am 20.09.2002 18:18 Uhr schrieb Clemens M. Hürten unter
Clemens.Huerten(a)t-online.de:
...
Einziges Problem: Es gibt zu wenige Menschen / Drucker, die Color-Server
spielen können oder wollen. :-)
Und solange das so ist, halte ich es eher mit dem Wunsch / der
Forderung: Als ersten Schritt sollten die Druckereien ihre Maschinen
sauber profilieren udn den Datenerzeugern diese Profile zur Verfügung
stellen.
Yes, selbstverständlich eine Grundvoraussetzung für einen bis zum Ende
funktionierenden CM-Workflow.
...
Diese neuen Standards im Farbmanagement lassen sich
nur einführen, wenn
sie von den Menschen, die damit umgehen sollten, akzeptiert und
verstanden werden. Und dazu braucht es einfach zu bedienende
Programm-Oberflächen.
Zudem würde es auch einheitlicher Implementierungen der gleichen und
notwendigen Funktionen benötigen. Zugegebenermaßen nicht ganz unpolitisch,
denn eine proprietäre Routine hat der Kundenbindung in wirtschaftlicher
Hinsicht dem Hersteller oder Dienstleister selten geschadet. Was auch an
sich in Ordnung ist, letztlich hält es den Wettbewerb aufrecht, was im
Umkehrschluss wiederum dem Kunden zugute kommt... das alte Spiel eben.
Fraglich ist jedoch, ob es im Moment der gesamten Sache dient, also der
allgemeinen Verbreitung von Colormanagement, da jeder auf seinen
"Spezialfunktionen" sitzt und verständlicherweise Vorsprung vor seinen
Mitbewerbern halten möchte.
Absolut sinnvolle Produkte wie zum Beispiel iQueue von Gretag können es also
relativ schwer haben, sich zu etablieren, einfach weil wahrscheinlich wenig
Nachfrage besteht. Obwohl man eine Menge Probleme und Inkompatibilitäten
umgehen kann, die aufgrund der Kombination von nicht vollständig
Colormanagement-gerechter Anwendungen auftreten. Diesen Schritt muss man
allerdings erst einmal vollzogen haben, um vor Inkompatibilitäten zu stehen.
Bei vielen reicht bis dahin weder Geduld noch "langer Atem", aus
wirtschaftlicher Sicht verständlich.
Da iQueue auch PDF Dateien verarbeitet und ab der letzten Version auch PDFX3
konform ist, da PDF im allgemeinen das Dateiformat der Medienbranche sein
wird/ist, könnte hier die Chance sein, einen exemplarischen
Colormanagement-Workflow aufzubauen. (Falls es Tiefenkompensierung
unterstützt) :-)
... deren [Adobe] Farbmanagement zwar sehr weit
fortgeschritten ist, aber durch zig Kontrollkästchen und
missverständliche Beschriftungen in der GUI sowie schlechte
(OnLine)-Hilfe kaum zuverlässig bedienbar ist.
Photoshop bietet als einziges mir bekanntes Programm höchste Funktionalität
und Kontrolle über zur Zeit mögliche Bildbe- und verarbeitung mit Einsatz
von ICC-Profilen. Vielleicht wäre es geschickter gewesen, statt "Papierweiß
simulieren" eher nur "Papier simulieren" oder "Bedruckstoff-färbung
simulieren" zu schreiben. Oder der Drucken-Dialog sollte eigenständig sein,
sowas halt, jedenfalls finde ich ehrlich gesagt Photoshop nicht wirklich
schwer zu bedienen.
Aber ich denke, wir wollen auf das gleich hinaus. :-)
Grüße, Andre Schützenhofer