Hallo Herr Hürten,
am Ende einer länglichen Diskussion ist es immer schwierig, etwas Neues zu schreiben.
Meine Anmerkung "es ist alles gesagt" bezog sich auf den Beitrag von Hr. Schmidt
zum Thema Schwarzerhalt und sollte in keiner Weise als Missachtung oder ähnliches
Verstanden sein. Ich persönlich schätze Ihre Beiträge sehr, da Ihre Beiträge und die
Antworten oder Ihre Antworten auf Beiträge anderer sehr deutlich zeigen, wo den Anwendern
der Schuh drückt. Und Sie können sicher sein, das die Beiträge der Mailingliste auch in
unsere Firma weitergetragen werden und zu Konsequenzen führen.
Zu den Adobe-Produkten kann ich nicht immer etwas sagen. Das Ihre Frage nicht ausreichend
beantwortet wurde, ist mir auch aufgefallen. Die interne Arbeitsweise einer CMM (des
Farbtransformationsmoduls) ist aus einer Applikation heraus nicht immer sichtbar. Unsere
CMM hat wie Hr. Schmidt bereits schrieb, verschiedene Modi bezüglich des Schwarzerhalts.
Bei Adobe ist mir dies nicht bekannt. Trotzdem können Sie dort eine Prozesskonvertierung
durchführen, wobei der Schwarzaufbau verloren geht. Im Allgemeinen ist der Verlust des
Schwarzaufbaus auch erwünscht (oder nicht schädlich), da jeder Prozess seinen eigenen
Schwarzaufbau hat (Offset, Zeitung, Tiefdruck). Schwarzerhalt ist erwünscht, wenn zwischen
ähnlichen Prozessen (von Offset nach Offset) transformiert wird. Dies kann man auf der
Ebene von Bildern durch vergleichbare Separationseinstellungen in den beteiligten Profilen
erreichen. Bei Grafiken ist dies nicht mehr der Fall, da hier durchaus in Bildern nicht
vorkommende Kombinationen von Farben vorkommen können (z.B. 50% Schwarz und 50% Magenta).
Und die werden dann zu irgend etwas ganz anderem in Abhängigkeit vom Schwarzaufbaus des
Ausgabeprofils.
Für die Qualität der Transformationen ist im Allgemeinen nicht die CMM verantwortlich,
sondern die Profile. Gute Profile mit einer ausreichend hohen Anzahl von Stützpunkten
(Profilgröße >= 1.4 MByte) bringen bessere Ergebnisse als relativ einfache Profile
(Größe < 1 MByte).
Was nie zu verhindern ist bei Farbraumtransformationen ist der Verlust durch Quantisierung
und Auflösung. Bei ähnlichen Prozessen ist dieser aber gering.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens M. Hürten [mailto:Clemens.Huerten@t-online.de]
Gesendet: Montag, 24. Februar 2003 10:59
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: Antwort: [Eci] Verluste bei CMYK to
CMYKTransformation(Umstellung auf neue ISO-Profile)?
Am Monday, February 24, 2003 9:01 AM schrieb Bestmann, Guenter 3887
S-PN-RD11 <Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com>om>:
Hallo,
ich denke es ist alles gesagt. Nur noch eine kleine Anmerkung:
Profile generiert mit PrintOpen 4.0 und höher haben im
Separationszweig ein inverses Gamut Mapping. Eine CMYK to CMYK
Transformation in den aktuellen Versionen von SuperColor,
Metadimension, PrintReady mit Rendering Intent Perceptual ist
gleichbedeutend mit einer Neuseparation der Daten ohne Verluste an
Farbraumumfang. Aus unserer Sicht ist das Thema Prozesskonvertierung
gelöst, was fehlt sind jetzt die Erfahrungen in der Praxis. Bisher
herscht hier noch eine große Zurückhaltung aufgrund schlechter
Erfahrungen aus der Anfangszeit der Color Management. Da
funktionierte es tatsächlich nicht. Also: Bitte ausprobieren und
Rückmeldung.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
...snipp
Guten Tag Herr Bestmann,
ich schätze Ihre qualifizierten und lehrreichen Beiträge sehr!
Aber Sie schreiben hier zum wiederholten Mal "ich denke, es ist alles
gesagt". Das mag für Ihren Wissensstand zutreffen. Das mag auch
zutreffen, wenn man die Produkte Ihres Hauses "PrintOpen" und
"Supercolor" betrachtet.
Ich bin aber ein Anwender, der die gestellten Fragen im Hinblick auf die
weit verbreiteten Adobe-Produkte hin beantwortet haben wollte.
Ich vermute, dass ich mit meinen drängelnden Fragen zu (scheinbar?)
trivialen Dingen, manchmal hier nicht willkommen bin. Aber wo sonst
könnte ich solche Fragen stellen?
Und es kam oft in der Vergangenheit vor, dass nach einer Klärung meiner
"ach so Selbstverständliches" betreffenden Fragen jemand hier mitteilte:
"Gut dass Sie gefragt haben, jetzt habe ich es auch verstehen können."
Also bitte ich hier um Geduld mit mir!
Wenn ich alle Beiträge zu meiner Ausgangsfrage zu Qualitätsverlusten bei
der CMYK-to-CMYK-Transformation z.B. *innerhalb InDesign 2.02* vom
empfohlenen Arbeitsfarbraum Iso-coated-sB nach einem anderen
Zielfarbraum zusammenfasse, so finde ich erstaunlicherweise bis jetzt
kein klare Antwort. Und das, obwohl wirkliche Experten geantwortet
haben.
Anscheinend ist die Thematik doch wohl weder trivial noch einfach zu
beantworten.
Übrigens: Bei Adobe wusste bei der letzten Präsentation in Stuttgart
ebenfalls niemand diese Frage zu beantworten.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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