Hallo Herr Hürten,
Danke für Ihre technische Darstellung des LED-Themas.
Mir ist klar dass ich mich jetzt an NEC wenden muss, doch hat mittlerweile
fast jeder von uns doch schon oft die selben Erfahrungen machen müssen, wenn
an bei einem Hersteller, der von "Low-End" bis "High-End" produziert,
in der
Servicetelefonschleife hängt und das Gegenüber von Delta E und
Flächenhomogenität doch recht naive Vorstellungen hat.
Wo anders als in der ECI-Liste kann man auf einen Schlag eine so große
Anzahl von farbkritischen LED-Backlight Nutzern ansprechen?
Leider bisher keine Lösung, sollte sich das Problem beim Hersteller logisch
erklären lassen, werde ich es gerne berichten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Röttinger
Am 16.03.2007 0:05 Uhr schrieb "Clemens M. Hürten" unter
<clemens.huerten(a)gmx.com>om>:
Hallo Herr Röttinger!
Sie sprechen einen wichtigen Punkt an, der die Ursache sein könnte:
Wenn die LEDs tatsächlich in der Lichtleistung nachgeben, müsste die
Regelung mehr Strom drauf geben. Eine bereits gealterte LED würde dann
noch mehr beansprucht. Sie wird auch wärmer, was ebenfalls die
Beanspruchung erhöht und die schnellere Alterung fördert.
Nun könnte man denken, dass die LEDs für derart hochwertige Displays
genügend Leistungsreserven haben müssten, sodass die gerade beschriebene
Problematik einer galoppierenden Alterung erst gegen Ende der
herstellerseitig eingeplanten Lebensdauer entsteht. Da greift ein ganz
anderes Problem:
Die Fertigung der LEDs führt zu einer großen Ausbeute mit zu geringer
Leuchtkraft, einer kleineren Menge höherer Lechtkraft und nur rund 20% der
Fertigung genügen den Ansprüchen, die diese Displays stellen. Was, wenn
nun der Hersteller nicht genügend LEDs bester Qualität einkaufen kann? Da
stellt sich die FRage, was teurer kommt: Nicht liefern können oder doch
auch die einfacheren LEDs einbauen. Diese einfacheren LEDs müssen dann
natürlich per Regelung an die Power der helleren angegelichen werden.
Aber bitte, ich will hier keinem Hersteller etwas unterstellen. Aber es
gab in der Vergangenheit Beispiele, wo man tatsächlich sich für den
letztgenannten Weg entschieden hat.
Es gibt noch die von Ihnen angedachte Möglichkeit: In dem Backpanel
existieren sehr hohe Verlustwärmeströme. Die müssen optimal und
gleichmäßig abgeführt werden. Denn der Lichtstrom von LEDs ist
außerordentlich stark von der Temperatur abhängig und das sogar
unterschiedlich bei allen drei Farben. Das muss also mit ausgeregelt
werden. Hieran sieht man, dass diese Helligkeitsregelung des
LED-Backpanles wirklich eine kniffelige Aufgabe ist und zwischen den
Eckpunkten "ungleichmäßige Ausleuchtung" einerseits "sehr hohe
Leuchtdichte" andererseits und "Überlastung der LEDs durch die Regelung"
dritterseits ausbalanciert werden muss.
Vielleicht muss ja doch noch etwas optimiert werden? Und es stimmt, es hat
auch damals, zu meiner Zeit als Entwickler von Industrie-Elektronik auch
Regelungen gegeben, die "verschlimmbessert" haben. :-) Und genau daher hat
es mich in den Fingern gejuckt, hier mal sehr technisch zu werden.
Mein Tipp: Ab zum Hersteller damit, freundlich und bestimmt.
Ggfs. kann ein freundlicher Hinweis auf die Publicity in dieser Liste
hilfreich sein.