Ulf Neubauer; Medien-Systeme schrieb:
Hallo Herr Homann,
danke für Ihre Antwort.
Sie sprechen einen nach wie vor ungeklärten Punkt
bei der
medienneutralen Bilderfassung an.
In sämtlichen bisher veröffentlichen Richtlinien zu dieser Thematik
gibt es bisher keine eideutige Definition, wie Weiß- und Schwarzpunkt
einer medienneutralen Bilddatei gesetzt werden sollen.
RGB 255 255 255 wenn es einen absolut weissen Punkt im Motiv gibt - oder?
Die von Ihnen vorgestellte Arbeitsweise ist durchaus logisch. Es gibt
aber Fälle (weich auslaufender Schatten auf weißem Hintergrund), da
würde Ihnen ihr Ansatz einen Strich durch die Rechnung machen.
Wie äußert sich dieser "Strich in der Rechnung"? Bekomme ich im hellen
Bereich des Verlaufs eine stärkere Stufenbildung? Bei meinen Tests sah
es nicht so schlimm aus. Dass ich kein Licht mehr bekomme mit den Werten
0 0 0 0 ist mir bekannt. Das wäre - denke ich - auch der Sinn dieser
Vorgehensweise. Weil man ja eben kein Papierweiss im Bild haben möchte.
Wenn Sie freigestelltes Bild mit einem weich gegen weiß verlaufenden
Schatten haben, dann will man auf keinen Fall Weiß bei 3/2/2/0 haben.
Ansonsten hätten sie ein häßliches helles Quadrat.
In diesem Fall müßte ein weiteres Profil zur
Verfügung stehen, daß für
einen Weißpunkt 0 0 0 0 sorgt. Weiterhin muß der Operator sich der
Problematik bewußt sein, und es ist äußerst empfehlenswert, die nach
CMYK umgesetzten medienneutralen Daten vor dem Ausschißen über ein
Digitalproof frei zugeben.
Andere Idee zur Lösung des Problems:
Im Moment scannt der Operator die Bilder ein und macht über eine CMYK
Vorschau, mit einem Profil der Fogra, die Optimierung des Weisspunktes
in der RGB Datei. Der Kunde, der die Daten aber bekommt, verwendet gar
nicht dieses Profil um zu matchen. Wäre es hier nicht sinnvoll, dass der
Operator zur CMYK Vorschau das Kundenprofil verwendet, mit dem später
auch gematcht wird? Weil nur dann sieht er ja die CMYK Werte die nach
dem Matchen entstehen!?
Da treffen Sie den nächsten wunden Punkt des medienneutralen Arbeitens.
Es gibt derzeit keine Standardisierten Rendering Inten für Wahrnehmung /
Perzeptiv.
Sobald RGB-Bilder mit einer CMYK-Vorschau bis auf das I-Tüpfelchen
auskorrigieren, können Sie für hohe Qualität nur Profile für den Druck
einsetzen, die alle mit der gleichen Profilierungssoftware und der
Strategie Vorgaben für das Gamutmapping erstellt wurden.
Bei Verwendung beliebige Zielprofile hilft Colormanagement den Aufwand
für manuelle Korrekturen zu verringern. Ganz entfallen tut es aber nicht.
mfg Jan-Peter Homann
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