschniten"
werden, sondern nur eine sanfte Kompression stattfindet, bleibt die
Möglichkeit der Bildbeurteilung erhalten.
Und das von manchen Fachleuten so hoch gehaltene Profil BestRef6 von
BestColor passt fast vollständig in den Iiyama-Gamut hinein.
Wer allerdings am Moni durch "Softproof" beurteilen will, wieviel an
Farbvielfalt verloren geht, wenn man in der Simulation vom Proof-Gamut
auf Euroskala umschaltet, oder zwischen Euroskala und InkJet-Drucker
vergleichen will, der braucht ein absolutes HighEnd-Gerät! ...wobei ich
bezweifle, dass selbst ein HighEnd-Röhrenmonitor dazu wirklich in der
Lage wäre.
Nochmals vielen Dank an das Team von Karl Koch / Colorsolutions für die
freundliche Hilfestellung!
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen allen
Clemens M. Hürten
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